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Die Senatorin für Justiz und Verfassung

Justizsenator Martin Günthner stellt sanierten Jugendvollzug vor

27.05.2016

Der Senator für Justiz und Verfassung, Martin Günthner, hat heute (27.05.2016) Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Justiz, Verwaltung sowie Jugend- und Straffälligenhilfe das sanierte Gebäude des Jugendvollzuges der Justizvollzugsanstalt Bremen vorgestellt.
„Ich bin glücklich, dass wir heute mit der Fertigstellung der Sanierung des Hauses IV einen weiteren Meilenstein bei der Gesamtsanierung der JVA Bremen erreicht haben“, betonte Martin Günthner in seiner Ansprache. „In dem sanierten Gebäude wird der Jugendvollzug seine für die Gesellschaft bedeutsame, aber auch außerordentlich schwierige Aufgabe unter deutlich besseren Bedingungen für die jugendlichen und heranwachsenden Insassen sowie für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wahrnehmen können.“

Die Leiterin des Jugendvollzuges, Gesa Lürßen, zeigte sich über die Fertigstellung der Sanierung ebenfalls hocherfreut und betonte:
„Wir Bediensteten und auch die jungen Gefangenen freuen uns sehr auf den Rückzug in das nun sanierte Haus IV. Dort werden wir einen den Anforderungen des Bremischen Jugendstrafvollzugsgesetzes entsprechenden modernen Wohngruppenvollzug in neuen hellen Räumlichkeiten und einer deutlich verbessertem Atmosphäre leisten können.“

Mit der Sanierung des sogenannten Hauses IV, der 1883-1885 errichteten ehemaligen Weiberhaftanstalt, werden insgesamt 75 Haftplätze in sechs unterschiedlich großen Wohngruppen geschaffen. Die Arbeiten haben unter Federführung des Bremer Architektenbüros GSP (Gerlach Schneider & Partner) als Generalplaner und Immobilien Bremen AöR als Projektsteuerer in der zweiten Jahreshälfte 2013 mit einer umfangreichen Schadstoffsanierung und Abbrucharbeiten zur Entkernung des Gebäudes begonnen. Neben einer Erneuerung der gesamten elektrischen Infrastruktur und dem Brandschutz wurde die technische Gebäudeausstattung komplett erneuert und an die heutigen Standards angepasst. Dazu gehört ebenfalls die Verbesserung der technischen und baulichen Sicherheitsmaßnahmen durch Videoüberwachung von Gemeinschaftsflächen und die bereits in einem vorhergehenden Bauabschnitt errichtete neue Anstaltsmauer mit einem detektierten Innenzaun.

Auffälligste Veränderung ist die Neugestaltung der Hafträume, deren Grundfläche in der Re-gel von 6-8 qm auf ca. 10-11 qm vergrößert wurde und die mit einem abgetrennten Sanitär-bereich mit WC und Waschbecken ausgestattet wurden, um so den Vorgaben der Rechtsprechung zur Unterbringung Gefangener gerecht zu werden. Daneben wurden die Fenster der Hafträume unter Berücksichtigung der Anforderungen des Denkmalschutzes deutlich vergrößert. Die über 200 neuen Fenster und Fenstergitter wurden in den Handwerksbetrieben der Justizvollzugsanstalt unter Anleitung von Werkmeistern von dort beschäftigten Gefangenen hergestellt.

In dem sanierten Gebäude werden durch eine ausreichende Zahl von Gemeinschaftsräumen daneben die Voraussetzungen für den nach dem Bremischen Jugendstrafvollzugsgesetz vorgesehenen Wohngruppenvollzug geschaffen, dem für einen am Erziehungsgedanken ausgerichteten Jugendvollzug und eine gelingende Resozialisierung eine besondere Bedeutung beigemessen wird.

Für die Sanierung von Haus IV sind Baukosten von ca. 5,9 Millionen Euro angefallen.

Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendvollzuges bedankte sich Günthner für die mit einer Sanierung einhergehenden zusätzlichen Belastungen und die Geduld: „Ich bin Ihnen außerordentlich dankbar, dass Sie in den vergangenen knapp drei Jahren in einem Provisorium mit erschwerten Bedingungen und zusätzlichen Belastungen einen guten Jugendvollzug gewährleistet haben und dabei auch die Konzeption für den neuen Wohngruppenvollzug erarbeitet haben. Für den Neustart und die Umsetzung dieses neuen Konzepts wünsche ich Ihnen alles Gute!“

Ansprechpartner für etwaige Rückfragen der Medien ist Jörg Lockfeldt, Telefon (042) 361-14476
E-Mail: joerg.lockfeldt@justiz.bremen.de

Pressemappe hier zum [LINK172397; Download] verfügbar.