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Sonstige

Die Lange Nacht der Museen 2006

17.05.2006

Sammelleidenschaft in Bremen - Elf Museen laden ein zur "Langen Nacht"

Wenn die elf Museen am 20. Mai von 18 bis 1 Uhr ihre Tore öffnen, strömen auch in 30 anderen Ländern Europas Besucher zur „Langen Nacht der Museen“, die diesmal von mehr als 1000 europäischen Museen gemeinsam gefeiert wird. In Bremen stehen die Darbietungen und Aktionen wieder unter einem gemeinsamen Motto: Museen sammeln.

Die Museen „entriegeln“ ihre Schatz- und Wunderkammern, laden zu einer Reise an den Ursprung der Museen ein. Sie präsentieren Wertvolles und Kurioses aus ihren sonst verschlossenen Magazinen. Aber auf welch verschlungen Pfaden gelangen die Objekte ins Museum? Welchem Kompass folgen die verschiedenen Häuser beim Sammeln? Und wie verändern sich Sammlungen im Laufe der Jahre und Jahrhunderte? In der diesjährigen Langen Nacht können zu diesen spannenden Fragen höchst unterschiedliche Antworten gesammelt werden!

Lange Nacht der Museen
20. Mai 2006, 18 bis 1 Uhr

Zur Langen Nacht der Museen werden wie in den letzten Jahren BSAG-Shuttlebusse eingesetzt, mit denen Besucher kostenlos und bequem zu allen Museen fahren können.

Infos zum Programm der einzelnen Museen

Dom-Museum
Im Dom-Museum dreht sich diesmal alles ums liebe Geld: Historische Münzen und Medaillen, im Erdreich unter dem Dom ausgegraben, auf Auktionen ersteigert, von Goldschmiedekünstlern entworfen und geprägt: Denare, Brakteaten, Pfennige, Grote und Taler aus dem 9. bis 17. Jahrhundert. Besucher entdecken bei geführten Rundgängen, womit unsere Vorfahren früher ihre Einkäufe bezahlten, und erfreuen sich an den modernen Medaillen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Und nebenher können wie immer die ganze Fülle kirchlicher Kunstschätze von A wie Abendmahlskannen bis Z wie Zeichnungen bewundert werden, diesmal kombiniert mit einem Suchspiel für große und kleine Dom-Museums-Rätselfreunde.

Focke-Museum
Das Focke-Museum lädt zu einem nächtlichen Spaziergang durch 1200 Jahre Bremen ein.
Besucher stöbern durch gesammelte Schätze aus der Geschichte der Stadt im Schaumagazin, lassen sich zu besonderen Highlights führen oder erkunden mit den Kuratoren einzelne Sammlungsbereiche und spannende Geschichten über Sammler und Gesammeltes.
In der Sonderausstellung „Die letzten Stunden von Herculaneum“ tauchen sie in Leben und Kultur am Fuße des Vesuv im ersten Jahrhundert nach Christus ein. Zur Erfrischung gibt es Cocktails und kulinarische Genüsse, im Bauernhaus und auf der Bühne im Park musikalische und szenische Darbietungen.

Gerhard Marcks-Haus
Neben den laufenden Ausstellungen bietet das Bildhauermuseum Kurzführungen in sein Depot und eine Werkstatt unter den Arkaden an, in der die Besucher an einer eigenen Bronzefigur ihre Qualitäten als Bildhauer ausprobieren können. Drei Bremer Schulklassen haben unter verschiedenen Fragestellungen zum Thema 'Sammeln' stellen in der Langen Nacht ihre Arbeiten aus. Bei einem Ausflug zur Depot-Dependance im Speicher XI wird für die Besucher das Heinrich Heine-Denkmal des Bildhauers Wolfgang Grzimek enthüllt, und eine Collage der Performerin Gudrun Soujon aus Musik und Licht taucht das Museum in eine Atmosphäre der Sinnlichkeit, der Bedrohung und der fröhlichen Provokation.

Hafenmuseum Speicher XI - Sammelleidenschaften im Hafen
Diesmal können die Besucher der Langen Nacht im Hafenmuseum ihren Sammelleidenschaften nachgehen: Das Museum lädt ein, nach einem individuellen Sammlungsplan maritime Geschichten, Rezepte, Waren und andere kleine Dinge zu sammeln. Im Magazin zeigt ein Sammler seine Schätze, während sich die Kuratorinnen des Museums über Objekte und Geschichten rund um die Freihäfen freuen, um den Fundus des jungen Hafenmuseums zu erweitern. Anlässlich der Eröffnung der Abteilung „Seefahrt“ können die Besucher live eine Äquatortaufe erleben und anschließend trockenen Fußes in der eigens eingerichteten Hafenkneipe den Landgang genießen. Zur vorherigen Stärkung bietet sich ein Besuch der Anbiethalle des Restaurants Speicher XI an.

