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Sonstige

Vortrag: Geschlechterkritischer Blick hinter den PISA-Spiegel

23.10.2002

Die Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) teilt mit:

Am Montag, 28.10.2002, um 19.30 Uhr hält Prof. Dr. Ursula Carle, Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Bremen, einen Vortrag zum Thema „Ein geschlechterkritischer Blick hinter den PISA-Spiegel“ im Gästehaus der Universität Bremen, Teerhof 58.

Anlässlich der PISA-Studie ist Bildung in Deutschland zu einem zentralen Thema geworden. In den Blick gerückt sind damit auch die Vorschulerziehung und Grundschulpädagogik. Entgegen den Bildungsstandards anderer Länder wird in Deutschland der Bildung von kleinen Kindern geringe Bedeutung beigemessen und unter dem Begriff „Soziales“ gefasst. Sie ist der unbezahlten Arbeit von Frauen oder gering entlohnten Berufen zugeordnet. Zu klären ist daher der strukturelle Zusammenhang von Bildung, Geschlecht, Arbeitsteilung und Migration. Konkret: Welcher Bezug lässt sich zwischen den Schulleistungen der Mädchen und dem nationalen Abschneiden herstellen? Wie wirkt sich der Bildungshintergrund der Mütter aus? Ein entscheidender Faktor in den Bemühungen um ein besseres und wirksameres Bildungssystem dürfte eine konsequente Aufwertung feminisierter Berufe im Bildungs- und Sozialbereich rund um den Schulanfang sein. Der Vortrag beleuchtet diese und andere Zusammenhänge, die nach PISA deutlicher zutage treten müssen.

Grußwort: Dr. Jutta Sywottek, Hochschulabteilung beim Senator für Bildung u. Wissenschaft
Moderation: Ulrike Hauffe, Landesbeauftragte für Frauen

Zum siebten Mal findet in Bremen die Vortragsreihe „Ortswechsel“ zu Fragen und Ergebnis-sen der Frauen- und Geschlechterforschung statt.

Der Titel „Ortswechsel“ ist zugleich Programm: Über die Grenzen akademischer Räume hinaus werden aktuelle Forschungsergebnisse der Frauen- und Geschlechterforschung vorgestellt. Diese Forschung hat in den letzten Jahrzehnten jene Spuren aufgedeckt, die durch die Kategorie „Geschlecht“ in allen Lebensbezügen gezogen werden. Dies hat Auswirkungen auf die Gestaltung aller Gesellschaftsprozesse, von Wirtschaft, Bildung, Politik, Kunst und Kultur bis hin zu Gesundheit und Alltag.

Mit den Vorträgen der Ortswechsel-Reihe soll ein Austausch von Wissen und Erfahrung zwischen Wissenschaft und Praxis angeregt und fortgesetzt werden. Die Vortragsreihe soll dazu beitragen, den Dialog zwischen Wissenschaftlerinnen und interessierten Bremerinnen und Bremern zu ermöglichen.

Veranstalterinnen
·Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau
·Arbeitsstelle Chancengleichheit, Universität Bremen
· Zentrum für feministische Studien, Universität Bremen
·Verein der Freundinnen und Freunde des Zentrums für feministische Studien e.V.
·Zentrale Kommission für Frauenfragen, Hochschule Bremen

Der Eintritt ist frei