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Sonstige

Zwei Diplomanden der Hochschule Bremen erhalten den "Ludwig Bölkow-Stiftungspreis"

20.09.2002

Auszeichnung für Diplomarbeit über einen Klein-Flugkörper
Verleihung am 23. September auf DGLR-Kongress in Stuttgart


Mit Dipl.-Ing. Andreas Hobohm und Dipl.-Ing. Peter Seifert erhalten zwei Diplomanden der Hochschule Bremen am kommenden Montag (23.09.) den Ludwig Bölkow-Stiftungspreis. Der mit 1.500 Euro dotierte Preis würdigt die gemeinsame Diplomarbeit mit dem Titel "Entwurf eines Micro-Airvehicles (MAV) unter Verwendung numerischer Optimierung". Den feierlichen Rahmen bildet der diesjährige Deutsche Luft- und Raumfahrtkongress (Motto: Luft- und Raumfahrt - Schmelztiegel der Disziplinen), der bis 26. September in Stuttgart stattfindet. Veranstalter ist die Deutsche Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR), dessen Erster Vorsitzender Dr. Ing. Joachim Szodruch die Preisverleihung vornehmen wird. Betreut wurden die beiden Absolventen des Internationalen Studienganges Luftfahrtsystemtechnik und -management von Konrektor Prof. Dr. Uwe Apel und Dr. Olaf Frommann, Geschäftsführer der Firma Synaps Ingenieur Gesellschaft.


Ziel der Preisträger war die Entwicklung eines Klein-Flugkörpers, der kleiner als die bisher konstruierten - minimale Größe derzeit ca. 30 cm - ist. Solch kleine Fluggeräte lassen sich unter anderem bei der polizeilichen Luftaufklärung oder dem Einsatz bei zivilen Überwachungsaufgaben durch Übermittlung von Echtzeitbildern einsetzen. Vor dem Hintergrund, dass zukünftige Mikro-Fluggeräte der übernächsten Generation vielleicht schon die Größe von Insekten haben, wurde die Zielgröße dieser Entwicklung bezüglich dem größten Maß der Ausdehnung des Fluggerätes, auf maximal 20 cm festgesetzt. Da bei den Bauteil-Komponenten aus Kostengründen auf handelsübliche, für den Modellbau verwendete Artikel zurückgegriffen wurde, lässt sich das ohnehin sehr niedrige Gewicht der Konstruktion von derzeit 99,4 Gramm noch einmal verringern. Auch der Einsatz von Leichtbaustoffen wie Carbon verspricht nach Einschätzung der Konstrukteure eine weitere erhebliche Gewichtsreduzierung.


Die Ludwig Bölkow-Stiftung, benannt nach dem Pionier in der Flugzeugkonstruktion und im Flugzeugbau und Mitbegründer des im Airbus-Konzern aufgegangenen Unternehmens Messerschmidt, Bölkow, Blohm (MBB), lobt Preise für Nachwuchswissenschaftler aus. Auf der jährlichen DGLR-Konferenz wird einmal im Jahr der "Ludwig-Bölkow-Stiftungspreis" verliehen. Obwohl inzwischen über 90 Jahre alt, ist Ludwig Bölkow noch immer ehrenamtlich in der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DGLR) sowie in der Leitung seiner Stiftung tätig.



Zum Inhalt der Diplomarbeit:
Der Faktor des Flugzeuggewichtes war während des Entwurfprozesses entscheidend, um den benötigten Auftrieb und damit die Flügelfläche bestimmen zu können. Hierfür wurde das Gesamtgewicht unter Einbeziehung der Schwere aller einzubauenden Komponenten geschätzt. Unter Berücksichtigung des Einbaus von extra ausgewählten "schweren" Bauteilen (Motor, Batterie, Servos, Kamera...), betrug das zunächst zugrunde gelegte Gewicht 168,8 g. Die Herausforderung, diese Komponenten auf kleinstem Raum zu integrieren, führte zu dem Ziel, diese in die Flügel des MAV zu installieren.


Durch die sinnvolle Nutzung von Optimierungsalgorithmen mit Hilfe des Optimierungsprogramms Synaps Pointer Pro ist es den Preisträgern gelungen, ein Optimum zu erreichen, welches den vorgegebenen Zielen entsprach. Das Flugzeuggewicht ließ sich durch mehrere Optimierungsschritte auf 99,4 g senken. Durch Änderung der Flügelgeometrie, die die aerodynamischen Eigenschaften kaum beeinflusste, konnte das erforderliche Stabilitätsmaß erreicht werden.



Hinweis für Redaktionen:
Infos über den Luft- und Raumfahrtkongress 2002 unter: www.dglr.de