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Sonstige

Neue Studie bestätigt starken Anstieg der Tagesreisen nach Bremen

21.11.2005

Investitionen in touristische Projekte zahlen sich aus

Der Tagesreiseverkehr hat sich von 1993 bis 2004 für das Land Bremen mehr als verdoppelt. Mit 104 Prozent liegt der Zuwachs sogar um 33 Prozentpunkte über dem Wert für ganz Deutschland. Das ist eine der Erkenntnisse der neuen Studie „Tagesreisen der Deutschen“ des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif), die der Senator für Wirtschaft und Häfen, Jörg Kastendiek, gemeinsam mit der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) und der Bremen Marketing Gesellschaft (BMG) am Montag (21.11.) auf einer Pressekonferenz vorstellte.

Bislang war man im Bundesland Bremen von einem jährlichen Tagesreiseaufkommen von circa 20 Mio. ausgegangen. Diese Zahlen beruhten auf Erhebungen des dwif aus dem Jahr 1993. Die aktualisierte Studie zeigt, dass sich die Zahlen in den letzten elf Jahren erheblich geändert haben. Die dwif-Studie 2005 ermittelte jetzt eine Zahl von 43,8 Mio. Tagesreisen (38,6 Mio. Tagesreisen in der Stadt Bremen, 5,2 Mio. in Bremerhaven).

Dabei haben die privaten Tagesausflüge in das Land Bremen um 81 Prozent (2004: 36,1 Mio. Reisen) und damit um 26 Prozentpunkte stärker als in ganz Deutschland zugenommen. Die Tagesgeschäftsreisen im Land Bremen sind auf nahezu das Fünffache angewachsen (2004: 7,7 Mio. Reisen) und liegen mit 381 Prozent Zuwachs um 158 Prozentpunkte über dem Deutschlandwert. Die Zahl der Übernachtungen ist seit 1993 im Land Bremen um 46 Prozent angewachsen. Der Zuwachs in Deutschland liegt bei nur 8,3 Prozent.

„Das überproportionale Wachstum belegt, dass sich die Investitionen in die touristische Infrastruktur und in die intensivere Vermarktung auszahlen“, sagte Senator Kastendiek auf der Pressekonferenz. „Vor allem Bremen hat seine Metropolfunktion im Nordwesten enorm weiter entwickelt und sich als Städtereisenziel etabliert. Die herausragende Zunahme der Tagesgeschäftsreisen liegt zu einem guten Teil sicher daran, dass es 1993 noch keine Messehallen gab und dass das Kongresszentrum erst im September 1993 eröffnet wurde. “

Auch die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Tourismus, insbesondere der Tagesreisen, für Bremen wurde in den letzten Jahren ausgehend von den Berechnungen des Jahres 1993 weit unterschätzt. „Selbst der Schönrechnerei verdächtigte Studien reichten nicht an die methodisch hieb- und stichfesten Ergebnisse des dwif heran“, sagte Dr. Klaus Sondergeld, Geschäftsführer der Bremen Marketing GmbH. Das dwif errechnete aus dem Netto-Umsatz von 1,4 Mrd. Euro einen Beitrag des Tourismus (Tagesreisen und Übernachtungen) zum Volkseinkommen im Land Bremen von 742 Mio. Euro oder 5,34 Prozent. Das ist mit 1.119 Euro pro Kopf der Bevölkerung der nach Hamburg zweithöchste Wert im Vergleich der Bundesländer. Nur durch den Anstieg des Tagestourismus generierte das Land Bremen im Jahr 2004 allein an Mehrwertsteuer 70 Mio. Euro mehr als 1993. Auch das ist fast eine Verdoppelung.

„Insgesamt wurden im Jahr 2004 bei jeder Tagesreise im Land Bremen im Durchschnitt rund 31,20 Euro (deutschlandweit: 28,50 Euro) ausgegeben. Private Tagesausflügler haben im Jahr 2004 pro Person 32,00 Euro im Bundesland Bremen gelassen (plus 47 Prozent im Vergleich zu 1993), Tagesgeschäftsreisende pro Person 27,70 Euro“, berichtete Peter Siemering, Geschäftsführer der Bremer Touristik-Zentrale, und fügt hinzu: „Wir freuen uns sehr über die Ergebnisse dieser Studie. Sie sind ein Beleg für die Richtigkeit der Investitionen. Wir hoffen, dass es auch in Zukunft weiter geht mit der Unterstützung für touristische Projekte. Denn 43,8 Mio. Besucher sind auch Empfehler für den Standort Bremen, sie stärken das Image und fördern den Bekanntheitsgrad der Stadt und des Bundeslandes.“

Der Wirtschaftssenator bestätigte: „Der Tourismus ist ein Schwerpunkt des Sanierungskonzepts für das Land Bremen, der Ausbau der Branche weiterhin ein aktuelles Thema.“ Ziel der kommenden Jahre sei eine weitere Steigerung der Übernachtungszahlen und Tagesreisezahlen sowie eine Steigerung der Zahl ausländischer Gäste. Dafür sei eine Konzentration der Stärken Bremens und Bremerhavens nötig: die Entwicklung spezieller Angebote sowie eine standortgerechte Erweiterung der Infrastruktur und des Marketings, das bestehende und neue Vorhaben begleitet und das Profil der Destinationen Bremen/Bremerhaven schärft.

„Nach der Sanierung von Kunst- und Kultureinrichtungen in Bremen und Bremerhaven ist eine attraktive Auswahl vorhanden“, so Kastendiek. „Bremen und Bremerhaven können inzwischen bedeutende Projekte vorweisen: sei es das Universum Science Center, die botanika, die Weserpromenade Schlachte in Bremen oder das Deutsche Auswandererhaus in Bremerhaven.

Als weitere Themen für die Zukunft nannte Kastendiek die Stärkung von Bremens Profil als Tagungs- und Kongressstandort mit dem Ziel, regelmäßig größere nationale und internationale Kongresse zu akquirieren, und die Notwendigkeit der Entwicklung der alten Hafenreviere zur Überseestadt mit einem bedeutendem Anteil an touristisch relevanten Angeboten.

Weitere Informationen für die Redaktionen:BTZ BREMER TOURISTIK-ZENTRALE Gesellschaft für Marketing und Service mbH

Maike Lucas, Tel. 04 21 / 30 800 – 86

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