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Sonstige

Wechseljahre sind keine Krankheit - Handbuch zum Thema Wechseljahre erscheint

22.04.2004

Das Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS) teilt mit:

Wechseljahre sind keine Krankheit. Dies stellt der Konferenzband "wechseljahre multidisziplinär: was wollen Frauen - was brauchen Frauen" klar. Das Buch wurde von Dr. Ingeborg Jahn, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin (BIPS), herausgegeben. Es enthält Vorträge des im Frühjahr 2003 an der Universität Bremen gemeinsam vom BIPS, dem Bremer Forum Frauengesundheit und dem Zentrum für Public Health veranstalteten gleichnamigen Kongresses. Damit liegt ein aktuelles wissenschaftliches Handbuch für alle vor, die das Thema interessiert und beruflich angeht.
Das Buch erscheint als GEK-Edition und ist im Buchhandel sowie als Einzelexemplar in den GEK-Betreuungsstellen erhältlich (in Bremen: Violenstraße 12, 28195 Bremen, Telefon: 0421/365010, Fax: 0421/3650133, bremen@gek.de)
Ein PDF-Dokument lässt sich auf der Internetseite der Gmünder ErsatzKasse GEK unter media.gek.de/downloads/magazine/Edition_28_Wechseljahre_03_2004.pdf abrufen.


Am Anfang des Kongresses stand die Beobachtung, dass ein natürlicher Abschnitt im Leben von Frauen zur "Hormonmangelerkrankung" gemacht werde. " Ärzte und Ärztinnen betrachten die Wechseljahre von Frauen durch die medizinische Brille, Pharmaunternehmen durch die ökonomische.

Und viele Frauen wenden sich in dieser Lebensphase verunsichert an ihren Arzt oder ihre Ärztin. Dabei sind die Wechseljahre zunächst einmal eine natürliche Lebensphase von Frauen, die etwa mit der Pubertät vergleichbar ist. Eine differenziertere Sichtweise ist längst an der Zeit", fordert Dr. Ingeborg Jahn. Während man bisher vor allem die Frauen im Blick habe, die über schwere Wechseljahrsbeschwerden berichten, wurde die überwiegende Mehrheit von Frauen, die keine oder mäßige Beschwerden erlebten, weitgehend ausgeblendet.

27 Autorinnen und zwei Autoren aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen und Berufsfeldern haben die neuesten Erkenntnisse zur Menopause zusammengetragen. Ein Schwerpunkthema ist die Hormontherapie und ihre kritische Neubewertung: Nicht nur, dass die Hormontherapie nicht das leistet, was sie verspricht. Sie macht auch noch krank. Seit 2000 wurde in mehreren Studien belegt, dass sie mit erheblichen gesund heitlichen Risiken verbunden ist. Mittle rweile hat auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die eingeschränkte Anwendung der

Hormontherapie empfohlen. Und die Arzneimittelkommission der Deutschen Ärzteschaft bewertet den ärztlichen Umgang mit den Wechseljahren und der Hormontherapie vorsichtiger. Wurden die Risiken erfunden und die Nachfrage nach gesundheitsschädlichen Hormonpräparaten künstlich erzeugt? Der vorliegende Band räumt jedenfalls mit dem Mythos von Hormonpräparaten als Jungbrunnen auf. Er stellt Alternativen zur Östrogentherapie vor und vermittelt Einblicke in die gynäkologische Beratungspraxis. Er geht das Tabuthema "Sexualität" an und weist auf die kulturelle Prägung der hormonellen Umbruchphase hin.


Aus dem Inhalt:

  • Hormon-Therapie in den Wechseljahren. Wissenschaftliche Evidenz und aktuelle
  • Empfehlungen, auch zu so genannten Phyto-Östrogenen
  • Wechseljahre und Sexualität
  • Wechseljahre - ein kulturspezifisches Phänomen?
  • Die professionelle Begleitung von Frauen in den Wechseljahren
  • Historische und kulturelle Perspektiven auf die Wechseljahre
  • Wechseljahre und Naturheilkunde


Pressekontakt: Dr. Ingeborg Jahn Tel.: 0421 / 59 59 652
Fax: 0421 / 59 59 668
Email: jahn@bips.uni-bremen.de