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Sonstige

16. Musikfest Bremen war ein Erfolg

23.09.2005

Angestrebte Auslastung sogar überschritten

Die Musikfest Bremen GmbH teilt mit:

Mit einem ausverkauften Konzert des Radio-Sinfonieorchester Stuttgart und Pianistin Hélène Grimaud unter der Leitung von Sir Roger Norrington in der Glocke geht am Sonnabend, 24. September, das 16. Musikfest Bremen zu Ende. Noch bevor der letzte Ton des Festivals verklungen ist, ziehen Intendant Professor Thomas Albert und Geschäftsführer Jörg Ehntholt zufrieden eine erste Bilanz: „Nachdem wir bereits zum Festival-Start unser Marketing-Ziel erreicht hatten, ist noch vor der endgültigen Abrechnung klar, dass wir unseren Etat eingehalten haben und unsere angestrebte Auslastung von 75% sogar um fast 10% überschritten haben.“ Somit kamen 19.538 Besucher zu den 23 Veranstaltungen des Musikfest Bremen 2005, das ein Gesamtkartenangebot von 23.668 Plätzen aufwies und neben dem Abschlusskonzert sechs weitere ausverkaufte Konzerte vermelden kann. „Diese erfreuliche Bilanz, die eine Steigerung der Besucherzahlen gegenüber dem Vorjahr um über 2.500 Gäste aufweist, zeigt, dass sich unsere Positionierung bewährt hat. Die Besucher honorieren die Vielfalt und die damit stets verbundene hohe Qualität der Darbietungen“, resümieren Albert und Ehntholt das diesjährige Ergebnis.

Das Musikfest Bremen war am 3. September 2005 bei besten Wetterbedingungen mit einer „Großen Nachtmusik“ glänzend gestartet. Die 21 Konzerte an sieben Orten rund um den Marktplatz zogen rund 4.000 Konzertgänger an sowie mehrere Tausend Besucher, die sich auf dem Marktplatz an den stimmungsvollen Illuminationen der Spielstätten erfreuten. Nur einen Abend später geriet die erste szenische Produktion des Musikfest Bremen, Mozarts frühe Opera seria „Mitridate, re di Ponto“, in Koproduktion mit den Salzburger Festspielen im neu eingerichteten BLG-Forum Überseestadt dank einem schlüssigen Regiekonzept von Günter Krämer und einer gefeierten Darbietung der Sänger und der Musiciens du Louvre-Grenoble unter der Leitung des diesjährigen Musikfest-Preisträgers Marc Minkowski zu einem Triumph. Der umjubelten Premiere folgten zwei ebenfalls nahezu ausverkaufte Vorstellungen. „Diese begeisterte Resonanz ist für uns eine Bestätigung, zusammen mit dem Land Bremen, den Sponsoren und den Partnern das Musikfest mittelfristig zu Musikfestspielen weiterzuentwickeln“, blickt Albert optimistisch in die Zukunft.

Nicht zuletzt trug auch das erstmals genutzte BLG-Forum Überseestadt als neue Spielstätte zum Erfolg des diesjährigen Festivals bei. Die ehemalige Staplerhalle in Nachbarschaft zum Speicher XI und zum Großmarkt konnte mit einer sehr guten Akustik überzeugen und zeichnete sich durch eine atmosphärisch dichte Nähe der 700 Plätze zum Geschehen auf der Bühne durch eine ansteigende Tribüne aus. Neben den „Mitridate“-Aufführungen stießen auch die dortigen Jazz- und World Music-Veranstaltungen auf große Resonanz. Fazil Say begeisterte mit seinen Landsleuten Cem Adrian und Burhan Öçal in einer Verschmelzung von Orient und Okzident, die Deutschland-Premiere von Goran Bregovics Gypsy-Opera „Karmen with a Happy End“ rief ein internationales Echo hervor und Daniel Hope präsentierte in „East meets West“ eine faszinierende Reise durch Violinmusik des 20. Jahrhunderts, die das Zusammenspiel unterschiedlicher musikalischer Kulturen beleuchtete. „Solche grenzüberschreitenden Projekte, die eine offene Auseinandersetzung zwischen Musik vergangener Epochen und zeitgenössischer Musik suchen, sich dabei aber nicht auf die westliche Tradition allein beschränken, sondern Einflüsse anderer Kulturen integrieren, sind für das Profil des Festivals unverzichtbar geworden“, erläutert Albert.

Auch die zweite neue Spielstätte, die EWE Arena Oldenburg, bestand mit Beethovens 9. Sinfonie erfolgreich den Test als Konzertsaal und konnte sich als Philharmonie für den Nordwesten empfehlen. Zu weiteren Höhepunkten zählte das Bremen-Debüt von Riccardo Muti am Pult des Philharmonia Orchestra, auf das der 1. Musikfest-Ball im Park Hotel mit einer rauschenden Ball-Nacht bis in die frühen Morgenstunden folgte. Der für die erkrankte Maria João Pires kurzfristig eingesprungene türkische Pianist Fazil Say konnte sich als ein mehr als würdiger Ersatz behaupten und bescherte dem Festival mit seinem Klavierabend in der Glocke eine weitere Sternstunde. Auch die im Umland veranstalteten Konzerte erwiesen sich wieder als Publikumsmagneten. Exemplarisch genannt sei hier das Konzert der Kremerata Baltica mit Gidon Kremer im Dom zu Verden, bei dem mit den „Dialogues on Stabat Mater“ auch ein Werk des diesjährigen „Composer in Residence“, der russisch-amerikanischen Komponistin und Pianistin Lera Auerbach, seine gefeierte Uraufführung erlebte und neugierig auf ihre Auftragskompositionen für das nächste Musikfest Bremen machte. Auch in 2006 wird sich das Festival wieder auf den September konzentrieren. „Diese Konzentration nach der Sommerpause hat sich dieses Jahr erneut bewährt“, so Albert. Das Programm des 17. Musikfest Bremen wird derzeit geplant.