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Sonstige

Interkulturelle Vermittlungsarbeit verstärken und ergänzende Serviceleistungen entwickelt

21.08.2003

Das Bremer Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit teilt mit:

Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt/ InWEnt gGmbH und der Bevollmächtigte der Freien Hansestadt Bremen beim Bund für Europa und Entwicklungszusammenarbeit, Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit (Lafez), haben sich mit vereinten Kräften dem Thema der interkulturellen Vermittlungsarbeit angenommen und zwei sich ergänzende Serviceleistungen entwickelt, die am Donnerstag, 21. August 2003, im Bonner Tulpenfeld präsentiert wurden.

Die Servicestelle hat einen umfangreichen „Wegweiser für die interkulturell kompetente Kommune“ erarbeitet. Ziel ist es, zum „fairen Miteinander“ zu ermutigen und dem anonymen Nebeneinander in den Kommunen entgegen zu wirken – mit guten Beispielen gelebter kommunaler Praxis wird kommunalen Akteuren wie VerwaltungsmitarbeiterInnen und Nichtregierungsorganisationen sowie Eine-Welt-Aktiven „Lust“ darauf gemacht, sich mit grundlegenden interkulturellen Fragestellungen und kommunalen Handlungsmöglichkeiten sowie Umsetzungsstrategien auseinander zu setzen und selbst aktiv zu werden. Die dazu notwendige Orientierung bietet ein Serviceteil mit bundesweiten Informationen über Einrichtungen, Literatur-, Internetressourcen und AnbieterInnen von Trainingsmaßnahmen.


Das Lafez Bremen bietet einen Trainingsleitfaden an, mit dem in Einrichtungen der Wissenschaft, Verwaltung und Wirtschaft sowie in Nichtregierungsorganisationen anhand interaktiver und partizipativer Übungen interkulturelle Managementkompetenz einfach zu vermitteln ist. Interkulturelle Aspekte werden mit Managementmethoden verknüpft, die durch ein zunehmendes Effizienz- und Qualitätsbewusstsein auch außerhalb des Wirtschaftsbereiches an Bedeutung gewonnen haben. Die einzelnen Facetten des Themas sind hier didaktisch in Form von Modulen aufbereitet. Angereichert mit Hintergrundinformationen, Fallbeispielen, Handouts und Vorlagen für Folien können so auch weniger geübte TraininerInnen das Thema vermitteln.


Die Bündelung des Knowhows zum Thema Interkulturelle Kompetenz durch die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt, die von 10 Bundesländern, dem BMZ sowie den kommunalen Spitzenverbänden und NRO sowie vom Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit Bremen mitgetragen wird, ermöglicht eine gegenseitige sinnvolle Ergänzung und macht deutlich, dass dieses Thema nicht nur „in der Ferne“ relevant ist, sondern dass interkulturelles Zusammenleben vor Ort beginnt. Deutschland ist eine multikulturelle Gesellschaft und wird es mehr und mehr werden, will es den Herausforderungen der globalisierten Welt gerecht werden. Das Trainingshandbuch und der Leitfaden „Faires Miteinander“ basieren auf der Einsicht: Interkulturelle Kompetenz ist Voraussetzung für Handlungserfolg und interkulturelle Kompetenz ist erlernbar!


Interkulturelles Handeln ist Teil einer umfassenden gesellschaftlichen Umorientierung, der Schaffung von gerechten Strukturen, Demokratisierung von Arbeitsverhältnissen und der Teilhabe an öffentlichen Gütern. Bei allen kommunalen sowie internationalen Maßnahmen und Serviceleistungen kann in Zukunft der Faktor der Interkulturalität mitgedacht werden, die Materialien zeigen eine Fülle von konkreten Ansätzen.

So wie Kommunalverwaltungen der Realität einer multikulturellen Gesellschaft gerecht werden müssen, die mit einem wachsenden Anteil ausländischer MitbürgerInnen konfrontiert sind, bezieht sich dies auch auf sämtliche Arbeits- und Alltagskontexte einer globalisierten Welt, sei es durch deren internationale Struktur, oder aber durch gemischt kulturelle Teams und Gruppen. Hier muss sich das Arbeits- und Alltagsverhalten an die globalen transkulturellen Entwicklungen anpassen.


Beide Publikationen distanzieren sich von einer Auflistung von interkulturellen To-Do’s und Taboos und verstehen die multikulturelle Gesellschaft mit ihrer Vielfalt als Chance und Bereicherung, deren positiven Ansätze erkannt, vernetzt und weitervermittelt gehören.


Der Wegweiser „Faires Miteinander“ erscheint in der Schriftenreihe der Servicestelle Kommu-nen in der Einen Welt „Dialog Global“ als Ausgabe Nr. 6 und kann bei der Servicestelle, In-WEnt gGmbH (Tulpenfeld 5, 53113 Bonn, E-Mail: info@service-eine-welt.de ) sowie über die Internetadresse www.service-eine-welt.de und bei Frau Leuschner claudia.leuschner@inwent.org bezogen werden.


Der Bremische Trainingsleitfaden Interkulturelle Managementkompetenz ist über die Homepage http://www.lafez.bremen.de zugänglich. Die einzelnen thematischen Module können in Form von PDF-Dateien von dieser Homepage herunter geladen werden. Das Passwort kann man gegen eine Kostenbeteiligung von € 25,- beim Landesamt erhalten (E-Mail an: katja.eichler@lafez.bremen.de ). In Ausnahmefällen kann die Kostenbeteiligung erlassen werden. Diese Ausnahmen sind im Einzelnen in Abstimmung mit dem Bremer Landesamt für Entwicklungszusammenarbeit möglich.