Sie sind hier:

Sonstige

Hohe Auszeichnung für den Dienstältesten im Bremer Konsular-Korps

22.08.2003

Bundespräsident würdigt ehrenamtliches Engagement von Artur Schnitger mit dem Verdienstkreuz – Bürgermeister Dr. Scherf überreicht die Auszeichnung

Artur Schnitger hat sich über Jahrzehnte unter Zurückstellung von Eigeninteressen sehr engagiert für den gesellschaftlichen Zusammenhalt der Menschen im Ortsteil Oberneuland und darüber hinaus in der Stadt Bremen eingesetzt. Sein langjähriger Einsatz rund um die Uhr in mehreren gemeinnützigen Vereinen und seine großzügige finanzielle Unterstützungsbereitschaft zur Förderung vielfältiger gemeinnütziger Projekte ist weithin anerkannt. Neben der langjährigen und unermüdlichen Förderung von Kindern und Jugendlichen hat er sich insbesondere um die Heimatpflege verdient gemacht. Sein Lebenswerk besteht im Wesentlichen darin, das Miteinander der Menschen zu fördern. Zusätzlich dazu hat sich der jetzt 76 Jahre alte Schnitger durch seine Tätigkeit als Honorarkonsul des Landes Peru auch außerhalb Bremens große Anerkennung verdient. Er vertritt das südamerikanische Land seit 1975 im Lande Bremen und ist damit Dienstältester im hiesigen Konsular-Korps. Für seine großartigen ehrenamtlichen Leistungen hat Bundespräsident Johannes Rau Konsul Schnitger das Verdienstkreuz am Bande zuerkannt. Bürgermeister Dr. Henning Scherf wird ihm die hohe Auszeichnung am Sonnabend (23.8.2003) in Oberneuland überreichen. Mit dabei ist auch der Generalkonsul von Peru, Dr. Mario Lovon Ruiz-Caro, in Hamburg.

Der engagierte Schiffskaufmann Artur Schnitger ist seit über 20 Jahren Mitglied im Beirat Oberneuland und hat die Entwicklung in diesem Ortsteil in vielfältiger Hinsicht mit geprägt und beeinflusst. Im Beirat orientiert er sich dabei stets am Wohle Oberneulands und der Stadt Bremen. Er ist eines der dienstältesten Beiratsmitglieder in der Stadtgemeinde Bremen.

Seit 1995 hat es sich Schnitger als 1. Vorsitzender des Fördervereins Lür-Kropp-Hof e.V. zur Aufgabe gemacht, ehrenamtlich für die Stadtgemeinde Bremen den großflächigen Hof mit seinen Anlagen zu pflegen und zu verwalten und das Anwesen im Sinne der Erblasserin gemeinnützigen Interessen und Bedürfnissen der Einwohner Oberneulands zugute kommen zu lassen. Schnitger setzt sich für die Gewinnung von Spenden und Sponsoren zum Erhalt des Lür-Kropp-Hofs ein. Auf dem Gelände des Lür-Kropp-Hofs führt der Förderverein jährlich zahlreiche Veranstaltungen (z.B. Tanz in den Mai, Maifest, Weihnachtsmarkt, Kinderfeste) durch, deren Erlös an den Förderverein und damit in den Erhalt des Anwesens fließt. - Auch als Mitglied im Förderkreis Overniegelant e.V. setzte sich Schnitger speziell für die Bewahrung der für diesen Ortsteil typischen Traditionen ein. - Im Reit- und Fahrverein Oberneuland war Artur Schnitger bis zum Jahr 2000 28 Jahre lang Vorsitzender und widmete sich dort auch den Interessen des Reitsportes in ganz Bremen. Dabei galt sein spezielles Anliegen der Förderung von Kindern und Jugendlichen.

Über viele Jahre war Artur Schnitger zudem Sektionsleiter der Deutsch-Tunesischen Gesellschaft im Land Bremen. Dort ist er Mitglied seit 1964 und war über mehr als 20 Jahre lang aktiv. Insbesondere kümmerte er sich mit seiner Frau um das Burgiba-Kinderdorf in Tunesien. Dort werden Waisenkinder aufgezogen, erhalten neben Erziehung auch eine solide Ausbildung, werden betreut bis zu ihrem 18. Lebensjahr und dann als selbständige Menschen in ihr eigenes Leben entlassen. Auch hier engagierte sich Schnitger mit der Sammlung von Spenden, logistischer Unterstützung und zeigte sein Engagement auch durch mehrere Aufenthalte vor Ort.

Seine Tätigkeiten als Honorarkonsul des Landes Peru nimmt Schnitger auch jetzt noch ungebrochen engagiert wahr. Während dieser 28-jährigen Tätigkeit entstanden Kontakte zu zwei Krankenhäusern in Lima/Peru, in denen insbesondere elternlose kranke Kinder betreut werden. Schnitger engagierte sich für die Sammlung von Spenden, mit denen dann Kleidung und Medikamente für die Kliniken gekauft und dorthin transportiert wurden.. Neben Schnitger ist auch seine Frau für das Krankenhaus engagiert tätig. Vor Ort in Peru legte er besonderen Wert darauf, nicht nur Geld zu übergeben, sondern die Sachmittel zu besorgen, die tatsächlich notwendig sind. Gleichzeitig konnte er damit erreichen, dass keine Gelder ungenutzt bleiben oder in die falschen Kanäle fließen. In den kommenden Monaten wird ferner eine mobile Augenklinik mit Geräten aus zweiter Hand ihren Betrieb aufnehmen. Diese Augenklinik wird insbesondere Menschen Hilfe bringen, die nur über geringe finanzielle Eigenmittel verfügen.

Artur Schnitger setzt sich ebenfalls engagiert für die Internationale Universität Bremen (IUB) ein und hat ein Stipendiat für den ersten Studenten aus Peru übernommen. In Bremen leben ca. 600 peruanische Staatsbürger, deren Betreuung und Belange er als Honorarkonsul wahrnimmt. Für diese Tätigkeit wurde ihm kürzlich das Verdienstkreuz Erster Klasse der Republik Peru für hervorragende Verdienste verliehen.