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Sonstige

Polnische Wirtschaft gewinnt an Bedeutung für die Bremischen Häfen

10.09.2003

Präsentationen der Seehafenverkehrswirtschaft in Breslau, Kattowitz und Krakau

Die Bremische Hafenvertretung e.V. (BHV) teilt mit:

Polen wird mehr und mehr zu einer festen Größe im überseeischen Güterverkehr über die Bremischen Häfen. Aus diesem Grunde werden sich neun Unternehmen der Seehafenverkehrswirtschaft aus Bremen/Bremerhaven in Zusammenarbeit mit der Bremischen Hafenvertretung e. V. in der Zeit vom 23. bis 25. September 2003 in Südpolen präsentieren. Die erste Präsentation wird in Breslau stattfinden. Es folgen Kattowitz und Krakau.

Im Land- und Seetransit mit Polen haben die Bremischen Häfen im Jahre 2002 weiter an Boden gewinnen können und mit 408.000 t einen Zuwachs von 10 % gegenüber 2001 erzielt. Die Bremischen Häfen haben gerade in den letzten Jahren viel unternommen, um auch den Verkehr mit den osteuropäischen Nachbarstaaten zu intensivieren. So hat die Freie Hansestadt Bremen in den vergangenen drei Jahrzehnten Milliarden in den Ausbau der Bremerhavener Stromkaje investiert, die heute die längste der Welt ist. Auch die Einrichtung von Büros durch die Bremische Hafenvertretung e. V. in Prag, Budapest und Riga haben zur "Erfolgsstory" der Bremischen Häfen beigetragen.

Die Hafengruppe Bremen / Bremerhaven hat ihren Gesamtumschlag im ersten Halbjahr 2003 stärker gesteigert als ihre drei wichtigsten Wettbewerber Rotterdam, Antwerpen und Hamburg. Die aktuellen Zahlen aus den drei großen Konkurrenzhäfen und der Vergleich mit der Entwicklung an der Weser zeigen, wie gut Bremen und Bremerhaven im internationalen Wettbewerb aufgestellt sind. Experten gehen für 2004 von einer wirtschaftlichen Belebung in Deutschland aus - dies wird dem Hafenzentrum Bremen / Bremerhaven weitere ökonomische Dynamik verleihen.

Die Doppelhäfen an der Weser konnten ihren Gesamtumschlag in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gegenüber dem gleichen Zeitraum 2002 um satte 12,0 Prozent auf 24,911 Millionen Tonnen steigern. In Antwerpen (plus 10,1 Prozent) und Hamburg (plus 7,2 Prozent) fiel das Wachstum geringer aus. Europas größter Hafen Rotterdam brachte es sogar nur auf ein Plus von 2,8 Prozent. Insgesamt legten die vier Großhäfen um durchschnittlich 5,8 Prozent zu.

Beim Gesamtumschlag erhöhte die Hafengruppe Bremen / Bremerhaven ihren Marktanteil von 7,57 auf 8,02 Prozent. Herausragend dabei war, dass die beiden Weserhäfen nicht nur beim Gesamtumschlag, sondern auch in den Bereichen Stückgut, nicht-containerisiertes Stückgut und Massengut stärker zulegen konnten als die drei Konkurrenzhäfen.

Der konsequente Ausbau der Hinterlandverbindungen sowie ein hoher Standard bei seewärtigen Feederdiensten und landseitigen Distributionsangeboten sind die Pfeiler, auf denen das Marketing der Bremischen Häfen bauen kann. Zu den wichtigsten Exportgütern Polens via Bremische Häfen zählen Fleischwaren, Kunststoffe, Kupfererzeugnisse, Messerschmiedewaren und Maschinen, während auf der Importseite Südfrüchte, Kaffee, Schnittholz, Kleidung, elektrotechnische Erzeugnisse sowie Kraftfahrzeuge dominieren.

Nach Einschätzung des Geschäftsführers der Bremischen Hafenvertretung, Helmut H. Detken, wird der polnische Markt zukünftig weiteres Wachstum hergeben, insbesondere vor dem Hintergrund des bevorstehendes EU-Beitrittes. Dabei werde jedoch der Hafenwettbewerb in kommenden Jahren hart bleiben. Entscheidende Wettbewerbsfaktoren seien dabei gute Schienenhinterland-Verbindungen, die immer mehr über die Wettbewerbsfähigkeit eines Hafens entscheiden werden.

Die Bremischen Häfen bieten neben den wöchentlich bestehenden regelmäßigen Ganzzugverbindungen zu diversen Terminals in Polen - so bietet beispielsweise das Unternehmen Polzug GmbH tägliche Abfahrten von Bremerhaven nach Sestokai in circa 48 Stunden, tägliche Abfahrten nach Warschau in 30 Stunden und nach Kiew in etwa 80 Stunden an - ebenfalls einen optimalen Trucking-Service nach Polen, da der LKW nach wie vor eine starke Rolle als Transportmittel im intermodalen Verkehr zwischen den Bremischen Häfen und Polen einnimmt.

Weitere logistische Transportlösungen - wie insbesondere "From-Road-to-Sea"- Konzepte sollen in Zukunft in den Bremische Häfen forciert werden, da der polnische Markt noch interessanter zu werden verspricht und die polnischen Häfen auch ein Sprungbrett für die immer interessanteren GUS-Märkte darstellen.