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Sonstige

Ausstellungsprojekt Herculaneum kommt nach Bremen

14.09.2005

Schau lockt in drei Monaten 128.000 Besucher an

Das Focke Museum teilt mit:

Gerade aus dem Italienurlaub Zurückgekehrte oder diejenigen, die in diesem Jahr keine Reise in den sonnigen Süden eingeplant haben, können sich auf ein besonderes Ereignis italienischer Kultur im winterlichen Bremen freuen: Das Focke-Museum zeigt vom 28. Januar bis zum 21. Mai die Ausstellung „Die letzten Stunden von Herculaneum“.


Die Ausstellung präsentiert Marmorstatuen, Bronzeskulpturen, kostbare Fresken, Mosaiken, Goldschmuck, hölzerne Möbelstücke und andere einzigartige Exponate aus Herculaneum, von denen viele zum ersten Mal außerhalb Italiens zu sehen sind. Sie zeigt damit Leben und Kultur in einer antiken römischen Stadt am Fuße des Vulkans.


Gleichzeitig erzählt sie die dramatische Geschichte einer Naturkatastrophe, als im Jahre 79 nach Christus das Leben in den Städten am Golf von Neapel durch den Ausbruch des Vesuvs z.T. in Sekundenschnelle erlischt. Exponate wie eine originale Kinderwiege oder Abgüsse von Skeletten machen die menschliche Dimension der Katastrophe deutlich. Mit beeindruckenden Bildern, Filmen und Computeranimationen werden aktuelle Forschungsergebnisse aus Vulkanologie, Anthropologie und Archäologie vermittelt.




Spannend wie ein Krimi erzählt die Sonderausstellung auch die Geschichte der Wiederentdeckung Herculaneums. Zufällig beim Anlegen eines Brunnens im Jahre 1709 wiederentdeckt, wurden die antiken Kunstwerke, Alltagsgegenstände und Teile architektonischer Anlagen schon ausgegraben, Jahrzehnte bevor Pompeji zum Eldorado der Archäologen wurde.

Die Entdeckungen der antiken Städte am Golf von Neapel wurden zu einem touristischen Reiseziel und faszinierten Gelehrte, Adelige und Bürgerliche in ganz Europa. Die antiken Kunstwerke inspirierten das Schaffen von bildenden Künstlern, Kunsthandwerkern und Architekten. Ein neuer Stil entstand und prägte eine ganze Epoche: der europäischen Klassizismus.



Porzellane aus Meißen und andere Produkte des europäischen Kunsthandwerks, die eine intensive Rezeption der antiken Vorbilder im 18. Jahrhundert vor Augen führen, ergänzen die Präsentation der antiken Originale.

Zum Thema „Rezeptionsgeschichte“ bieten überdies die Schausammlungen des Focke-Museums vielfältige Anknüpfungen in den Bereichen Mode und Kunstgewerbe.


Die vom Focke-Museum Bremen, dem Westfälischen Römermuseum Haltern sowie der Berliner Antikensammlung im Pergamonmuseum gemeinschaftlich konzipierte Ausstellung ist gerade an ihrer ersten Station in Haltern zu Ende gegangen (bis 28. August), wo sie in drei Monaten 128.000 Besucher angelockt und begeistert hatte.


Nach ihrer zweiten Station in Berlin wird sie im nächsten Jahr vom 28. Januar bis 21. Mai eines der Ausstellungs-Highlights in Bremen sein.


Zur Ausstellung ist im Verlag Philipp von Zabern ein ausführlicher Katalog „Verschüttet vom Vesuv - Die letzten Stunden von Herculaneum“ erschienen, 355 Seiten mit 341 Farb- und 25 Schwarzweißabbildungen, der bereits jetzt im Museumsshop des Focke-Museums erhältlich ist.


Außerdem gibt der Roseni Verlag ein Entdeckungsbuch für Kinder mit Tipps bis hin zu praktischen Anregungen wie „Wie bastele ich einen Vulkan?“ heraus.