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Sonstige

Im Café K: Informationsveranstaltung zu „Zecken und Borreliose“

24.04.2006

Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen lädt ein:

Borreliose ist in Europa die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit: Jedes Jahr erkranken in Deutschland Schätzungen zu Folge bis zu 100.000 Menschen. Oft verläuft die Erkrankung harmlos. Doch eine erhebliche Anzahl schlimmer und chronischer Fälle verursacht enormen gesundheitlichen und volkswirtschaftlichen Schaden. Eine Impfung gegen Borreliose ist zurzeit noch nicht möglich.

Rechtzeitig zum Beginn der Zeckensaison informiert das Rotes Kreuz Krankenhaus (RKK)

am Mittwoch, 26. April ab 15 Uhr im Café K

über die unterschätzte Gefahr:

  • Schutzmaßnahmen gegen Zecken und deren richtige Entfernung
  • mögliche Hinweise auf eine Borrelieninfektion
  • Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten von Lyme-Borreliose bei Kindern und Erwachsenen
  • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), eine schwere Form der Gehirn- bzw. Hirnhautentzündung

    „Erkrankungen durch Zeckenbisse, die so genannte Borrelien-Bakterien auf den Menschen übertragen, können Haut, Nervensystem, Augen, Herz und die Gelenke befallen“, erklärt Prof. Dr. Jens Gert Kuipers, Chefarzt der Klinik für internistische Rheumatologie am RKK und Organisator der Informationsveranstaltung. Kuipers ist ausgewiesener Fachmann auf dem Gebiet der „Lyme-Arthritis“ – einer durch Zecken übertragenen Borrelien-Gelenkentzündung. Er arbeitet bereits viele Jahre an der Erforschung und verbesserten Diagnostik dieser Krankheit. So gelang es im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit erstmals, kleinste Mengen von Borrelien-Bakterien in der Gelenkflüssigkeit nachzuweisen. Als weiterer Experte konnte Prof. Dr. Hans-Iko Huppertz, Direktor der Prof.-Hess-Kinderklinik für die Veranstaltung im RKK gewonnen werden.

    Krankheitsbild, Diagnose und Behandlung von Borreliose

    Diagnose und Behandlung von Borreliose sind oftmals schwierig, wenn sie nicht frühzeitig erfolgen. Die Krankheit hat dabei oft sehr unspezifische Symptome. Viele Beschwerden, die durch eine Borreliose hervorgerufen werden können, kann man auch bei anderen Erkrankungen beobachten. Am Anfang stehen häufig Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit, Fieber und Kopfschmerzen. Eines der wenigen charakteristischen Symptome ist eine ringförmige Hautrötung einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich rund um die Einstichstelle (Wanderröte), die bei einigen Patienten auftritt. Der großen Mehrheit an Patienten, die im Frühstadium behandelt wird, kann durch eine antibiotische Behandlung geholfen werden. Die Lyme-Borreliose ist in vielen Fällen jedoch keine leichte Erkrankung - auftreten können von Gesichtslähmung, Hirnhautentzündung und Herzmuskelentzündung über spezifische neurologische Symptome, Schädigung des Sehnervs und Gelenkbeschwerden bis zu Gedächtnisverlust und Stimmungsschwankungen.

    Vorkommen von Zecken mit Borrelien-Bakterien

    Borreliose kommt weltweit überall dort vor, wo es Zecken gibt. In Europa ist der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) der wichtigste Überträger von Borrelien. In Deutschland ist weniger als ein viertel aller Zecken mit dem Bakterium infiziert – da Borreliose jedoch überall in Deutschland auftreten kann, gibt es keine Karten des Verbreitungsgebietes, wie es sie für Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gibt.

    Vermeiden von Zeckenstichen

    Borreliose und Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) sind die bekanntesten Krankheiten, die von Zecken übertragen werden können. FSME-Viren werden direkt mit dem Stich auf das Opfer übertragen. Dank der Primärprävention durch wirksame Impfstoffe ist der durch die FSME verursachte gesundheitliche Schaden relativ gering.

    Das Absuchen des Körpers nach Zecken ist eine wirksame Maßnahme zur Vorbeugung, da das Übertragungsrisiko mit der Länge der Saugdauer der Zecke ansteigt. Nach etwa 16 Stunden findet in der Regel die Übertragung von Erregern durch Stiche bei den europäischen Zecken und Borrelien-Spezies statt. Natürlich ist das Meiden von zeckenbefallenen Gebieten, z.B. in Gewässernähe und in der Krautschicht im Wald, die wirkungsvollste Methode zur Verhinderung von Bissen.

    Auch schützende Kleidung und Zeckenabwehrmittel können helfen. „Informieren sie sich über wirksamen Schutz gegen Zecken“ rät Prof. Kuipers, „Kleidung allein hält die Parasiten nicht sicher ab“. Nach dem Aufenthalt im Freien sollte der Körper nach Zecken abgesucht werden, besonders in den Kniekehlen, Leisten und Achselhöhlen. Bei Kindern sollten noch einmal besonders Kopf und Hals abgesucht werden.

    Informationsveranstaltung
    Zecken und Borreliose

    Mittwoch, 26. April 2006
    15 Uhr, Café K

    Rotes Kreuz Krankenhaus
    St.-Pauli-Deich 24
    28199 Bremen
    Tel. 0421 5599 511
    www.roteskreuzkrankenhaus.de