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Sonstige

Fortbildung live aus dem Operationssaal

13.09.2005

Gefäßzentrum Bremen am Rotes Kreuz Krankenhaus demonstriert modernste Behandlungsverfahren auf Großbildleinwand

Im Rahmen einer ungewöhnlichen und äußerst praxisnahen Fortbildungsveranstaltung im hauseigenen Café K am Mittwoch, 14. September von 17 bis 21 Uhr, präsentiert das Gefäßzentrum am Rotes Kreuz Krankenhaus per Großbildleinwand sein Leistungsspektrum aus verschiedenen Operationssälen. Angemeldet sind über 200 Klinikärzte und niedergelassene Mediziner, die sich und damit auch ihre Patienten über den neuesten Stand der Behandlungsmöglichkeiten von Gefäßerkrankungen informieren möchten.


„Wir geben einen hautnahen Einblick in unsere tägliche Arbeit im OP und in der interventionellen Radiologie. Aus mehreren Behandlungsräumen werden Operationen live auf eine Großbildleinwand übertragen und direkt vom Operateur kommentiert“, beschreibt der Leiter des Gefäßzentrums, Dr. Burkhard Paetz, den Ablauf der Veranstaltung. Zwischen den Übertragungen sind thematisch passende Kurzvorträge vorbereitet. Einige Operationen können später interaktiv an einer High-tech Computersimulationsanlage geübt bzw. nachvollzogen werden.


Die Teilnehmer erleben die Implantation einer Metall-Gefäßstütze (Stentgraft) bei einem Patienten mit Aortenaneurysma. Dabei wird diese lebensgefährliche Aussackung der Hauptschlagader ohne Bauchschnitt von zwei kleinen Schnitten in der Leiste beseitigt. Vor den Augen der Zuschauer wird eine Gefäßstütze aus Metallgitter mit Kunststoffbeschichtung in die Aorta vorgeschoben. Sie dichtet den Blutstrom in der größten menschlichen Ader ab - das Aneurysma kann dann nicht mehr platzen. Der Eingriff stellt derzeit das modernste und am wenigsten belastende Behandlungsverfahren bei dieser häufigen Erkrankung der Hauptschlagader dar.


Gleichzeitig gibt das Gefäßzentrum einen Einblick in die modernsten Verfahren zur Behandlung von Krampfadern. Bei dem herkömmlichen Venenstrippen wird das Blutgefäß über mehrere Schnitte entfernt. Die Ärzte am RKK demonstrieren das elegantere Verfahren des Kryostripping. Dabei ist nur ein kleiner Schnitt in der Leiste erforderlich. Die defekte Vene wird auf eine feine Metallsonde aufgefädelt und dann bis minus 70 Grad gekühlt. Durch das Einfrieren klebt die Krampfader an der Sonde und kann ohne weitere Schnitte und ohne Blutergüsse beseitigt werden.


Ähnlich attraktiv für betroffene Patienten ist das hochmoderne Verfahren der endovenösen Lasertherapie bei Krampfadern. Diese Methode wird in Bremen bisher ausschließlich im Gefäßzentrum des Rotes Kreuz Krankenhaus angeboten. Zu sehen ist live aus dem OP, wie die Lasersonde über nur einen kleinen Stich in die erkrankte Krampfader eingebracht wird und der Laserstrahl, der rot durch die Haut schimmert, die defekte Vene verschweißt und unschädlich macht.


Außerdem zeigt das Gefäßzentrum den Besuchern der Fortbildung zwei weitere modernere Behandlungsverfahren, die im RKK Bremen zur Standardtherapie

verengter Halsschlagadern gehören. Zum einen demonstrieren die Ärzte ein Ausschälverfahren der Halsschlagader, bei dem durch spezielle Technik auf Fremdmaterial verzichtet wird. Zum anderen kann miterlebt werden, wie eine verengte Halsschlagader ohne Schnitt mit einem Ballonkatheter aufgedehnt

und mit einer Metallstütze (Stent) offen gehalten wird. Die Verengung der Halsschlagader stellt ein erhebliches Risiko für einen Schlaganfall dar. Bei der herkömmlichen Operation wird die Arterie ausgeschält und mit einem Kunststoffflicken verschlossen.


Am Samstag, 17. September von 11 bis 17 Uhr schließt sich der Tag der offenen Tür im Gefäßzentrum an.


Interessierte und Betroffene sind herzlich eingeladen, sich einen Überblick über sämtliche diagnostischen und therapeutischen Facetten der Gefäßmedizin zu verschaffen:


  • Videobeiträge über Gefäßkrankheiten und deren Behandlungsmöglichkeiten

  • Kurzvorträge von Spezialisten direkt im OP

  • Rundgänge durch das Gefäßzentrum

  • Informationsstände zu Krankengymnastik und Lymphdrainage

  • Demonstration von Gefäßprothesen

  • Ultraschall-Untersuchungen (im Einzelfall)

  • Implantation einer Gefäßstütze (Aortenstent) am „Gläsernen Patienten-Modell“


    Die Gefäßchirurgen, Angiologen und Neurologen des RKK freuen sich darauf, Fragen zu beantworten. Weitere Informationen unter www.gefaesszentrum-bremen.de und www.roteskreuzkrankenhaus.de sowie telefonisch im Gefäßzentrum unter Tel. 0421 55 99 -262


    Weitere Informationen für die Presse

    text+pr, Dorothee Klaes, Tel. 0421/565 17-21,

    E-mail: klaes@mueller-text-pr.de


    Wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung

    Rotes Kreuz Krankenhaus, Dr. Burkhard Paetz, Leiter des Gefäßzentrums Bremen

    E-Mail: b.paetz@gefaesschirurgie-bremen.de