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Sonstige

Monets »Camille« wird in der Kunsthalle Bremen restauriert

22.03.2005

Die aufwändige Restaurierung des Meisterwerkes bringt Spektakuläres ans Licht

Anlässlich der Sonderausstellung «Monet und Camille – Frauenportraits im Impressionismus» vom 15. Oktober 2005 bis 26. Februar 2006 in der Kunsthalle Bremen, wird Claude Monets Gemälde «Camille» derzeit restauriert. Denn bis zum Beginn der Ausstellung soll das Gemälde wieder dem Originalzustand angeglichen werden. Schon jetzt werden die Veränderungen deutlich: Das Gesicht der Camille wird heller leuchten, das Grün ihres Kleides wird bläulicher, der Fußboden erscheint eher grau als beige. Der Hintergrund erhält – wie in dem Zeitungsartikel beschrieben – seinen tiefdunklen, rötlichen Ton sowie den Faltenwurf des Vorhangs zurück.


Vor allem ist erstmals die malerische Handschrift Monets zu erkennen. Die lockeren, schnellen Pinselstriche, mit denen der Künstler das Kleid oder den Pelzbesatz der Jacke malte, werden nun sichtbar. In der Samtjacke sind bläuliche Striche, die Falten und Reflexe wiedergeben, zu erkennen. Der Kritiker W. Bürger- Thoré hatte 1866 geschrieben, Monet habe das Bild in nur vier Tagen gemalt. Was Kunstwissenschaftler bisher meist als eine journalistische Übertreibung werteten, wird nun äußerst wahrscheinlich.


Vom 15. Oktober 2005 bis zum 26. Februar 2006 wird die Camille in der Kunsthalle Bremen Mittelpunkt der Sonderausstellung »Monet und Camille – Frauenportraits im Impressionismus« sein. Mit 19 Werken von Monet und 20 Arbeiten von Künstlerkollegen wie Renoir, Manet, Corot, Whistler und Degas geht die Kunsthalle Bremen den Fragen auf den Grund, warum das Frauenportrait um 1866 Karriere machte, warum Monet immer wieder Camille malte und wie sich Mode, Fotografie und Malerei gegenseitig beeinflusst haben. Das Interesse im Vorfeld der Sonderausstellung ist so groß, dass bereits über 500 Führungen gebucht worden sind.