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Sonstige

Preisträger des Internationalen Bremer Friedenspreis 2007 ausgezeichnet

16.11.2007

Es sind Menschen mit außergewöhnlichen Zielen, Projekten und Lebensgeschichten, die die Bremer Stiftung Die Schwelle am heutigen Freitag, dem 16. November, um 19.30 Uhr in der Oberen Rathaushalle mit dem 3. Internationalen Bremer Friedenspreis ehrt. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert und wird im Beisein von Bürgermeister Jens Böhrnsen sowie Altbürgermeister Hans Koschnick als Schirmherr übergeben.


Folgende Preisträger werden geehrt: In der Kategorie „Unbekannter Friedensarbeiter“ wird der Palästinenser Bassam Aramin ausgezeichnet. Der 39jährige weiß, was Krieg bedeutet. Gerade deshalb engagiert sich der Palästinenser unermüdlich für Versöhnung im Nahen Osten. Aramin ist ein ehemaliger Fatah-Kämpfer, der mit 16 Jahren in israelische Gefangenschaft geriet. Die mehr als siebenjährige Haft in Hebron verstärkte seinen Hass auf Israel jedoch keineswegs. Im Gegenteil: Heute gehört er zu den treibenden Kräften der israelisch-palästinensischen Friedensinitiative. Der Tod seiner zehnjährigen Tochter Abir, die im Januar von israelischen Soldaten erschossen wurde, hat seine Friedensappelle sogar verstärkt.


Für „Beispielhafte Projektarbeit“ wird die Gruppe „Conciudadanía“, Kolumbien mit dem Bremer Friedenspreis 2007 ausgezeichnet. Die Mitglieder dieser Organisation zeigen, dass ein Leben ohne Gewalt möglich ist: Sie finden sich nämlich nicht damit ab, dass der Bürgerkrieg in Kolumbien längst nicht mehr nur von bewaffneten Einheiten ausgeht, sondern auch den privaten Umgang der Menschen miteinander prägt. Genau dort setzt „Conciudadanía“ seit 16 Jahren an. Die Organisation erarbeitet mit Bewohnern von 40 Gemeinden erfolgreich Wege der friedlichen Konfliktlösung. Ebenso engagiert kümmert sie sich um traumatisierte Bürgerkriegsopfer und um die gesellschaftliche Wiedereingliederung einstiger Paramilitärs.

In der Kategorie „Öffentliches Wirken“ ist Dr. Wolfgang Kessler aus Deutschland der Preisträger. Mit Sätzen wie „Das ist nun mal so“ kann Wolfgang Kessler wenig anfangen. Den promovierten Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler treibt vor allem die Frage nach einer Wirtschaft um, die für die Menschen da ist – und nicht umgekehrt. Kessler, geboren 1953, arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Publizist und ist Chefredakteur der christlichen

Zeitschrift „Publik Forum“. In seinen Vorträgen und Büchern wie „Weltbeben – Auswege aus der Globalisierungsfalle“ begnügt er sich nicht damit, Missstände zu beschreiben. Er zeigt Alternativen auf und regt zum Nachdenken und zum gesellschaftlichen Engagement an.