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Die Senatorin für Kinder und Bildung

Bremer Hochschulen bewerben sich um Förderung von Professorinnen

04.12.2007

Die Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) hat in ihrer jüngsten Sitzung ein gemeinsames Professorinnenprogramm vereinbart. Danach können Professuren, für die Frauen berufen werden, mit bis zu 150 000 Euro pro Jahr gefördert werden. Das betrifft sowohl die Besoldung als auch die Ausstattung des Lehrstuhls mit Personal und Sachmitteln. Die Förderung muss je zur Hälfte von Bund und Land getragen werden.

Hintergrund des Programms sind die nach wie vor schlechten Chancen von Frauen, in Spitzenpositionen an Universitäten und Hochschulen zu gelangen. Während unter den Studienanfängern das Geschlechterverhältnis inzwischen nahezu ausgeglichen ist, wird die Situation für Frauen an der Spitze der akademischen Karriereleiter schwieriger. So werden im Bundesdurchschnitt zwar knapp 40 Prozent der Doktorarbeiten von Frauen verfasst, sie erreichen aber nur 14,3 Prozent der Lehrstühle.

Diesen Missstand soll das nun aufgelegte Programm beheben. Es beginnt 2008, umfasst 150 Millionen Euro und wird zunächst fünf Jahre laufen. Gefördert werden in diesem Zeitraum bis zu 200 Professuren. Pro Hochschule können maximal drei unbefristete Professuren für Frauen gefördert werden. Die Hochschulen müssen sich mit ihrem Gleichstellungskonzept bewerben. Ein externes Expertengremium aus Wissenschaft, Forschung und Hochschulmanagement wird die besten Konzepte auswählen.

Alle vier staatlichen Bremer Hochschulen wollen sich bewerben. Maximal 12 Professuren können gefördert werden, wenn alle vier Gleichstellungskonzepte positiv beurteilt werden. So könnten die Hochschulen im Land Bremen innerhalb von fünf Jahren insgesamt 4,5 Millionen Euro Bundesmittel einwerben.

An der Universität Bremen und der Hochschule für Künste ist mit 19 Prozent bzw. 21 Prozent der Frauenanteil unter den Professoren etwas höher als im Bundesdurchschnitt. An der Hochschule Bremen und der Hochschule Bremerhaven liegt der Frauenanteil mit 14 bzw. 12 Prozent leicht darunter.

Bremens Senatorin für Bildung und Wissenschaft, Renate Jürgens-Pieper, begrüßt, dass sich alle staatlichen Bremer Hochschulen mit Gleichstellungskonzepten bewerben wollen. „Derzeit vollzieht sich ein Generationswechsel. An den Hochschulen werden Lehrstühle frei.“ Das sei eine gute Chance für Bewerberinnen, sagte die Senatorin.