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Sonstige

Die Messe Bremen GmbH teilt mit: Forum zur Zukunft der Krankenhäuser

06.02.2002

Hochkarätige Gäste diskutieren in der Messe Bremen

Kostendruck und Wettbewerb, wissenschaftlicher Fortschritt und gesellschaftlicher Anspruch - das Gesundheitswesen steht vor einem tief greifenden Umbruch. Das kommende Jahrzehnt wird, so die übereinstimmende Einschätzung aller Beteiligten, einschneidende Veränderungen mit sich bringen und der Krankenhaus-Landschaft völlig neue Konturen verleihen. Vor diesem Hintergrund findet vom 20. bis 22. Februar 2002 die “Internationale Bremer Reform-Werkstatt Gesundheitswesen” in der Messe Bremen statt. Das dreitägige Treffen, ein Gemeinschaftsprojekt der Bremer Krankenhäuser, des wissenschaftlichen Komitees des parallel laufenden “Internationalen Symposiums Intensivmedizin und Intensivpflege” sowie der BFK-Beratungsgruppe und der Messe Bremen GmbH, ist die bundesweit erste und bisher einzige Veranstaltung dieser Art.

Die Messe Bremen bietet Beschäftigten in Krankenhäusern sowie allen anderen Dienstleistern in Sachen Gesundheit eine Plattform, um über die anstehende Probleme zu diskutieren, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und die Entwicklung aktiv mit gestalten zu können. Mittel zum Zweck sind neben Vorträgen namhafter Experten sieben Fachforen, drei Podiumsdiskussionen und eine Praxiswerkstatt.

Das Themenspektrum der sieben Kolloquien ist breit gefächert. So sollen die Auswirkungen der Abrechnungsverfahren ebenso zur Sprache kommen wie Veränderungen im Personalwesen oder die künftige Gestaltung von Arbeitsplätzen und Führungsstrukturen. Die besondere Aufmerksamkeit der Teilnehmer dürfte dem Fachforum “Vom Krankenhaus zur Aktiengesellschaft - Konsequenzen für Gesundheitsunternehmen” gelten, das am 20. Februar um 15 Uhr beginnen wird.

Auch der Geschäftsführer der BFK-Beratungsgruppe schreibt diesem Themenkreis eine herausragende Bedeutung zu. “Schließlich müssen sich alle Kommunen der Herausforderung stellen, welche Zukunft ihre Krankenhäuser angesichts des wachsenden Wettbewerbs haben”, erläutert Peter Brückner-Bozetti, der gemeinsam mit Peter Stremmel, Verwaltungsdirektor des ZKH Links der Weser, die Moderation des Fachforums in der Messe Bremen übernehmen wird.

In dieser entscheidenden Situation stecke die Mehrzahl der öffentlichen Kliniken in der Klemme, urteilt Brückner-Bozetti. Einerseits müssten sie mit Blick auf ihre Ausstattung und die zumeist veraltete Bausubstanz hohe Investitionen tätigen, wobei ihnen jedoch sehr enge finanzielle Grenzen gesteckt seien. Andererseits - so Brückner-Bozetti - “unterliegen sie einem ungewohnten ökonomischen Erfolgszwang. Und obendrein drängen zusätzliche Anbieter auf den Markt, errichten mit Hilfe privater Investoren hochmoderne Einrichtungen und gehen mit diesen attraktiven Angeboten auf die Kunden zu.”

Dieser Spannungsbogen werde noch durch die Frage erweitert, welche Konsequenzen für die Versorgung der Patienten zu erwarten sind. Unbestreitbar sei, dass auf dem neuesten Stand der Entwicklung stehende Krankenhäuser zusätzliche Möglichkeiten in Medizin und Pflege eröffnen. Kritiker hingegen befürchten, die “Gesundheitsunternehmen” neuer Prägung könnten sich überwiegend am Prinzip der Rendite orientieren.

Vier Referenten sollen diese vielfältige Fragestellung während des Fachforums aufgreifen und zudem Visionen für die Entwicklung des Gesundheitsmarktes entwerfen: Matthias Gruhl, vom Bremer Senator für Gesundheit, Thomas Mansky vom privaten Anbieter Helios-Kliniken in Fulda, Wilfried Jacobs, Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland, sowie Hans-Jürgen Meyer von der Fresinius AG in Oberursel.