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Aufsichtsrat stimmt strategischem Umbau der Kliniken im Verbund Gesundheit Nord im Grundsatz zu

22.02.2005

Karin Röpke und Wolfgang Tissen einig: "Es gibt keine Alternative zur Neuausrichtung der Krankenhäuser"

Gesundheit Nord – Klinikverbund Bremen teilt mit:

„Die Krankenhäuser des Bremer Klinikverbundes Gesundheit Nord können sich jetzt darauf vorbereiten, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen“. Mit diesen Worten kommentierte Gesundheitssenatorin Karin Röpke am Dienstag, 22. Februar, vor Journalisten den Beschluss des Aufsichtsrates vom Abend zuvor, dem von der Geschäftsführung der Gesundheit Nord vorgelegten Strategiepapier zur Neuausrichtung der Krankenhäuser des Klinikverbundes in seinen Grundzügen zuzustimmen. Eine abschließende Entscheidung soll in den kommenden Monaten nach der Klärung wesentlicher Fragen getroffen werden. „An der Notwendigkeit, die im Strategiepapier beschriebenen Ziele zu erreichen, gibt es keinen Zweifel. Dennoch fällt die Zustimmung zu dem Konzept angesichts des damit verbundenen notwendigen Stellenabbaus nicht leicht “, sagte Röpke, die zugleich Aufsichtsratsvorsitzende der gemeinnützigen GmbH ist.


„Von der Zielrichtung unseres Konzeptes haben wir bisher alle Entscheidungsträger überzeugen können. Gleichwohl schmerzt es gerade in Zeiten wie diesen, Arbeitsplätze in dieser Größenordnung abbauen zu müssen“, unterstrich auch Wolfgang Tissen, Vorsitzender der Geschäftsführung des Bremer Klinikverbundes Gesundheit Nord. Nach Tissens Angaben ist mit einem Abbau von 1600 bis 1900 Arbeitsplätzen über alle vier Standorte bis zum Jahr 2009 zu rechnen: „Wir werden hierbei vor allem die normale Fluktuation nutzen.“


Einig sind sich Karin Röpke und Wolfgang Tissen auch in der Einschätzung, dass es keine Alternative zu dem vorgelegten Konzept gibt: „Wenn wir alles beim Alten lassen, stehen wir in vier Jahren vor einem Schuldenberg von rund 90 Millionen Euro. Auf der einen Seite werden die Kosten für Personal- und Sachmittel steigen, auf der anderen haben wir es mit Erlösminderungen vor allem durch die Einführung der neuen Entgeltform in Form von Fallpauschalen zu tun. Diesen Spagat würden wir wirtschaftlich nicht durchhalten. Am Ende stünden die Arbeitsplätze aller rund 8000 Beschäftigten vor dem Aus“, fasste die Senatorin zusammen.


Die strategische Neuausrichtung sieht deshalb vor, in den Kliniken Bremen-Mitte, Bremen-Ost, Bremen-Nord und Links der Weser teure Mehrfachvorhaltungen weitestgehend abzubauen und statt dessen insgesamt elf Medizinische Kompetenzzentren zu schaffen, die organ- bzw. organgruppenbezogen arbeiten. Mit der Bildung von Zentren soll die Qualität in der medizinischen Versorgung weiter verbessert werden. So sollen am Klinikum Bremen-Mitte das Kopf-, das Bauch-, das Lungen- und das Krebszentrum sowie die Zentren für Ästhetische- und Wiederherstellungschirurgie und für Geburtshilfe, Perinatalmedizin und Pädiatrie entstehen. Das Klinikum Bremen-Ost ist als Zentrum für Psychiatrie und Psychotherapie sowie als Zentrum für Altersmedizin vorgesehen. Darüber hinaus soll dort eine für Bremen neue Anschlussheilbehandlung angesiedelt werden. Weiter ist die Etablierung des Gefäßzentrums im Klinikum Bremen-Nord geplant und des Herzzentrums am Klinikum Links der Weser. Am Klinikum Links der Weser ist zudem ein Zentrum für Präventionsmedizin angedacht.


Neben den Kompetenzzentren sollen in den einzelnen Kliniken auch weiterhin Basisleistungen der dort bereits etablierten medizinischen Fachdisziplinen angeboten werden. Zudem wird an jedem Standort mindestens eine Notfalleinheit beibehalten, um die Bevölkerung wohnortnah zu versorgen.


Sofern Mehrfachvorhaltungen aus Gründen der wohnortnahen Versorgung nicht abgebaut werden können, werden die betroffenen Kliniken bzw. Fachabteilungen – wie zum Beispiel bei der Kinderheilkunde oder der Inneren Medizin – allmählich unter eine Leitung gestellt. So wird es möglich sein, Behandlungsstandards und qualitätssichernde Maßnahmen standortübergreifend einzuführen und dauerhaft zu gewährleisten. Dies wird auch auf der betriebswirtschaftlichen Ebene positiv zu Buche schlagen.


In den Bereichen, in denen es weiterhin Mehrfachvorhaltungen geben wird (zum Beispiel in der Geburtshilfe), müssen sich die Kliniken untereinander dem Wettbewerb stellen und mit ihren Leistungen überzeugen.


Die Geschäftsführung der Gesundheit Nord wird nun die Planungen konkretisieren und die notwendigen Abstimmungen insbesondere mit den Arbeitnehmervertretungen, den Krankenkassen und dem Senator für Gesundheit als Planungsbehörde vorantreiben.


Wolfgang Tissen hob abschließend hervor, dass mit der Umsetzung des Strategiepapiers, das insgesamt eine eindeutige Schwerpunktbildung, Spezialisierung, ständige Prozessverbesserung und den Aufbau integrierter Versorgungskonzepte vorsieht, eine langfristige Existenzsicherung der Gesundheit Nord-Krankenhäuser erreicht wird: „Dieses Konzept ist nicht auf Gewinnmaximierung ausgelegt, seine Umsetzung sichert vielmehr den Bestand und damit den Beschäftigten Arbeitsplätze und der Bevölkerung eine erstklassige medizinische Versorgung.“