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Sonstige

Eine neue Veröffentlichung des Staatsarchivs: Die Bremer Stadtmauer

11.04.2007

Mehrjährige Recherchen, vor allem im Staatsarchiv Bremen, beim Landesarchäologen und im Focke-Museum, gingen voraus, bis die Historikerin Karolin Bubke eine Monografie über die Bremer Stadtmauer als mittelalterliches Befestigungsbauwerk vorlegen konnte, die als Dissertation an der Universität Bremen angenommen wurde. Die gründliche Untersuchung des Themas, das bisher nur kurz oder beiläufig behandelt war, anhand Bremer Quellen bestimmten das Staatsarchiv, die Arbeit in die Reihe seiner Veröffentlichungen aufzunehmen.

Die Verfasserin stellt methodisch konsequent die schriftliche und bildliche Überlieferung über die Stadtmauer den archäologischen Ausgrabungsbefunden, die besonders aus der frühen Nachkriegszeit vorliegen, bisher aber unveröffentlicht waren, gegenüber und verdeutlicht das durch zahlreiche Quellenzitate, Fotos und Zeichnungen. Mit der Mauer werden auch Tore, Türme, Wehrgänge und Stadtgraben untersucht. Ausführlich geht sie auch auf Organisation und finanzielle Verwaltung der Mauerunterhaltung ein.

Dem Fortbestand der Mauer in der Neuzeit und ihrer allmählichen Durchlöcherung und Verbauung wird ebenso nachgegangen wie der Neuanlage der Befestigung im 16. Jahrhundert mit einem Ausblick auf das bastionäre System des 17. Jahrhunderts.

Die Darstellung vermag die wissenschaftliche Methodik mit einer anschaulichen Spurensuche nach diesem ehemals größten Bremer Bauwerk verbinden und macht deutlich, mit welchen Mitteln Bremen im Mittelalter und in der frühen Neuzeit seine Unabhängigkeit wehrhaft verteidigt hat.

Das Buch von Karolin Bubke ist unter dem Titel „Die Bremer Stadtmauer. Schriftliche Überlieferung und archäologische Befunde eines mittelalterlichen Befestigungsbauwerks“ als Band 68 der „Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen“ erschienen. Es enthält 320 Seiten mit 141 z. T. farbigen Abbildungen und ist zum Preis von 20 Euro im Buchhandel oder direkt beim Staatsarchiv zu erwerben.

Hinweis für Redaktionen:

Rezensionsexemplare sind beim Staatsarchiv Bremen (Tel. 361-6214 oder 361-6228) erhältlich.