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Sonstige

Fotokatalyse-Verfahren von prosys° gewinnt Bremer Umweltpreis 2005

19.10.2005

Licht, Luft und Farbstoff überzeugte die Jury 2005

Der Bremer Umweltpreis geht 2005 an die Firma prosys° GmbH aus Bremen. Umweltsenator Jens Eckhoff verleiht am heutigen Abend (18.10.2005) den diesjährigen Preis an die Geschäftsführer Dr. Ralf Guder und Dr. Michael Kruse, deren Fotokatalyse-Verfahren zur Abwasserbehandlung sich am Ende gegen die sieben weiteren Nominierten durchsetzte. Den zweiten Platz belegt der Frisörbetrieb Lipp + Langeworth mit seinem gesamtökologischen Geschäftskonzept. Den Sonderpreis Energie teilen sich die Unternehmen Rohm and Haas Deutschland GmbH für ihre produktionsintegrierte Lösemitterückgewinnungsanlage LÖRG und die WindForce GmbH aus Bremerhaven für ihren Lichtwellen-Sensor FIBRADAPT.


„Das Umweltengagement der vier Preisträger ist vorbildlich und bestätigt die Vorreiterrolle Bremens und Bremerhavens in Sachen innovativer Technologien und Dienstleistungen“, betont Jens Eckhoff, Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, dessen Ressort die von der Bremer Aufbau-Bank GmbH gestiftete Umweltauszeichnung vor drei Jahren initiiert hat. „Mit 41 Bewerbungen ist der Bremer Umweltpreis einer der erfolgreichsten Wettbewerbe des Landes“, fügt Senator Eckhoff an, denn nach der internationalen Ausrichtung in 2004 war der Umweltpreis in diesem Jahr wieder auf regionaler Ebene ausgeschrieben. Herausragende, freiwillige Unternehmensaktivitäten, die über die gesetzlichen Vorgaben hinausgehen, wurden prämiert.


Acht Bewerber waren letztlich ins Finale eingezogen und präsentierten ihre Innovationen vor der neunköpfigen Jury, zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft, Wissenschaft und Umwelt. Diese diskutierte bis in den Nachmittag und kürte dann die Preisträger. „Die Entscheidung ist uns wirklich nicht leicht gefallen“, so Dr. Ingrid Voigt, stellvertretende Geschäftsführerin des bundesweiten RKW e.V.

(Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Dt. Wirtschaft), „bestimmt haben alle eine Auszeichnung verdient, denn die Maßnahmen jeder Bewerbung zeugen von unternehmerischer Weitsicht, Innovationsfähigkeit und Umweltverantwortung.“ Johann Färber, Geschäftsführer der Bremer Aufbau-Bank GmbH, die den Umweltpreis seit 2003 finanziell ermöglicht, beglückwünscht die Nominierten: „Ich gratuliere allen, die es bis ins Finale geschafft haben und besonders den Gewinnern. Die Bewerberzahlen machen deutlich, dass der Bremer Umweltpreis Unternehmen motiviert, sich für eine nachhaltige Entwicklung und den Wirtschaftsstandort Bremen einzusetzen.“



Alle Preisträger des Abends v.l.n.r.: Dr. Ralf Guder und Dr. Michael Kruse, prosys° GmbH, 1. Platz Sabine Langeworth und Jessica Lipp, Frisörbetrieb Lipp + Langeworth, 2. Platz Jens-Thomas Wernicke und Sabrina Kuhnt (ganz außen), WindForce GmbH, Sonderpreis Energie Wolfgang Schröder und Dr. Andreas Klingenberg, Rohm and Haas Deutschland GmbH, Sonderpreis Energie




Die vier Sieger des Bremer Umweltpreises 2005

1. Preis: 15.000 Euro
Licht, Luft und Farbstoff sind die Elemente, mit denen die prosys° GmbH den Umweltpreis gewonnen hat. Mit einem einfachen und mittlerweile von der EU patentierten Fotokatalyse-Verfahren werden Umwelt gefährdende Stoffe wie Phenole, chlor- und metallorganische Verbindungen wie TBT oder Sulfid in belastetem Wasser abgebaut. Die Jury entschied sich für diese sehr interessante und innovative biotechnologische Lösung für die Entsorgung umweltschädlicher Stoffe, da sie eine ganz neue Qualität bei der Reinigung spezifischer Abwässer darstellt.


