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Sonstige

17. Musikfest Bremen war ein Erfolg

25.09.2006

Angestrebte Auslastung wurde überschritten, die Besucherzahlen gesteigert

Mit einer umjubelten konzertanten Darbietung von Georges Bizets „Carmen“ in der Glocke durch Les Musiciens du Louvre, Solisten und der diesjährigen Musikfest-Preisträgerin Anne Sofie von Otter in der Titelrolle ging unter der Leitung von Marc Minkowski am Sonntag, 24. September, das 17. Musikfest Bremen zu Ende. Kaum sind die letzten Töne des Festivals verklungen, ziehen Intendant Professor Thomas Albert und Geschäftsführer Jörg Ehntholt zufrieden eine erste Bilanz: „Nachdem wir bereits zum Festival-Start unser Marketing-Ziel erreicht hatten, ist noch vor der endgültigen Abrechnung klar, dass wir unseren Etat eingehalten haben und unsere angestrebte Auslastung von 75% um rund 10% überschritten haben.“ Somit kamen 20.221 Besucher zu den 26 Veranstaltungen des Musikfest Bremen 2006, das ein Gesamtkartenangebot von 24.395 Plätzen aufwies und fünf ausverkaufte Konzerte vermelden kann. „Diese erfreuliche Bilanz zeigt, dass wir eine Steigerung der Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr um mehr als 650 Gäste erreichen konnten. Dieser erhöhte Publikumszuspruch zeigt, dass sich die kontinuierliche und behutsam vorgenommene Erweiterung des Programmspektrums um szenische und konzertante Opernproduktionen bewährt hat. Die Besucher honorieren die gesteigerte Vielfalt des Gesamtprogramms und die damit stets verbundene hohe Qualität der Darbietungen“, resümieren Albert und Ehntholt das diesjährige Ergebnis.

Das Musikfest Bremen war am 2. September 2006 mit einer „Großen Nachtmusik glänzend gestartet. Die 21 Konzerte an sieben Orten rund um den Marktplatz zogen wieder mehrere Tausend Besucher an, die sich neben den Konzerten mit zahlreichen weiteren Gästen an den stimmungsvollen Illuminationen der Spielstätten erfreuten.

Drei Abende später wurde die konzertante Bremer Erstaufführung von Vivaldis „Orlando furioso“ im BLG-Forum Überseestadt dank einer erlesenen Gesangssolistenriege und dem beherzt zupackenden Spiel des Ensemble Matheus unter der Leitung von Jean-Christophe Spinosi zu einem großen Erfolg. Das ebenfalls im BLG-Forum zelebrierte Programm „Musik im Hause Schumann“ von Pianistin Hélène Grimaud und befreundeten Kammermusikpartnern wurde vom Publikum bejubelt. Auch die zwei szenischen Aufführungen von Mozarts früher Serenata „Il re pastore“, in Koproduktion mit den Salzburger Festspielen und dem Beethovenfest Bonn, gerieten dank des unterhaltsamen und kurzweiligen Regiekonzepts von Thomas Hengelbrock und einer gefeierten Darbietung seines Balthasar-Neumann-Ensembles und des jungen Sängerensembles zu einem Triumph.

Zu weiteren Höhepunkten zählte die Händel-Gala von Mezzosopranistin Vesselina Kasarova, die mit den Musiciens du Louvre unter der Leitung von Marc Minkowski, der das Programm kurzfristig um Ballettmusiken von Gluck bereichert hatte, dem Publikum eine Sternstunde des Gesangs bescherte. Ferner wurden auch die beiden Gastspiele von Daniel Harding, der im Festival erstmals sein Mahler Chamber Orchestra vorstellte, dank der überwältigenden technischen Präzision des Orchesters, die der junge Dirigent in den Interpretationen mit Grazie, äußerster Nuanciertheit und plastischem Formsinn zu verbinden wusste, zu vollendeten Darbietungen. Daneben erfreuten sich auch die Musikfest-Gastspiele in der Region wieder großer Beliebtheit, u.a. die vierteilige Reihe „Mozarts italienische Reise“, die in Sögel/Emsland, Scheeßel, Verden und Wildeshausen ausgehend von den Italienreisen des jungen Mozart den Konzertbesuchern Spuren und Einflüsse im kompositorischen Schaffen des jungen Salzburgers aufzeigte.

Doch bei weitem nicht nur klassische Töne sorgten für Begeisterung. So begeisterte das Absolute Ensemble aus New York, das mit seinem Leiter Kristjan Järvi in der ersten Festivalwoche parallel zum Festival in der Hochschule für Künste mit jungen Studenten eine „Absolute Academy“ abhielt, mit ihrem „Absolute Zawinul“-Programm im Pier 2. „Solche grenzüberschreitenden exklusiven Projekte, die vielseitige Künstler wie die Musiker des Absolute Ensembles mit einer Jazz-Legende wie Joe Zawinul zusammenführen und in der gemeinsamen Probenarbeit vor Ort etwas ganz Neues entstehen lassen, sind für das Profil und die offene Ausrichtung des Festivals unverzichtbar“, erläutert Albert.

Auch in 2007 wird das Festival wieder im September stattfinden. „Die Durchführung im September als alljährlicher ‚Muntermacher’ nach der Sommerpause hat sich erneut bewährt“, so Albert. Das Programm des 18. Musikfest Bremen wird derzeit geplant.