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Der Senator für Inneres und Sport

Mehr Personal in den Pflegeeinrichtungen des Landes Bremen – drei Viertel sind teilzeitbeschäftigt

19.07.2016

Das Statistische Landesamt Bremen teilt mit:

Nach den Ergebnissen der zweijährlichen Pflegestatistik des Statistischen Landesamtes Bremen waren in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen im Land Bremen am 15. Dezember 2015 insgesamt 11 318 Menschen beschäftigt. Im Vergleich zur Erhebung im Jahr 2013 war das ein Anstieg um 1 450 Beschäftigte (+14,7 Prozent). Insbesondere die ambulanten Pflegedienste haben ihr Personal aufgestockt (+23,4 Prozent), bei den stationären Pflegeheimen fiel der Zuwachs geringer aus (+8,8 Prozent).

Die Beschäftigten betreuten insgesamt 14 268 Pflegebedürftige der Pflegestufen I bis III (einschließlich Härtefälle) sowie 478 Personen mit Pflegestufe 0. Im Vergleich zum Jahr 2013 sind das rund 900 Pflegebedürftige bzw. 6,6 Prozent mehr.

Der Anstieg der Beschäftigten in den Pflegeinrichtungen fiel bei den Vollzeitbeschäftigten (+4,4 Prozent) deutlich geringer aus als bei den Teilzeitbeschäftigten (+16,5 Prozent). Innerhalb der Teilzeitbeschäftigten heben sich die geringfügig Teilzeitbeschäftigten (z. B. 450-Euro-Jobs) ab, deren Zahl um 20,8 Prozent gestiegen ist.

Auch hier unterscheiden sich ambulante und stationäre Einrichtungen: In den ambulanten Einrichtungen wurden sowohl Vollzeit- (+13,1 Prozent) als auch Teilzeitkräfte (+24,7 Prozent) eingestellt. In den stationären Einrichtungen wurden Vollzeitkräfte abgebaut (-1,3 Prozent), die Zahl der Teilzeitkräfte nahm um 10,4 Prozent zu.

Insgesamt arbeiteten in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen 19,1 Prozent der Beschäftigten Vollzeit, 76,2 Prozent Teilzeit. Die verbleibenden 4,2 Prozent der Beschäftigten sind sogenanntes "sonstiges Personal" ohne diese Zuordnung. Dazu zählen auch die Auszubildenden und (Um-)Schüler/-innen. Deren Zahl ist von 359 im Jahr 2013 auf nun 470 (+30,9 Prozent) angestiegen, 427 von ihnen machen eine dreijährige Ausbildung in der Altenpflege.

Von 1999 bis 2015 sank der Anteil der Vollzeitbeschäftigten in den Pflegeeinrichtungen von 35,0 auf 19,1 Prozent. Im Dezember 2015 arbeitete fast die Hälfte der Beschäftigten in Teilzeit mit über 50 Prozent der Wochenstunden einer Vollzeitkraft, 1999 waren es 36,7 Prozent. Bei den übrigen Beschäftigungsgruppen gab es dagegen anteilmäßig kaum Veränderungen.

Die Altersstruktur der Beschäftigten ist sowohl in den ambulanten als auch in den stationären Einrichtungen ähnlich: ein Viertel der Beschäftigten war zwischen 40 und 50 Jahre alt, fast ein Drittel zwischen 50 und 60 Jahre.

In den Pflegeeinrichtungen des Landes Bremen arbeiteten am 15. Dezember 2015 3 671 Pflegfachkräfte, das sind Beschäftigte mit einer Ausbildung als staatlich anerkannte/-r Altenpfleger/-in, Gesundheits- und Krankenpfleger/-in sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/-in. Ihr Anteil am Gesamtpersonal betrug damit 32,4 Prozent. Bei ambulanten Pflegediensten sind deutlich mehr Pflegefachkräfte (38,6 Prozent) beschäftigt als in stationären Einrichtungen (27,7 Prozent). Jedoch unterscheidet sich die Struktur der Pflegefachkräfte: In der stationären Pflege sind mehr Altenpfleger/-innen beschäftigt als im ambulanten Bereich. Dort überwiegen die Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen bzw. Kinderkrankenpfleger/-innen.

Auch die Pflegefachkräfte arbeiteten überwiegend als Teilzeitkräfte mit mehr als 50 Prozent der Stunden (44,0 Prozent), der Anteil der Vollzeitkräfte war hier aber deutlich höher (32,6 Prozent) als im Durchschnitt aller Beschäftigten (19,1 Prozent).

84,8 Prozent der Beschäftigten in den Pflegeeinrichtungen waren Frauen. Bezüglich des Beschäftigungsumfangs und der Qualifikation gab es jedoch Unterschiede: 34,0 Prozent der männlichen Beschäftigten arbeiteten Vollzeit, aber nur 16,4 Prozent der weiblichen. Unter den Männern gab es etwas mehr Pflegefachkräfte (36,0 Prozent) als bei den Frauen (31,8 Prozent).

Die Umrechnung der Beschäftigten am 15. Dezember 2015 ergab geschätzte 7 610 Vollzeitäquivalente. Sie sind sowohl in der ambulanten als auch in der stationären Pflege zu etwa 60 Prozent in der Grundpflege tätig. 20 Prozent der Vollzeitäquivalente entfallen auf die hauswirtschaftliche Versorgung bzw. den Hauswirtschaftsbereich im Pflegeheim. In der stationären Pflege entfielen zum Stichtag rund 10 Prozent mit dem überwiegenden Tätigkeitsbereich auf die soziale bzw. zusätzliche Betreuung und Aktivierung der Heimbewohner/-innen nach § 87b SGB XI.

Weitere Auskünfte erteilt:
Sylvia Doyen
Telefon: (0421) 361 2138
E-Mail: sylvia.doyen@statistik.bremen.de

Im Download:
Die Abbildungen

  • Personal in den Pflegeeinrichtungen im Land Bremen 1999 bis 2015 nach der Leistungsart
    (einschließlich Tagespflege)
  • Personal in Pflegeeinrichtungen im Land Bremen 2015 nach dem Beschäftigungsverhältnis
  • Pflegefachkräfte in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen im Land Bremen 2015

sowie die Tabellen

  • Pflegebedürftige und Personal in den Pflegeeinrichtungen im Land Bremen am 15. Dezember 2013 und 2015
  • Personal in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen im Land Bremen am 15. Dezember 2015 nach Geschlecht
  • Pflegefachkräfte und Vollzeitäquivalente in den ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen im Land Bremen am 15. Dezember 2015 nach Geschlecht

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