12.02.2003
„Options – 4 you“ – die Ausstellung von Michael Weisser in der Städtischen Galerie im Buntentor eröffnet 1000 neue Blicke auf das Gerichtshaus in Bremen
Der steinerne Löwe, die verrostete Türklinke, die reich geschnitzte Holzuhr, ein Stuhl, der unter Aktenbergen fast zusammenbricht: wie passen sie zusammen, die vielen hundert Bilder, die der Bremer MultiMedia Künstler Michael Weisser von dem altehrwürdigen und architektonisch beeindruckenden Bremer Gerichtsgebäude gemacht hat? Bunt zusammengewürfelt und auf riesigen Tableaus zusammengeführt – so erwacht das 107-jährige Gebäude durch seine „Installation mit digitalen Bildern“ zu neuem Leben. Die Ausstellung ist unter dem Titel „OPTIONS –4- YOU >>> Das Gerichtshaus in Bremen“ vom 15. Februar bis 8. März 2003 in der Städtischen Galerie Buntentor zu sehen. Als Schöffe am Bremer Landgericht begann der Bremer Künstler all das, was ihn an dem mächtigen Bau faszinierte, mit seiner digitalen Kamera zu dokumentieren. In 18 Monaten entstanden fast 2000 Bilder, die der Gastprofessor der Bremer Hochschule für Künste zu dieser Installation aufarbeitete.
„Das Außen, das Innen, die Worte, die Zeichen“, so nähert sich Michael Weisser dem Gerichtshaus. Dabei liefert er neue und überraschende Ansichten des Alltäglichen. Sei es nun ein Fallrohr oder Gerichtsstempel auf dem Tisch: Kein Motiv ist zu klein oder banal, als dass es nicht wichtig für den Gesamteindruck wäre. Weisser interessieren die Spuren, die die Umwelt und die Menschen hinterlassen haben. In einem Gerichtsgebäude sind es Worte und Zeichen, die über das Schicksal der Angeklagten entscheiden. Papiere, Akten, Stempel, Unterschriften und die Computer-Tastatur – der Ausstellungsbesucher taucht ein in Justitias festgeschriebene Urteile.
Worte werden zu Zeichen, und diese lagern sich in über hundert Jahren als riesige Aktenberge ab. Die Ausstellung in der Städtischen Galerie im Buntentor Bremen öffnet den Besucherinnen und Besuchern durch die Hintertür den riesigen Dachboden des Gerichtshauses.
Zufällig und chaotisch hat Künstler Michael Weisser jeweils 400 Einzelbilder zu einem riesigen Tableau zusammengeführt. Ein Puzzle, dessen Einzelteile zunächst so gar nicht zueinander passen mögen. Und hier geschieht etwas Neues und Erstaunliches. Selbst alte „Gerichtshasen“ entdecken „ihr“ altes Gemäuer wieder neu und mit anderen Augen. Mit dem Ausstellungs-Katalog in der Hand kann jeder selbst versuchen, das Original zu den vielen Puzzleteilen zu finden.
Eröffnungstag und Öffnungszeiten:
Die „Installation mit digitalen Bildern“ wird am Sonnabend, 15. Februar 2003, um 19 Uhr mit einer Begrüßungsrede des Direktors der Städtischen Galerie Buntentor, Prof. Dr. Hans-Joachim Manske, eröffnet. Wolfgang Golasowski, Präsident des Landgerichts Bremen und Detlef Stein, Kunsthistoriker, werden ebenfalls sprechen. Der Eintritt ist frei.
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie, Buntentorsteinweg 112 läuft vom Sonnabend, 15. Februar, bis Sonnabend, 8. März 2003. Die Öffnungszeiten sind dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 16 Uhr, donnerstags von 10 bis 20 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr.
Führung:
wer an einer sonntäglichen, sachkundigen Führung durch den Kunsthistoriker Detlef Stein (Mitarbeiter an der Kunsthalle Bremen) teilnehmen möchte, kann sich hierfür unter der Telefonnummer 0421 / 361-5826 anmelden.