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Noch bis zum 17. Juli: "Intensive Programme: Cultural Event Tourism" an der Hochschule Bremen

10.07.2003

Ein besonderes "Lern-Event" bietet die Hochschule Bremen in diesem Sommer für Studierende und Lehrende aus vier europäischen Universitäten. Thema der zehntägigen Tagung sind Events im Kulturtourismus ("Cultural Event Tourism"). Dabei wird intensiv an Fragen des Kulturmanagements gearbeitet, zum Beispiel: Wie kann man kulturelle Events entwickeln? Wie sollte das Marketing aussehen, und wie macht man eine Qualitätssicherung? Die insgesamt 25 Teilnehmer kommen von den Universitäten Danzig, Malagá und Gent sowie aus dem Internationalen Studiengang Angewandte Freizeitwissenschaft der Hochschule Bremen, der außerdem die organisatorische Leitung übernahm. Tagungsort ist der Airport-Standort der Hochschule Bremen in der Flughafenallee 10.

Gefördert wird das Programm von der Europäischen Union. "Ziel ist es, das Zusammenrücken von europäischen Hochschulen zu unterstützen und eine europäische Identität zu stärken," wie Prof. Dr. Jürgen Klimpel, Koordinator der Bremer Veranstaltung, zu Beginn deutlich machte. "Die Hochschule Bremen setzt damit ihre Bemühungen um eine Internationalisierung ihres Angebots fort."


In den vergangene beiden Jahren wurden die Intensivprogramme zum Kulturtourismus an der "University School of Physical Education and Sports" in Danzig durchgeführt. In diesem Jahr sind Professoren und Studierende erstmals in Bremen zu Gast. Bei einer Stadtführung konnten sie schon viele Anknüpfungspunkte zwischen den beiden Hansestädten entdecken.


Den Teilnehmer liegt ein dichtes Programm vor aus Vorträgen, Workshops, in denen eigene Festival-Konzepte entwickelt werden sollen. Praktische Beispiele und Anregungen kommen aus der Stadt Bremen, die hier einiges zu bieten hat, wie Dr. Klaus Sondergeld von der Bremen Marketing GmbH in seinem Statement erläuterte: eine bedeutsame historische Innenstadt, ein profiliertes Museumsangebot und klassische Musikveranstaltungen auf hohem Niveau. Hinzu kommen die neuen wissenschaftsorientierten Edutainmenteinrichtungen wie Universum Science Center und Botanika.

Wie komplex Event-Planung sein kann, konnten die Studierenden durch den Vortrag von Michael Göbel (Hanseatische Veranstaltungsgesellschaft mbH) am Beispiel der "Chor-Olympiade 2004" erfahren. Er machte deutlich, wie viele Einzelschritte geplant, koordiniert und kalkuliert werden müssen, bevor der erste von ca. 400 Chören aus aller Welt im Sommer 2004 auf die Bühne treten kann.


Georg Abegg, Vorsitzer des Bremer Kunstvereins stellte die überaus erfolgreiche Ausstellung "Van Gogh: Felder" aus dem Jahr 2002 vor und verwies insbesondere auf die vielen Partner für ein erfolgreiches Marketing. Die damit initiierte Bürgerbewegung trug letztlich dazu bei, dass die Ausstellung mit über 300.000 Gästen die am stärksten frequentierte Kunstausstellung in ganz Deutschland wurde. Die eingesetzten öffentlichen Mittel flossen damit indirekt über die Ausgaben der Besucher in Bremen als Steuern an die Stadt zurück. Dies ist ein wichtiger Grund, warum immer mehr Städte auf kulturelle Events im Tourismus setzen.


Die Strukturen für das touristische Marketing wurden von Peter Siemering, Geschäftsführer der Bremer Touristik Zentrale vorgestellt. Nur wenn es leicht ist, ein Ticket zu bekommen und, wenn gewünscht, auch gleich ein Hotelzimmer zu buchen, geht die Hoffnung auf ein "Mehr" bei den Gästezahlen auf.


Dr. Anders Steene vom "National Institute for Working Life in Stockholm" übernahm im ersten Teil der Veranstaltung den theoretischen Part. Seine Fragen klangen einfach, aber haben es in sich: Warum sollte das kulturelle Event stattfinden? Wen möchte man ansprechen? Wann und in welchen zeitlichen Strukturen soll das Event durchgeführt werden? Wo ist ein geeigneter Ort und was sind die Kernelemente? Die noch bis Donnerstag nächster Woche durchgeführte Tagung soll entlang dieser Fragen Strategien für Innovationen und eine Qualitätsverbesserung im Kulturtourismus herausarbeiten.


Dass neben anstrengenden Diskussionen auch der Kulturgenuss nicht zu kurz kommt, dafür sorgen Besuche in den Bremer Museen und im Theater am Leipnitzplatz sowie eine mit Spannung erwartete Exkursion mit dem "Moorexpress" zum "Torftag" am Wochenende.