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Sonstige

Bremer Rechtsmedizin Vorbild für luxemburgische Staatsanwaltschaft

15.04.2004

Hochkarätige Delegation informiert sich im Klinikum Bremen-Mitte über die Rechtsmedizin

Bremen ist zwar nicht groß, aber in vielen Bereichen vorbildlich. Beispielsweise in Fragen der Rechtsmedizin. Diese Einschätzung wird nicht nur durch ein neutrales Gütesiegel belegt, sondern auch weit außerhalb der bremischen Landesgrenzen geteilt. Eine hochkarätig besetzte Delegation aus Luxemburg ist in der kommenden Woche in der Hansestadt zu Gast, um sich aus erster Hand über das Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin im Klinikum Bremen-Mitte zu informieren.


Luxemburg besitzt keine eigene Rechtsmedizin. Auf Wunsch der luxemburgischen Regierung soll jetzt im Großherzogtum eine eigene Rechtsmedizin etabliert werden. Der mit dem Aufbau beauftragte Generalstaatsanwalt suchte in der europäischen Nachbarschaft nach Vorbildern und wurde in Bremen fündig. Ein wesentlicher Grund: Die Hansestadt ist in etwa so groß wie Luxemburg. Noch wichtiger: Das Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin, das zum Klinikum Bremen-Mitte gehört, ist das einzige in der Bundesrepublik, das sich wirtschaftlich selbst trägt. Außerdem ist es bisher auch das einzige deutsche rechtsmedizinische Institut, das einen umfangreichen Qualitäts-Check durchlaufen hat und im Sommer vergangenen Jahres von der Dekra zertifiziert worden ist.


Der Kontakt zum Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin im Klinikum Bremen-Mitte wurde über die hiesige Generalstaatsanwältin geknüpft. Professorin Dr. Kirsten Graalmann-Scheerer war vom Luxemburger Generalstaatsanwalt um „Amtshilfe“ gebeten worden, um den Kontakt zum hiesigen Institut herzustellen. Institutsdirektor Dr. Michael Birkholz war sofort gesprächsbereit, nicht zuletzt aus Freude darüber, dass seine Einrichtung Vorbildcharakter für das Großherzogtum hat.


Am kommenden Dienstag, 20. April, wird eine offizielle Delegation aus Luxemburg, bestehend aus hohen Regierungsbeamten aus dem Justiz- und Gesundheitsministerium, der Polizei, des Untersuchungsgerichtes und der Generalstaatsanwaltschaft, in Bremen eintreffen, um sich das Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin anzusehen. Die Gespräche, die sich um die konkrete Organisation der einzelnen Abteilungen des Instituts, um dessen Leistungsfähigkeit und Finanzierung drehen, werden tags darauf weitergeführt.


Das Institut für Rechtsmedizin wurde 1994 am Zentralkrankenhaus St.-Jürgen-Straße (jetzt Klinikum Bremen-Mitte) gegründet. In der Anfangsphase gab es nur den Bereich für Obduktionen sowie das Amtsarztwesen. Einige Zeit später kam die „Gerichtliche Chemie“ dazu, die sich mit Alkohol- und Drogenbestimmungen befasst. Die Abteilung für Molekularbiologie, die unter anderem so genannte Vaterschaftstests durchführt, kam in den Folgejahren ebenso hinzu wie die Verkehrsmedizinische Abteilung, wo die Fahreignung von Verkehrsteilnehmern begutachtet wird.



Achtung Redaktionen:

Es besteht Gelegenheit, am Mittwoch, 21. April, 9 Uhr, im Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin des Klinikums Bremen-Mitte mit Delegationsmitgliedern aus Luxemburg, der Bremer Generalstaatsanwältin sowie dem hiesigen Institutsleiter über die Eindrücke des Informationsbesuches zu sprechen und Fotos bzw. Filmaufnahmen zu machen.


Bei Rückfragen steht Ihnen Helga Loest, Öffentlichkeitsarbeit im Klinikum Bremen-Mitte, Tel.: 4973231,

email: helga.loest@klinikum-Bremen-mitte.de, zur Verfügung.