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Die Bremische Zentralstelle ZGF teilt mit:Abschiebung der Familie El Zein: Landesbeauftragte für Frauen appelliert an Innensenator

14.12.2001


Nach einem persönlichen Gespräch mit Mitgliedern der Familie El Zein äußerte sich die Bremer Landesbeauftragte für Frauen Ulrike Hauffe besorgt über die geplante Abschiebung der Familie in die Türkei. Frau El Zein hat der Landesbeauftragten berichtet, dass sie und ihr Ehemann mit ihren sechs Kindern mittellos in die Türkei abgeschoben werden sollen, ohne Aussicht auf eine Bleibe für die Familie.


Insbesondere für die Töchter von Frau El Zein bedeutet die Abschiebung in die Türkei, sich in einer für sie völlig fremden Kultur zurechtfinden zu müssen, zu der sie, nach dem sie hier in Deutschland aufgewachsen und integriert sind, keinerlei Bezug haben. Erschwerend kommt für sie hinzu, dass sie die türkische Sprache nicht beherrschen. Wie bekannt, ist den Frauen in weiten Teilen der Türkei eine gesellschaftlich untergeordnete Rolle zugewiesen. Für Mädchen, die hier in Deutschland aufgewachsen sind, ist deshalb vorhersehbar, dass sie sich mit ihrem "westlichen" Bewusstsein in die neuen Lebensverhältnisse nicht einord-nen können.


Frau El Zeins Schwiegertochter Frau Zeinab soll in Kürze die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Trotzdem soll auch ihrem Ehemann die Abschiebung für kommenden Freitag an-gekündigt worden sein. Er muss dann seine Frau und ihre gemeinsamen zwei Kinder zu-rücklassen mit der Folge, dass Frau Zeinab und die Kinder auf nicht absehbare Zeit ohne jeglichen Beistand und Unterstützung durch ihren Ehemann auskommen müssen.


Ulrike Hauffe: "Nach meinen Informationen haben sich weder die Töchter und Söhne von Frau El Zein noch der Ehemann von Frau Zeinab unrechtmäßig verhalten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es keine Möglichkeit geben soll, den Familien aus humanitären Grün-den den weiteren Verbleib in Deutschland zu gestatten."


Die Landesbeauftragte hat deshalb in einem Schreiben an den Innensenator appelliert, Wege zu finden, die den Familien einen weiteren Aufenthalt in Deutschland ermöglichen.