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Sonstige

25. November – Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen


24.11.2003

Bremer Aktion: Gewalt kommt nicht in die Tüte!

Gewalt gegen Frauen ist immer noch alltäglich. Darauf weisen die Bremer Frauensenatorin Karin Röpke, Landesbeauftragte für Frauen Ulrike Hauffe und Polizeipräsident Eckard Mordhorst anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen hin.

Aus diesem Grunde führt die Gleichstellungsstelle die Aktion „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ durch. Am Dienstag, dem 25.11. werden in fast allen Bremer und Bremerhavener Bäckereien und Konditoreien die Frühstücksbrötchen in eine besondere Tüte gepackt. Auf der Vorderseite trägt die Tüte die Aufschrift „Gewalt kommt nicht in die Tüte“.


Die Vorderseite der Bäckertüte

Auf der Rückseite äußern sich bekannte Bremer und Bremerhavener Männer zum Thema Gewalt an Frauen: Senatspräsident Henning Scherf, der Bremerhavener Oberbürgermeister Jörg Schulz, Franz Böhmert vom SV Werder Bremen, Polizeipräsident Eckard Mordhorst und Andreas Hötzel von Radio Bremen - buten un binnen. Die Aktion mit rund 80.000 Tüten wird von der Bäcker- und der Konditoreninnung unterstützt.

„Nach wie vor ist häusliche Gewalt ein Tabu-Thema. Wir erhoffen uns von der Aktion, dass viele Bremerinnen und Bremer dadurch auf Gewalt in ihrer Nachbarschaft aufmerksam werden und dass sie Betroffenen Mut macht, sich an die Polizei und an Beratungsstellen zu wenden,“ so Senatorin Röpke.

„Durch das Gewaltschutzgesetz auf Bundesebene und die Aufnahme des Wegweisungsrechts in das Bremer Polizeigesetz konnte erreicht werden, dass nicht mehr Frauen und Kinder als Opfer von Gewalt die gemeinsame Wohnung verlassen müssen, sondern die Täter,“ erklärt Ulrike Hauffe.


Die Rückseite der Bäckertüte

Durch das Mittel der polizeilichen Wegweisung kann die Polizei einen Gewalttäter bis zu 10 Tagen aus der Wohnung verweisen. Dies schafft für die betroffene Frau einen Freiraum, der ihr in ihrem eigenen Zuhause Zeit gibt darüber nachzudenken, wie sie in Zukunft mit dem gewalttätigen Partner umgehen will. Frauen können sich die gemeinsam genutzte Wohnung zuweisen lassen, wenn der Partner gewalttätig geworden ist.

Die Wegweisung von Gewalttätern ist von der Polizei in Bremen seit Einführung des Geset-zes bereits rund 160 mal angewandt worden,“ betont Polizeipräsident Eckard Mordhorst.

Nach Schätzungen wird allgemein davon ausgegangen, dass in jeder 3. Partnerschaft Gewalt ausgeübt wird. Das Statistische Bundesamt geht davon aus, dass jährlich ca. 4 Mill. Frauen in der Bundesrepublik mit körperlicher und sexueller Gewalt konfrontiert werden. Etwa jede 5. Frau in Deutschland wird mindestens einmal in ihrem Leben sexuell missbraucht oder vergewaltigt.

Der Internationale Aktionstag gegen Gewalt an Frauen wird seit 1981 begangen. Historischer Hintergrund war die Verschleppung, Vergewaltigung und Ermordung von drei Frauen in der Dominikanischen Republik durch Soldaten des damaligen Diktators Trujillo. 1999 be-schloss die Vollversammlung der Vereinten Nationen, den 25. November als internationalen Tag für die Beseitigung jeglicher Gewalt gegen Frauen einzuführen. In Bremen finden wie auch in anderen Städten dezentrale Veranstaltungen und Aktionen statt.

Die Pressestelle des Senats bietet die Vor- und Rückseite der Bäckertüte im PDF-Format an:
Vorderseite der Bäckertüte
Rückseite der Bäckertüte