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Sonstige

Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution ist unverzichtbar

25.11.2003

Frauenhandel und Zwangsprostitution ist Gewalt gegen Frauen, die alltäglich in Bremen geschieht und die dringend umfassend bekämpft werden muss. Frauen, die in Bremen Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution geworden sind, müssen in ihrer schwierigen Situation angemessen durch eine unabhängige Beratungsstelle betreut werden. Die Vorteile liegen auf der Hand:


  • Stärkung von Frauen, die bereit sind, gegen Täter auszusagen
  • Schutz betroffener Frauen vor erneuter Gewalt
  • Beitrag zur Bekämpfung organisierter Kriminalität
  • Vorbeugung im „Milieu“ und in der Abschiebehaft


Die Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution leistet diese Betreuung seit dem Jahr 2002. Die weitere Finanzierung des Projektes, das seit dem 1.Oktober 2003 ausschließlich durch Spenden getragen wird, ist nicht gesichert. In den Koalitionsvereinbarungen wurde keine finanzielle Unterstützung für das Projekt vorgesehen. Ohne weitere Unterstützung durch das Land Bremen müssen derzeit Frauen, die zur Beratung kommen möchten, abgewiesen werden. Ohne eine gesicherte Finanzierung muss die Beratungsstelle Anfang 2004 ihre Arbeit einstellen.


Hinzu kommt: Die skandalösen Ereignisse in der Abschiebehaft haben bei den betroffenen Frauen zu einem massiven Vertrauensverlust in staatliche Institutionen geführt. Eine professionelle Sozialarbeit im Abschiebegewahrsam wäre wünschenswert, um das Vertrauen der Betroffenen in staatliche Institutionen wieder aufzubauen und die Kooperation mit der Beratungsstelle zu erleichtern.

Die Frauenbeauftragte der Bremischen evangelischen Kirche Dr. Jutta Schmidt und die Bremer Landesbeauftragte für Frauen Ulrike Hauffe fordern eine sichere Finanzierung für die Beratungsstelle für Betroffene von Menschenhandel und Zwangsprostitution.


Der Internationale Aktionstag gegen Gewalt an Frauen wird seit 1981 begangen. Historischer Hintergrund war die Verschleppung, Vergewaltigung und Ermordung von drei Frauen in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des damaligen Diktators Trujillo. 1999 beschloss die Vollversammlung der Vereinten Nationen, den 25. November als internationalen Tag für die Beseitigung jeglicher Gewalt gegen Frauen einzuführen. In Bremen finden wie auch in anderen Städten dezentrale Veranstaltungen und Aktionen statt.