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Sonstige

Ausstellung „Oneg Schabbat“ wird im Staatsarchiv gezeigt

01.04.2003

Zur Eröffnung sprechen der polnische Generalkonsul und Bürgermeister Perschau

Eine Ausstellung unter dem Titel „Oneg Schabbat“, vorbereitet vom Jüdischen Historischen Institut Warschau, wird vom 3. bis 28. April im Bremer Staatsarchiv zu sehen sein. Zur Eröffnung am Donnerstag (3.4.2003) um 18 Uhr sprechen der Generalkonsul der Republik Polen in Hamburg, Dr. Andrzej Kremer, Bürgermeister Hartmut Perschau und Lucille Eichengreen, Berkeley. Die Ausstellung, für die Bürgermeister Dr. Henning Scherf die Schirmherrschaft übernommen hat, wird in Kooperation des polnischen Generalkonsulats mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bremen, der Landeszentrale für politische Bildung, der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und „Erinnern für die Zukunft“ gezeigt.


„Oneg Schabbat“ bedeutet Freude (zu ergänzen: an den Treffen) am Sabbat, ist Codewort und Tarnname für die konspirativ tätige Gruppe von Schriftstellern, Geistlichen, Lehrern und Sozialarbeitern, die sich um den Historiker Emanuel Ringelblum organisierten und ein geheimes Archiv initiierten. Im Untergrund sammelten sie Aufzeichnungen über die Deportationen und Vernichtung der Juden, Niederschriften von Zeugenaussagen zu den Ereignissen im Warschauer Ghetto, den jüdischen Widerstand und die Selbstbehauptung der polnischen Juden, um die westlichen Alliierten und die Weltöffentlichkeit zu informieren. Unter Einsatz ihres Lebens versteckten sie die Dokumente und Archivmaterialien an verschiedenen Stellen: in metallenen Behältern und Milchkannen im Ghetto. 1946 wurden die Dokumente in den Ruinen des Ghettos gefunden.


Die Ausstellung veranschaulicht ein Spektrum von Materialien sowohl des Lebens und Sterbens im Ghetto als auch der Mechanismen des Holocaust. Ziel der Ausstellung ist es, Materialien zu zeigen, die die Ermordung der Juden durch die Nationalsozialisten dokumentieren, aber auch die Bemühungen der jüdischen Bevölkerung im Ghetto, ein Überleben zu ermöglichen. Es werden die Anstrengungen der jüdischen Untergrundbewegung deutlich, Ziel und Umfang der nationalsozialistischen Judenpolitik zu erkennen und alarmierend zu berichten.


Die Ausstellung im Staatsarchiv Bremen ist dienstags und mittwochs von 9 bis 16 Uhr, donnerstags von 9 bis 20 Uhr und freitags von 9 bis 15 Uhr zu sehen.