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Sonstige

Jüngere Frauen kämpfen immer häufiger mit extremen Bartwuchs

06.12.2002

Zwei Rasuren pro Tag sind keine Seltenheit – Laserepilation als optimale Therapiemöglichkeit

Für Männer mit starkem Bartwuchs ist es nicht unüblich, sich zweimal am Tag zu rasieren. Aber auch Frauen können ein trauriges Lied davon singen. Starker Haarwuchs im Gesichtsbereich kommt auch in der Damenwelt gar nicht so selten vor, weiß Dr. Petra Krischek-Bremerich vom Laserzentrum des Zentralkrankenhauses St.-Jürgen-Straße zu berichten. „Für manche Frauen ist es aufgrund ihres starken Haarwuchses an Brust, Rücken oder Beinen schier unmöglich, sich vor Familienmitgliedern auszuziehen. So stark sind die Schamgefühle der Betroffenen.“ Frauen sind es auch, die vermehrt das Laserzentrum des Krankenhauses aufsuchen. Seit Eröffnung der Einrichtung vor genau zwei Jahren ist es zu 90 Prozent das weibliche Geschlecht, das wegen der Enthaarung – in der Fachsprache Epilation genannt – um Abhilfe nachsucht.

„Dreiviertel der Frauen, die wir behandeln, haben so starke Probleme mit ihrem extrem männlichen Haarwuchs im Gesicht, dass sie sich mindestens einmal täglich rasieren müssen,“ sagt Petra Krischek-Bremerich. Einige von ihnen trauten sich kaum noch in die Öffentlichkeit. Für viele Frauen beginnt diese Problematik nach der Menopause als Folge der hormonellen Umstellung. Allerdings, so wird im Laserzentrum beobachtet, sind zunehmend auch junge Frauen von hormonellen Störungen betroffen. Teilweise ist der Bartwuchs hier so ausgeprägt, dass nur häufiges Rasieren und dickes Auftragen von Make up zumindest kurzfristig Abhilfe schaffen. Auf längere Sicht, so ist sich die Ärztin sicher, hilft nur die Epilation mit einem Laser. Diese Form der Enthaarung verspricht langfristigen Erfolg und eine geringe Belastung. Die Haarwurzeln werden dabei durch gezielte Laserimpulse an der Wurzel verödet – das Haar stirbt ab. „Leider“, so berichtet Petra Krischek-Bremerich, „wird immer noch von vielen Krankenkassen die Nadelepilation der Laserenthaarung vorgezogen, da sie billiger ist. Die Nadelepilation kann allerdings Narben hinterlassen. Und sie ist schmerzhafter.“ Bei fachgerechter Anwendung kommt es bei der Laserbehandlung nur in seltensten Fällen zu Narbenbildung. Seit Bestehen des Zentrums ist diese Nebenwirkung hierbei noch kein einziges Mal aufgetreten. Schmerzempfindliche Menschen haben im Laserzentrum auch die Möglichkeit, mit Hilfe von Akupunktur die Schmerzen, die beim Lasern entstehen, zu minimieren.

Galten noch vor einigen Jahren Männer mit kräftigem Haarwuchs auf der Brust als „echte“ Männer, so hat sich diese Sichtweise inzwischen verändert. Männer mit wenig Behaarung von Brust und Rücken - das ist das neue Schönheitsideal. So ist es kein Wunder, dass die allermeisten von ihnen – auch aus Gründen der Körperpflege – den übermäßigen Haarwuchs loswerden wollen. Ein geringer Prozentsatz an Patienten kommt aber auch nach einer Geschlechtsumwandlung, um den Bartwuchs zu reduzieren.

Wesentlich in der Behandlung ist, dass sie von ÄrtzInnen ausgeführt wird. „Nur Ärzte und Ärztinnen, die in Lasertherapie ausgebildet sind und sich ständig weiterbilden, sollten eine derartige Behandlung vornehmen. Es genügt nicht, dass die Laserbehandlung „unter ärztlicher Aufsicht“ durchgeführt wird, sie gehört in ärztliche Hände“, betont Krischek-Bremerich. Nur so könne verhindert werden, dass es zu Verbrennungen der Haut oder anderen Schäden komme.

Im Laserzentrum gibt es vor jeder Behandlung ein ärztliches Beratungsgespräch sowie eine entsprechende Untersuchung. So kann zum Beispiel ein extrem braungebrannter Mensch erst nach Aufhellung des Teints behandelt werden, um Nebenwirkungen, wie Pigmentverschiebungen oder Narbenbildung, zu verhindern. Die besten Ergebnisse werden in der St.-Jürgen-Straße bei eher dunkelhaarigen Menschen erzielt. Je dunkler die Haare sind, desto besser kann die Haarwurzel verödet werden und absterben.