Sie sind hier:

Sonstige

Vortrag über Friedensnetzwerke von Frauen im Kaukasus

15.02.2007

Ist Friedensarbeit weiblich? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines Vortrages, den die Kulturwissenschaftlerin Andrea Hapke am Mittwoch, dem 21. Februar über Friedensnetzwerke von Frauen im Nordkaukasus hält. Die Veranstaltung im Gästehaus der Universität, Teerhof 58 beginnt um 19.30 Uhr.

Kriegerische Konflikte gehen mit Grenzziehungen einher - meist auf der Grundlage ethnischer, nationaler, kultureller oder religiöser Zuschreibungen. Häufig sind es Frauen, die diese Grenzen überschreiten und durch ihre Zusammenarbeit in Frage stellen. Im Nordkaukasus setzen sich seit Beginn des Tschetschenienkrieges Frauen mit verschiedenen kulturellen Hintergründen auf vielfältige Weise für Frieden in der Region ein. Wie begründen sie ihre Zusammenarbeit? Warum schließen sie sich gerade als Frauen für Frieden zusammen? In dem Beitrag wird aufgezeigt, dass hier Praktiken von Bedeutung sind, die auf eine Gleichsetzung von ‚Weiblichkeit’ mit Frieden und ‚Männlichkeit’ mit Krieg abzielen. Die Möglichkeiten und Grenzen dieser Praktiken hinsichtlich sozialer Wandlungsprozesse werden kritisch diskutiert.

Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe „Ortswechsel“ zu Fragen und Ergebnissen der Frauen- und Geschlechterforschung. Sie findet zum elften Mal in Bremen statt. Alle Bremer Hochschulen beteiligen sich mit Beiträgen an der Gestaltung der Reihe.

Der Titel „Ortswechsel“ ist zugleich Programm: Über die Grenzen akademischer Räume hinaus werden aktuelle Forschungsergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung vorgestellt. Diese Forschung hat in den letzten Jahrzehnten die Spuren aufgedeckt, die durch die Kategorie „Geschlecht“ in allen Lebensbezügen gezogen werden. Dies hat Auswirkungen auf die Gestaltung aller Gesellschaftsprozesse, von Wirtschaft, Bildung, Politik, Kunst und Kultur bis hin zu Gesundheit und Alltag. Die Vortragsreihe soll dazu beitragen, den Dialog zwischen Wissenschaft und interessierter Öffentlichkeit anzuregen und fortzusetzen.

Der Eintritt ist frei.