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Der Senator für Kultur

Feuerspuren 07 - Ein Erzähl- und Feuerfestival für die ganze Familie

02.11.2007

Feuerakrobat

In Bremen ist die Welt zu Hause. Menschen aus über 150 Nationen leben in der Hansestadt. Sie alle prägen mit ihren Geschichten und Traditionen, ihrer Sprache und ihrer Musik das Leben in den Quartieren. Kultur Vor Ort e.V. und Bürgerhaus Oslebshausen bringen diese Vielfalt beim diesjährigen Feuerspuren- Festival am Sonnabend, dem 10. November ab 15 Uhr bis Mitternacht zum Klingen. Während auf der Lindenhofstraße Feuerkünstler und Akrobaten Funkengarben in die tiefschwarze Neumondnacht sprühen und Kinder eine poetische Feuerspur durchs Quartier legen, laden kleine und große Erzähler in behaglicher Wärme zu Geschichten von verschwundenen Kühen, coolen Gangsterrappers, tratschenden Hühnern, sauren Gurken und weisen Hocas ein. In der Moschee, im Waschsalon, in der Bibliothek und beim Friseur und im Buchladen erzählen sie von Liebe und Bosheit, kleinen Wundern und großer Sehnsucht. Sie erzählen in deutsch und auch in türkisch, polnisch, niederländisch, griechisch, spanisch, madinka, plattdeutsch, isländisch und kiswahili.


„Doch keine Sorge“ meint Christiane Gartner von Kultur Vor Ort „Feuerspuren ist und bleibt ein Lichterfest für die ganze Familie: Denn in diesem Sprachen-Babylon kann jeder alle Geschichten verstehen und kommen Groß und Klein auf ihre Kosten.“

Gekonnt jonglieren die Erzähler und Erzählerinnen mit Wörtern, Klängen, Gesängen und Redewendungen, so dass sich große und kleine Zuhörer am Ende unweigerlich ganz polyglott fühlen. „Das besondere an diesem Festival ist seine Vielsprachigkeit“ betont Gartner, „aber auch das Engagement des Stadtteils: Die Moschee öffnet ebenso ihre Türen, wie die Gröpelinger Einzelhändler und die Bremer VHS West und Stadtteilbibliothek dabei sein werden.“


Zum Abschluss der Feuerspuren laden Kultur Vor Ort und Bürgerhaus Oslebshausen zum Höhenfeuerwerk an die Weser und zur langen Nacht der Erzählungen ins LICHTHAUS, wo fünf Erzähler aus Deutschland und den Niederlanden und der Musiker Willy Schwarz ein Programm bis Mitternacht bieten.


Kultur für die Stadtgesellschaft von Morgen
Das Festival ist Bestandteil einer ganzen Reihe von Programmschwerpunkten, mit denen Kultur Vor Ort an der Schnittstelle von Kunst, Bildung, Breitenkultur und Stadtentwicklung neue Akzente für eine zeitgemäße Stadtkultur setzt. „Wir verstehen unsere Arbeit weniger als kultureller Versorger“ meint die Geschäftsführerin Christiane Gartner „sondern vielmehr als Werkstatt, in der die auf den Nägeln brennenden Themen des gesellschaftlichen Wandels diskutiert und unkonventionelle Blickwinkel und Lösungsmöglichkeiten ausprobiert werden.“ Für Gartner bietet Kultur den idealen Freiraum, um Fragen der Interkulturalität, der Armut, der Generationenverhältnisse auf ungewohnte Weise zu untersuchen. „Es geht darum, in einer widersprüchlichen Welt Momente zu schaffen, in denen wir uns neue Fragen stellen können, in denen wir uns wundern können. Kultur kann dieses Innehalten zu einem bewegenden Erlebnis machen. Und Bewegung brauchen wir, um die Gesellschaft zu gestalten.“

Weitere Informationen: Christiane Gartner, Kultur Vor Ort e.V., T 0421-6197727, www.kultur-vor-ort.com, gartner@torhaus-nord.de