Krankenhaus-Museum
Das Krankenhaus-Museum lädt die Besucher zu einem bunten Programm in den idyllischen Park des Klinikums Bremen-Ost ein: Themenführungen durch die ständige Ausstellung zur Kulturgeschichte der Psychiatrie, ergänzt durch den soeben hergestellten Kurzfilm „Von der Irrenanstalt zum Zentralkrankenhaus“. Geführte Spaziergänge durch den Park und das denkmalgeschützte Gebäudeensemble der alten Bremischen Irrenanstalt runden das Programm an diesem besonderen kulturellen Ort ab.
Zu besichtigen sind neben den medizinischen Instrumenten auch Objekte aus dem Krankenhausalltag. Eine Modenschau zeigt die klassischen Symbole des Krankenhausalltags - Broschen, Kittel und Schwestertrachten - in einem ungewohnten Ambiente.
Für stimmungsvolle musikalische Unterhaltung sorgt das Duo Chalil mit Klezmer-Musik, die neue Crew des Cafe im Park überrascht in der Lange-Nacht-Bar mit einer Vielzahl attraktiver kulinarischer Angebote.

Kunsthalle Bremen
„180 Jahre Kunst sammeln in Bremen!“, so lockt die Kunsthalle die Besucher der Langen Nacht. Kleine und große Besucher erleben Führungen durch die Sammlung, lernen zeitgenössische und historische Bremer Sammlerpersönlichkeiten kennen und werfen einen Blick hinter die Kulissen des Museums. Sie lauschen einem Abendkonzert am Cembalo und schwelgen im Kinosaal in spannenden alten Kunst-Krimis. Sie genießen literarische und kulinarische Leckerbissen, und die Kinder spielen ein spannendes Kunstsammelspiel und probieren sich selbst als Sammler.

Kunstsammlungen Böttcherstraße
In den Kunstsammlungen Böttcherstraße können die Besucher eine Nacht lang spannende Geschichten und unvergeßliche Eindrücke sammeln: Sie treffen den Sammler Ludwig Roselius, der seine liebsten Schätze zeigt; sie entdecken in der Sonderausstellung „Von Renoir bis Feininger“ Meisterwerke der klassischen Moderne aus dem Hagener Karl Ernst Osthaus Museum; sie lauschen vor den Kunstwerken im Paula Modersohn-Becker Museum und im Roselius-Haus Klängen und Rhythmen vom Mittelalter bis zur Neuzeit oder lassen sich von Oliver Rohrbeck (vielen bekannt als die deutsche Stimme von Ben Stiller oder Justus Jonas von den „Drei ???“) in eine Soundwelt gesammelter Geschichten und Geräusche entführen. Und dann gibt es auch noch einen Mitternachts-Tango!

Neues Museum Weserburg
Das Neue Museum Weserburg ist das Sammlermuseum par excellence. Seit 1991 werden große, international bedeutende Sammlungen gezeigt. „Museen Sammeln“ könnte in der Weserburg deshalb heißen: „Museum sammelt Sammler“. Daneben hat das Museum selbst eine beachtenswerte Sammlung mit fast 300 Werken aufgebaut. Die Besucher erleben Klang- und Tanzinstallationen in den Sammlungsräumen, lebende Bilder und Kurzführungen durch die Sammlung.
Was fasziniert so an privaten Sammlungen? Diese und andere Fragen stehen im Zentrum eines Gesprächs mit den Hamburger Sammlern Björn Lafrenz und Rik Reinking. Das Studienzentrum für Künstlerpublikationen gibt Einblicke in seine Sammlungen und berät interessierte (zukünftige?) Sammler zu Fragen über Bücher, Schallplatten und andere Editionen von Künstlern. Bei Getränken, Musik und einer tollen Atmosphäre lädt ab 23 Uhr zur „Langen Nacht Party“ gerät man in Tanzlaune!

Schulgeschichtliche Sammlung
Fast wären die materiellen Erinnerungsspuren der Bremer Schulgeschichte für immer verschwunden. Denn noch zu Beginn der 1980er wollte kein Museum Schulbänke, Wandbilder oder zerlesene Liederbücher aufnehmen. Die ausgemusterten Zeugnisse von Schulalltag und Schülerleben galten nicht als „museumswürdig“. Heute verfügt unsere Stadt über eine außerordentlich facettenreiche schulhistorische Sammlung von überregionaler Bedeutung. In der Langen Nacht stellt die Sammlung ihre Bestände vor und erzählt unglaubliche Geschichten vom Sammeln...

Übersee Museum
Die Besucher genießen einen abwechslungsreichen Abend im Überseemuseum und nutzen die bunte Vielfalt der Angebote: Sie wagen mit den Restauratoren und Präparatoren einen Blick hinter die Kulissen oder lassen sich von Wissenschaftlern Sammlerpersönlichkeiten und Objekte aus den Sammlungen vorstellen. Sie lösen in einer spannenden Museumsrallye das Rätsel aus Übersee. Sie basteln Schattenspielfiguren oder tauchen in die Welt der asiatischen Märchen ein. Beim Klang von Bronze aus Indonesien erleben die Besucher das faszinierende Spiel Gut gegen Böse. Anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Bremer Gamelan-Gruppe ARUM SIH findet vom 18. – 21. Mai 2006 ein Festival europäischer Gamelan-Gruppen im Überseemuseum statt.

Wilhelm Wagenfeld Haus
- Design im Zentrum -

Das Wilhelm Wagenfeld Haus präsentiert eigens zur Langen Nacht eine einzigartige Sammlerbörse: Designsammler aus Deutschland und Dänemark zeigen und verkaufen Stücke aus ihren privaten Beständen. In einer Sonderschau gibt das Museum Einblick in die Sammlung der Wilhelm Wagenfeld Stiftung. Kurzführungen durch die Ausstellung „Designpreis der Bundesrepublik Deutschland 2006“ zu jeder vollen Stunde ergänzen das Programm.