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Sonstige

Neues Faltblatt "Schaumverhüter und Extrudertechnik" bei der Verbraucherzentrale

23.07.2002

Die Verbraucherzentrale des Landes Bremen e.V. teilt mit:
Schaumverhüter und Extrudertechnik - ein neues Faltblatt klärt auf -


Was bloß ist der Unterschied zwischen dem Mindesthaltbarkeitsdatum und dem Verbrauchs-datum? Was sind Säuerungsmittel oder Schaumverhüter? Bedeutet „enteisent“, dass der häufig zu niedrige Eisengehalt des Blutes noch weiter sinkt? Heißt „rückstandskontrolliert“, dass in der Ware garantiert keine Pestizide mehr zu finden sind?
Fragen über Fragen, die sich die KundInnen moderner Supermärkte stellen und auf die sie in den Geschäften selbst meist keine Antwort bekommen.


Die starke Verarbeitung vieler Lebensmittel setzt voraus, dass die einzelnen Bestandteile eines Produktes völlig verschiedene Verarbeitungsschritte durchlaufen. „Lebensmittel aus dem Baukasten“ wird dieses Prinzip genannt oder auch Food Design. Manchmal stellt sich erst sehr viel später heraus, dass solche Lebensmittel nicht nur wenig gesund sind, sondern sogar ausgesprochen gesundheitsgefährdend sein können. Jüngstes Beispiel dafür: durch einen puren Zufall haben schwedische Wissenschaftler entdeckt, dass bestimmte Lebensmittel, die bei ihrer Produktion sehr hohen Temperaturen ausgesetzt sind, Acrylamid in erheblichen Mengen enthalten können. Das betrifft beispielsweise Pommes oder Chips, aber auch angeblich so Gesundes wie Cornflakes oder Knäckebrot. Und Acrylamid gilt als gefährlich, da es das Erbgut schädigen und Krebs auslösen kann. Noch rätselt die Wissenschaft über den genauen Mechanismus der Entstehung. Bis jetzt weiß man nur, dass Acrylamid in stärkehaltigen Lebensmitteln bei hohen Temperaturen, wie z.B. beim Frittieren entstehen kann.


Die Kennzeichnung solch stark verarbeiteter Lebensmittel lässt häufig nicht erkennen, wie sehr sie tatsächlich – im wahrsten Sinn des Wortes – in die Mangel genommen wurden. So werden zahlreiche Produkte mit Hilfe der Extrudertechnik hergestellt. Dabei handelt es sich um eine Art Pressmaschine, in der durch rotierende schneckenförmige Teile die in Form zu bringende Teichmasse mit hohem Druck und unter großer Hitze herausgepresst und in Stücke geschnitten werden. Heraus kommen dann so beliebte Dinge wie Erdnussflips, Crispies, Cornflakes aber auch Knäckebrot und viele Sorten an Tierfutter. Durch den hohen Druck und die Hitze werden die Aromastoffe vollständig und ein großer Teil der Vitamine zerstört und müssen nachträglich wieder zugesetzt werden. Um Extruder-Produkte gesünder erscheinen zu lassen, werden häufig auch noch Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe zugesetzt. Mit vollwertigen Lebensmitteln bzw. einer gesunden Ernährung haben sie allerdings nichts zu tun. Diese zeichnet sich durch den Verzehr möglichst frischer und gering verarbeiteter Produkte aus, wie frisches Obst und Gemüse, Milch und hochwertige Milchprodukte sowie Vollkornprodukte.


Fragen zu diesem Thema beantwortet auch die Ernährungsabteilung der Verbraucherzentrale. Sie ist telefonisch montags, dienstags und mittwochs von 10 bis 16 Uhr, donnerstags von 10 bis 18 Uhr und freitags von 10 bis 13 Uhr unter der Rufnummer 0421 / 1607754 zu erreichen. Zum Thema „Lebensmittelverarbeitung und Warenkunde“ gibt es in Form eines Faltblattes ein kleines Lexikon, das kostenlos in der Verbraucherzentrale Bremen, Altenweg 4, erhältlich ist. Bei Einsendung eines mit 0,56 € frankierten Rückumschlages wird es von der Verbraucherzentrale zugesandt. Kostenlose E-mail-Auskünfte gibt es auch unter der Adresse ernaehrungsinfo@verbraucherzentrale-bremen.de