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Sonstige

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen für UNICEF

26.09.2002

Benefizkonzert unter der Leitung von Daniel Harding

Unter der Schirmherrschaft einer prominenten UNICEF-Botschafterin veranstaltet Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ein Benefizkonzert zugunsten der Aktion ›bremen für UNICEF‹. Der Erlös des Abends kommt Notleidenden Kindern in Kambodscha, Namibia und Senegal zu Gute. Daniel Harding und Emmanuel Pahud sind die Solisten dieses Konzerts, mit dem Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen vier Tage später in der New Yorker Carnegie Hall zu Gast sein wird. Die Fernsehaufzeichnung des Abends durch Radio Bremen macht den Abend zu einem der Höhepunkte des Bremer UNICEF-Jahres.

Ermöglicht wird das Benefizkonzert durch die Kooperation mit der Glocke Veranstaltungs-GmbH und zahlreichen weiteren Partnern, die durch Geld- und Sachspenden zum Erfolg dieser Veranstaltung beitragen

Benefizkonzert für UNICEF
Daniel Harding, Dirigent
Emmanuel Pahud, Flöte
Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
Dienstag, 15. Oktober 2002, 20 Uhr, Konzerthaus Die Glocke

Joseph Haydn – Sinfonie Nr. 83 g-Moll ›La Poule‹
Carl Nielsen - Konzert für Flöte und Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart - Andante für Flöte und Orchester
Ludwig van Beethoven - Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op 55 ›Eroica‹


Karten für das Benefizkonzert sind erhältlich bei:
Ticket Service in der Glocke, T.: 0421 33 66 99 und Kunden-Service der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, T.: 0421 32 19 19.Im Kartenpreis enthalten ist eine Spende von EURO 5 für UNICEF.


Die Künstler
Der Solist des Abends, Emmanuel Pahud, ist einer der aufsehenerregendsten und erfolgreichsten Flötisten der letzten Jahre. 1997 wurde der 1970 geborene Schweizer mit dem Titel ›Instrumentalist des Jahres‹ geehrt. Bis 2000 war er unter anderem erster Flötist der Berliner Philharmoniker unter Claudio Abbado – einen Posten, den er zugunsten einer Solokarriere und einer Professur am Genfer Konservatorium niederlegte. Seither konzertiert er mit bedeutenden Orchestern wie dem London Philharmonic Orchestra, dem Tonhalle Orchester Zürich oder dem Orchester des Bayerischen Rundfunks unter Lorin Maazel und begeistert das Publikum auf der ganzen Welt mit seinem sehr klaren und gleichzeitig virtuosen Spiel.


Dirigent des Benefizkonzerts für UNICEF ist Daniel Harding, seit 1999 Musikalischer Direktor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Seither wurden Dirigent und Orchester bei zahlreichen Gastspielen in Europa, den USA und Japan von Publikum und Presse für ihre ebenso intensiven wie zukunftsweisenden Interpretationen klassischer wie zeitgenössischer Werke gefeiert. Mittlerweile gehört Daniel Harding zu den herausragenden Vertretern einer neuen Dirigentengeneration.


Die besonders inspirierte, von beiden Seiten als beflügelnd erlebte Zusammenarbeit mit Daniel Harding markiert einen wichtigen Abschnitt in der künstlerischen Entwicklung der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen. Mit seinem einzigartigen und erfrischenden Stil der musikalischen Interpretation, kombiniert mit einem präzisen Gespür für außergewöhnliche, durchdachte Programme, hat sich das Orchester zu einem der führenden Kammerorchester entwickelt. Diese herausragenden Qualitäten ziehen immer wieder international anerkannte Solisten und Dirigenten wie Gidon Kremer, András Schiff oder Christoph Eschenbach, Mario Venzago, Heinrich Schiff oder Jiri Belohlavek nach Bremen.

Das Programm
Im Jahre 1784 oder 1785 gab die Pariser Konzertgesellschaft Loge Olympique bei Joseph Haydn sechs neue Sinfonien für die französische Hauptstadt in Auftrag, darunter auch die Sinfonie g-Moll Nr. 83, genannt ›La Poule‹ (›Die Henne‹). Dieser Untertitel stammt nicht von Haydn selbst, sondern dürfte der Sinfonie kurz nach ihrer Uraufführung vom Pariser Publikum verliehen worden sein. In allen ›Pariser› Sinfonien Haydns treten Überraschungselemente auf. In ›La Poule‹ gehören dazu die harmonische Herbheit im ersten Thema des Kopfsatzes sowie dynamische und gestische Ausbrüche im überwiegend ruhig dahinfließenden Es-Dur-Andante.


Das Flötenkonzert des dänischen Komponisten Carl Nielsen von 1926 besteht aus nur zwei Sätzen, deren Grundcharakter sich aus starken Kontrasten, vorwärts drängenden Läufen und gleichsam gestischen Motiven prägt. Nielsen gilt als wichtiger Wegbereiter der Neuen Musik. Die kompositorischen Probleme seiner Zeit, die Schönberg beispielsweise zur Entwicklung der Zwölftontechnik trieben, löste Nielsen auf eine ganz persönliche Weise: ›Wir müssen sehen, dass wir von den Tonarten wegkommen und dennoch diatonisch überzeugend wirken. Darum geht es und da spüre ich in mit ein Streben nach Freiheit‹, schrieb der Komponist 1923. Das Flötenkonzert stellt einen Lösungsversuch dar, der durch rhythmisch und melodisch einprägsame Motive charakterisiert ist.


Mozart schrieb seine Andante im Januar oder Februar 1778 auf der Reise nach Paris als Auftragswerk für den holländischen Regimentsarzt Ferdinand Dejean. ›Dann bin ich auch, wie sie wissen, gleich stuff (widerwillig) wenn ich immer für ein instrument │das ich nicht leiden kann :│schreiben soll‹, bekannte er in einem Brief an den Vater vom 14. Februar 1778. Bei der Komposition wusste Mozart, dessen Vorliebe für Blasinstrumente allgemein bekannt und unüberhörbar ist, seine Abneigung für die Flöte als Soloinstrument allerdings gut zu verbergen. Die gesangliche Linienführung, sowie die häufige Wiederholung des Themas machen es für den Zuhörer eingängig, die eingeschränkte Virtuosität ermöglicht auch einem Liebhaber die Ausführung der Andante.


Die Kompositionen Ludwig van Beethovens sollten in erster Linie überindividuell gültige Kunstwerke sein, was in den Jahrhunderten zuvor, als sich Komponisten vor allem als Handwerker verstanden, nicht selbstverständlich war. Entstanden 1802/ 03, rezensiert ein Kritiker der Uraufführung der 3. Sinfonie von Ludwig van Beethoven, die ›Eroica‹ als eine ›sehr weit ausgeführte, kühne und wilde Phantasie‹, im Prager Konservatorium wurde sie über 40 Jahre nicht gespielt, weil sie als ein höchst ›sittenverderbendes‹ Werk verpönt war. Heute ist die ›Eroica‹ , in der sich die Erfahrungen der Französischen Revolution niederschlagen, als bahnbrechendes Werk der Musikgeschichte anerkannt.