2. Preis: 10.000 Euro
30 Prozent Wasserersparnis und der Einsatz von rein ökologischen Pflegeprodukten: der ganzheitliche Ansatz des Friseurbetriebs Lipp + Langeworth, Wirtschaftlichkeit, Professionalität, und Ökologie unter einen Hut zu bringen, überzeugte die Jury. Friseurbetriebe seien ein Marktplatz für Gespräche und Informationsweitergabe. Hier entsteht durch die Vorführung eines qualitativ hochwertigen Arbeitsprozesses – Einsatz ökologischer Produkte in Verbindung mit Wassersparmaßnahmen – eine nachhaltige Überzeugungskraft, die einfach vorbildlich ist, heißt es in der Begründung.


Sonderpreis Energie: 2 x 7.500 Euro
Der von der Klimaschutzagentur Bremer Energie-Konsens GmbH gestiftete Sonderpreis Energie wurde von der Jury in zwei Kategorien geteilt und zusätzlich auf insgesamt 15.000 Euro aufgestockt. Im Bereich "Regenerative Energien" erhält die WindForce GmbH die Auszeichnung. Preisträger im Bereich "Energieeffizienz-Steigerung" ist die Rohm and Haas Deutschland GmbH. „Die Projekte der beiden Preisträger zeigen, dass es möglich ist, Energie umweltfreundlich, effizient und darüber hinaus gewinnbringend einzusetzen", betont Dr. Cornelis Rasmussen, Geschäftsführer der Bremer Energie-Konsens, anlässlich der Preisübergabe.


Mit der Lichtwellen-Sensortechnik FIBRADAPT überzeugte die WindForce GmbH die Juroren. Damit Windenergieanlagen optimal genutzt werden können, misst FIBRADAPT die Belastung der Rotorblätter, die Anlagen stehen weniger still und müssen weniger gewartet werden. Die Jury bewertet dieses als eine innovative Technik, die es ermöglicht, die eingesetzten Materialien optimal bis an die Belastungsgrenze zu nutzen. Dies sei sehr wichtig, weil für die notwendige Umsteuerung der Energiewirtschaft in Richtung erneuerbare Energien gezeigt werden muss, dass sich die Energieerzeugung aus Windkraft zukünftig auch ohne Subventionen rechnen wird.


Die Rohm and Haas Deutschland GmbH gehört mit ihrer Lösemittelrückgewinnungsanlage „LÖRG“ zu den Siegern des Bremer Umweltpreises 2005. Diese vermeidet eine energieintensive und emissionsreiche Nachverbrennung mit Heizöl und trägt somit erheblich zur

Klima- und Umweltentlastung bei. Die Jury hebt hier besonders den produktionsintegrierten Ansatz hervor, womit Energieverbräuche vermindert und vorgegebene Grenzwerte deutlich unterschritten werden.


Das Ambiente der in diesem Jahr erneut in Kooperation mit i2b stattfindenden Preisverleihung könnte passender nicht gewählt sein: die Montagehalle der 5 MW Multibrid-Windenergieanlage bei der MWB Motorenwerke Bremerhaven AG wird zur Bühne der mit Spannung erwarteten dritten Vergabe des Bremer Umweltpreises. Vor rund 300 Gästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung diskutiert vorab eine von den i2b-Veranstaltern geladene Expertenrunde über die Zukunft der regenerativen Energiewirtschaft.


Der Bremer Umweltpreis 2005 ist vom Senator für Bau, Umwelt und Verkehr initiiert. Er wird ermöglicht durch die Bremer Aufbau-Bank GmbH und organisiert vom RKW Bremen e.V. Weitere Unterstützer des Preises 2005 sind die Bremer Energie-Konsens GmbH mit dem Sonderpreis „Energie“ sowie die swb AG.