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Sonstige

„Bremer Tagebuch“ startet Winterprogramm mit Vortrag über die „Pride of America“

16.09.2005

Die Film- und Vortragsreihe „Bremer Tagebuch“ startet ihr Winterprogramm 2005/06 am Donnerstag, den 22.September 2005, um 20 Uhr mit einer Veranstaltung in der Landesbildstelle, Uhlandstraße 53, über die Vollendung des amerikanischen Kreuzfahrtschiffes „Pride of America“ in Bremerhaven. Eingeladen ist Rüdiger Pallentin, Diplomingenieur für Schiffbau und Geschäftsführer für den Bereich Produktion der Lloyd Werft Bremerhaven GmbH.


Kein Luxusliner der Welt hat wohl eine so spannende Baugeschichte hinter sich wie die „Pride of America“ der US-amerikanischen Reederei Norwegian Cruise Line (NCL) mit Sitz in Miami. Am Mississippi wurde das Kreuzfahrtschiff im Jahre 2000 von der Reederei American Classic Voyages auf Kiel gelegt. Doch dann kam der 11. September 2001 mit den Terroranschlägen auf die USA und der Tourismus ging so stark zurück, dass die Reederei Konkurs anmelden musste. Nach längeren Verhandlungen erwarb die Norwegian Cruise Line (NCL) den halbfertigen Rohbau mit sämtlichen Materialien und beauftragte die Lloyd Werft mit der Fertigstellung des Schiffes.


„Da wir mit der ursprünglichen Planung des Schiffes nichts zu tun hatten, war es für uns das schwierigste Projekt, das wir je übernommen haben,“ sagt Geschäftsführer Rüdiger Pallentin.


Vom 5.11 bis 13.12.2002 wurde der Rohbau über den Atlantik geschleppt, danach auseinander geschnitten, verlängert und zügig weiter gebaut bis in der Orkannacht vom 13/14.Januar 2004 die unteren Decks und der Maschinenraum voll Wasser liefen und das Schiff an der Pier sank. Dabei wurden ein Werftkran und ein Bürogebäude beschädigt und drei Werftarbeiter verletzt.


Das Unglück geschah 100 Tage vor der Ablieferung. Deshalb stoppte die Reederei NCL die nächsten Raten und die Lloyd Werft musste Insolvenz beantragen. Dennoch ist es allen Beteiligten mit einer gewaltigen Kraftanstrengung gelungen, den „Stolz Amerikas“ prachtvoll zu vollenden und die Insolvenz der Werft wieder aufzuheben. Die „Pride of America“ wurde am 6.Juni abgeliefert und am 15. Juni 2005 in New York getauft.


Seit fast 50 Jahren ist die „Pride of America“ der erste Neubau eines Passagierschiffes, das wieder unter US-amerikanischer Flagge mit US-amerikanischer Besatzung hauptsächlich im Seegebiet um Hawaii unterwegs ist. Das Kreuzfahrtschiff hat eine Bruttoregisterzahl von 81000, ist 280 Meter lang und 32 Meter breit und fährt mit einer Geschwindigkeit von 22 Knoten. Maximal können 2700 Passagiere, die von 900 Besatzungsmitgliedern versorgt werden, an Bord gehen. Die 1073 Gäste-Kabinen sind komfortabel mit TV, Kühlschrank, Safe, Badezimmer usw. ausgestattet und 625 von ihnen haben Balkone. Die „Grand Suite“ ist mit 173 Quadratmetern die größte Kabine an Bord. In ihr sind Wohn-, Schlaf- und Essbereich getrennt.


In Zusammenarbeit mit der Lloyd Werft und der Wittheit zu Bremen veranstaltet das „Bremer Tagebuch“ erstmals öffentlich in Bremen einen Vortragsabend über die spannende Baugeschichte eines amerikanischen Kreuzfahrtschiffes, das in Bremerhaven vollendet wurde.


PRIDE OF AMERICA abgeliefert !
Eine PowerPoint-Präsentation von Rüdiger Pallentin, Lloyd Werft

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Das Programm dauert ca. 60 Minuten.
Der Eintritt ist frei. Platzreservierungen sind unter Tel. 361-15732 erforderlich.