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Sonstige

Glanzlichter europäischer Mode in Bremen

01.07.2005

„Ausgezeichnet“ im eigentlichen Wortsinn ist das, was das Design Zentrum Bremen im Wilhelm Wagenfeld Haus bis zum 16. Oktober 2005 in Sachen Mode präsentiert: Es sind die Sieger von vier renommierten Förderpreisen für Modedesign, die in der Ausstellung “ausgeze!chnet. contemporary – european – fashion – awards” vorgestellt werden. Ergänzt wird die Ausstellung durch das europäische Modeprojekt contemporary fashion archive. Mit den Arbeiten aus Antwerpen, Berlin, Bremen, Helsinki und London zeigt das Design Zentrum Bremen internationale Spitzenklasse aus fünf europäischen Ländern.


Die in aufwändigen Auswahlprozessen prämierten Kollektionen Studierender und etablierter Designer geben einen Einblick in die Zukunft der europäischen Modeindustrie.
Mode ist nicht nur ein kulturelles Phänomen mit eigener Sprache, sondern vor allem ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Nach den Ausstellungen Dieter Rams Design, BraunPreis 2003 und simply droog der vergangenen zwei Jahre wird einmal mehr die große Relevanz und das Potenzial kreativer Disziplinen thematisiert. Das Design Zentrum Bremen holt mit den ausgezeichneten Kollektionen wichtige Impulse in die Hansestadt: „Mode ist nicht nur in Mode“, sagt Kurator Joachim Schirrmacher, „sie hat sich zum Leitmedium der aktuellen Alltagskultur entwickelt und wirkt sich auf Entwurfsstrategien anderer Gestaltungsdisziplinen aus: sei es in der Architektur, im Automobil-, Industrial- oder Grafikdesign und natürlich auch in der Fotografie.“


Neben Kleidern für Frauen und modisch-funktionaler Sportbekleidung werden unter anderem mit den Entwürfen des erst kürzlich zum Chefdesigner von Jil Sander ernannten Belgier Raf Simons auch wichtige Positionen der Männermode präsentiert. Für den Preisträger des Swiss Textiles Award ist Kleidung nicht nur Ausdruck kultureller, sondern auch politischer Einflüsse. Mit dabei ist zudem die Sieger-Kollektion von c.neeon, dem Label vom Designerduo Clara Kraetsch und Doreen Schulz aus Berlin. Sie gewannen kürzlich den Großen Preis für die beste Kollektion beim renommierten Modefestival im französischen Hyères. Oder Kristina Schneider: Inspiriert von Coco Chanel – „Eine selbstsichere Frau verwischt nicht den Unterschied zwischen Mann und Frau, sie betont ihn“ – generiert sie aus dem urmännlichen Sakko mit raffinierten Taillierungen und ausgefeilter Schnitttechnik aufregende Weiblichkeit. Wie etliche in der Ausstellung präsentierte Preisträger schon für große Namen entworfen haben (Calvin Klein, Stella McCartney u.a.), wird Kristina Schneider demnächst im Designteam von Akris in St. Gallen arbeiten.


ausgeze!chnet ist Auftakt für eine Reihe von Veranstaltungen in Bremen zum Thema Mode in diesem Jahr. Mitte Oktober wird vis-a-vis vom Wilhelm Wagenfeld Haus in der Kunsthalle Bremen die Ausstellung "Monet und Camille - Frauenportraits im Impressionismus" eröffnet, in der auch Modeillustration und historische Modellkleider präsentiert werden. Vom 4. bis 6. November 2005 findet in Kooperation von Hochschule für Künste Bremen und Kunsthalle Bremen zudem das Symposium „Mode, Körper, Kult – Oberfläche, Hülle, Schnitt und Haltung als repräsentative und performative Zeichen“ statt.


ausgeze!chnet. contemporary – european – fashion – awards läuft bis zum 16. Oktober 2005 im Design Zentrum Bremen im Wilhelm Wagenfeld Haus, Am Wall 209,
Öffnungszeiten: di 15 – 21 Uhr, mi – so 10 – 18 Uhr