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Die Bremische Zentralstelle ZGF teilt mit:Der Tod von Senatorin Hilde Adolf ist ein unschätzbarer Verlust

17.01.2002

Mit Hilde Adolf verlieren die Menschen, die mit ihr zusammen gearbeitet haben, eine Frau die von tiefem sozialen Engagement und Gerechtigkeitssinn geprägt war. Das Land Bremen verliert eine seiner engagiertesten Frauenpolitikerinnen. Sie hat konsequent an der Umsetzung des Gebotes der Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen gearbeitet.


Pionierarbeit leistete Hilde Adolf in der Frauenpolitik in Bremerhaven, als sie dort 1988 den Aufbau des Bremerhavener Büros der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau übernahm. Das Büro wurde durch sie zum Fokus und zum Zentrum vieler frauenpolitischer Aktivitäten. Es entstanden Vernetzungstrukturen unterschiedlicher fachlicher Bereiche, die wesentlich dazu beitragen, frauenpolitischen Fragen ein stärkeres politisches Gewicht zu verschaffen. Bis heute bleibendes Ergebnis ist unter anderem die jährlich stattfindende Bremerhavener Frauenwoche.


Hilde Adolf hat verstanden, Politikerinnen aller Parteien zu gemeinsamem Handeln in der Kommunal- und Landespolitik zur Durchsetzung der Interessen von Frauen zu vereinen. Dieses Ziel verfolgte sie in Bremerhaven mit der Frauenkommission der Stadtverordneten-versammlung ebenso wie in ihrer Arbeit im Rahmen des Ausschusses für die Gleichberechtigung der Frau der Bremischen Bürgerschaft. Erfolgreich betrieb sie auch die bundesweite Zusammenarbeit der kommunalen Frauenbeauftragten, in deren Sprecherinnengremium sie 1993 gewählt wurde.


Als roter Faden zieht sich durch die politische Arbeit von Hilde Adolf ihr Engagement für die Verbesserung der Berufs- und Arbeitsmarktsituation von Frauen und Mädchen. Dies begann mit der Gründung des Arbeitskreises Berufliche Perspektiven für Frauen in Bremerhaven und ihrem aktiven Einsatz für die Einrichtung der Beratungsstelle Frau und Beruf und reichte bis hin zur Weiterentwicklung arbeitsmarktpolitischer Instrumente für Frauen, die sie als Arbeitssenatorin nutzte.


Ein weiterer Schwerpunkt ihrer Tätigkeit war ihr Einsatz im Kampf gegen die Gewalt an Frauen und Kindern. In vielen einzelnen Aktionen – vom Einsatz für ein Mädchen- und Jungentelefon und Trillerpfeifenaktionen in Bremerhaven bis hin zur Durchsetzung eines besseren Opferschutzes bei häuslicher Gewalt auf Landes- und Bundesebene - verfolgte sie das Ziel, Gewalt gegen Frauen zu enttabuisieren und zu vermindern.


Viele frauenpolitische Errungenschaften im Land Bremen gehen auf Hilde Adolfs Tatkraft, Gradlinigkeit und Beharrlichkeit zurück. Mit ihrer Verhandlungsgeschick und ihrem politischen Gespür konnte sie viele Projekte initiieren und in die Tat umsetzen. Ihr politischer Sachverstand war bei ihren Mitstreiterinnen als unverzichtbar geachtet. Hilde Adolf hinterlässt Spuren, an denen sich die Frauenpolitik im Lande Bremen auch weiterhin orientieren wird.


Vor allem ihr Mitfühlen, ihre Offenheit, Aufrichtigkeit und Wärme haben die Menschen, die mit ihr zusammen gearbeitet haben und die ihr begegnet sind, beeindruckt und für sie eingenommen. Ihre Fähigkeit, sich für die Menschen einzusetzen, haben sie zu einer Politikerin gemacht, die ihresgleichen sucht.