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Sonstige

“Vergessene Opfer” - Die Erinnerungsarbeit des Vereins Walerjan Wróbel

03.12.2007

401. Bremer Buchpremiere in der Zentralbibliothek

Der Verein Walerjan Wróbel hat mit “Vergessene Opfer” ein Buch zur Geschichte der Zwangsarbeit in Bremen und Bremerhaven und ihrer Aufarbeitung vorgelegt. Am Dienstag, dem 11. Dezember 2007 stellen mehrere Bremer AutorInnen ihre Beiträge aus diesem Buch in der Zentralbibliothek, Am Wall 201 vor. Der Bremer Verein trägt seinen Namen "Walerjan Wróbel" in Erinnerung an einen polnischen Zwangsarbeiter, der zum Tode verurteilt und 1942 hingerichtet wurde.


Ende der Achtziger Jahre entstand aus vielfältigen Initiativen in Betrieben und Kirchen, in Wissenschaft und Politik und von engagierten Bürgern der Verein Walerjan Wróbel. Das Thema “Zwangsarbeit” endlich ins Licht der öffentlichen Wahrnehmung zu bringen und die Verantwortung auch in Bremen einzufordern, war überfällig. Der Verein legt nun Rechenschaft über sein Engagement für die lange vergessenen Opfer ab: humanitäre Hilfe für bedürftige ehemalige Zwangsarbeiter, vor allem in Osteuropa, Besuchsprogramme, die die betagten Menschen aus Ost und West nach Bremen und Bremerhaven führten, bewegende Begegnungen und kritische Wortmeldungen.


"Vergessene Opfer" bleiben auch jetzt noch übrig. Wurde Zwangsarbeit jahrzehntelang in der öffentlichen Wahrnehmung mit KZ-Haft gleichgesetzt und auf politische und rassische Verfolgung beschränkt, kam mit der Debatte um die Entschädigung auch das Millionenheer der OstarbeiterInnen in den Blick der Öffentlichkeit.
Der Verein hat mit bescheidenen Mitteln das Stück Arbeit geleistet, das ihm möglich war, und sich eingemischt: "Aber die ganze Arbeit ist damit nicht getan. Wir haben vor der eigenen Tür gekehrt. Bitter notwendig allerdings."


Diese Bremer Buchpremiere ist eine gemeinsame Veranstaltung von Stadtbibliothek und Literaturkontor in Kooperation mit dem Verein Walerjan Wróbel und dem Staatsarchiv. Die Einführung spricht der Pastor und Projektleiter der Kulturkirche St. Stephani Louis-Ferdinand v. Zobeltitz.
Beginn der Veranstaltung ist um 19:30 Uhr im Wall-Saal der Zentralbibliothek, Am Wall 201.


Besucher werden gebeten, den Eingang Am Wall zu benutzen. Der Eintritt ist frei.


www.stadtbibliothek-bremen.de




Weitere Informationen gibt Tobias Peters, Presse- & Öffentlichkeitsarbeit - Stadtbibliothek Bremen, Telefon: (0421) 361 4708, tobias.peters@stadtbibliothek.bremen.de