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Sonstige

Schule auf der Hohwisch feiert 100-jähriges Jubiläum


22.09.2004

Die Schule Auf der Hohwisch feiert in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag. Aus diesem Anlass findet am 24. und 25. September 2004 die Jubiläumsfeier mit einem abwechselungsreichen Programm statt. Die Feierlichkeiten beginnen am 24. September um 15.00 Uhr mit einer Begrüßung in der Turnhalle durch Ullrich Höft, Ortsamtsleiter Hemelingen, und Dr. Ulla M. Nitsch, Leiterin der Schulgeschichtlichen Sammlung. Bis 19.00 Uhr können in den verschiedenen Räumen eine eigens für diesen Anlass entwickelte Jubiläumsausstellung, das umfangreiche Fotoarchiv, der historische Klas-senraum, die Bibliothek mit alten Schulchroniken und Klassenbüchern und vieles mehr besichtigt werden und auch im unterirdischen Bunker stehen durchgängig Ansprechpartner zur Verfügung. Das Ensemble „BlechLights Bremen“ sorgt für musikalische Unterhaltung.


Richtet sich dieses Angebot überwiegend an Ehemalige und interessierte Erwachsene, so kommen am 25. September vor allem jüngere Gäste auf ihre Kosten. Den Auftakt bilden um 11.00 Uhr Grußworte des Senators für Bildung und der Schulleiterin, Christiane Jacobs. Anschließens hat das Kollegium der Grundschule zusammen mit Schülerinnen und Schülern bis 15.00 Uhr ein buntes Programm mit Theater und zahlreichen Spielangeboten organisiert. Selbstverständlich wird an beiden Tagen auch für das leibliche Wohl gesorgt. Da die Schulgeschichtliche Sammlung stets bemüht ist, ihren Fundus zu erweitern, werden insbesondere ehemalige Schüler und Schülerinnen herzlich gebeten, Fotos und Dokumente zur Geschichte des Gebäudes „Auf der Hohwisch“ mitzubringen.


„Freischule“ für ärmere Kinder

Zum Schuljahreswechsel 1904 nahm die neue „Freischule“, die auch ärmeren Kindern eine kostenlose Schulbildung ermöglichte, erstmals ihren Betrieb auf. Damals wurden die Kinder in der Volks-schule nach Geschlechtern getrennt unterrichtet und neben Klassenräumen und Lehrerzimmern be-herbergte das Jugendstilgebäude eine Wohnung für den „Hausdiener“ sowie ein Duschbad. Zum „baden“ hatten die meisten Schülerinnen und Schüler aus dem damaligen Dorf Hastedt in ihren Elternhäusern nämlich noch keine Gelegenheit.


Nach dem Ersten Weltkrieg, den die Schule unbeschadet überstand, wurde im Keller eine Haushaltsschule errichtet. Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg hatten hingegen weitreichendere Folgen: Das Bildungswesen wurde im Sinne der neuen Machthaber gleichgeschaltet und schon die Kleinen lernten exerzieren. Ab 1939 mussten die Kinder zusammenrücken, weil in einem Raum Lebensmittelkarten ausgegeben wurden und in die Turnhalle eine Polizeieinheit einzog. 1941 wurde unter dem Mädchenschulhof ein Erdbunker gebaut, der vor einigen Jahren zufällig wiederentdeckt wurde und nach sorgfältigen Sanierungsarbeiten wieder begehbar ist und besichtigt werden kann.


1968 wurde die achtklassige Volksschule durch das neue Grundschulmodell abgelöst und zeitweise beherbergte das Gebäude auch Sonderschulklassen. Seit 1983 befindet sich die Schulgeschichtliche Sammlung mit im Haus und bietet Schulklassen aus Bremen und Umgebung nicht nur einen eindrucksvollen Blick in die Schul- und Bildungsgeschichte, sondern auch ein umfangreiches museumspädagogisches Programm. Neben der Grundschule, die eine Dependance der Schule am Alten Postweg ist, und dem Museum befinden sich heute außerdem die Beratungsstelle für Migration und ein ständiger Deutschkurs für ausländische Kinder im Gebäude. Die Musikschule Bremen und zahlreiche Sportvereine nutzen die Räumlichkeiten ebenfalls.


Achtung Redaktionen:
Die Vertreterinnen und Vertreter sind herzlich zu den Jubiläumsveranstaltungen eingeladen