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Handelskammer stellt ihre Arbeitsschwerpunkte für das Jahr 2002 vor –Leitmotiv: „Standort Bremen stärken“

14.12.2001

Die Handelskammer wird sich im kommenden Jahr durch zahlreiche Aktivitäten verstärkt in der Standortpolitik engagieren. Dies sagte Präses Dr. Dirk Plump heute bei der Sitzung der Landespressekonferenz im Haus Schütting. Eingebunden ist dieser Schwerpunkt in die bundesweite Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) „Standort Deutschland stärken“.

So ist unter anderem die bremische Bildungspolitik im kommenden Jahr ein Arbeitsschwerpunkt der Handelskammer: „Das deutsche Bildungssystem ist international ins Mittelmaß abgerutscht. Auch Bremen hat Defizite aufzuarbeiten. Wir sehen das als große Herausforderung, denn bei der Bildung entscheidet sich der Standortwettbewerb der nächsten Jahrzehnte“, sagte Dr. Plump. Die Handelskammer werde sich in Bremen verstärkt dafür einsetzen, dass die bestehenden Probleme im Bildungssystem möglichst rasch beseitigt und aussichtsreiche Projekte konstruktiv begleitet werden – beispielsweise durch Einführung eines eigenen Unterrichtsfaches Wirtschaft oder durch Betriebspraktika für Lehrer und Lehramtsstudenten.

Als weiteren Schwerpunkt nannte der Präses die Stärkung der Tourismus- und Freizeitwirtschaft in Bremen. Dr. Plump kündigte für den Beginn des kommenden Jahres ein Positionspapier der Handelskammer zu diesem

Thema an, das in der Reihe der bereits veröffentlichten Papiere zur Entwicklung der bremischen Häfen und zum Technologiestandort Bremen steht: „Unser Ziel ist es, die Rahmenbedingungen für einen langfristigen Erfolg der Tourismus- und Freizeitwirtschaft mitzugestalten.“ Mit mehr als 11.000 Beschäftigten in Bremen biete diese Branche Wachstumspotenziale: „Wichtig wird sein“, so Dr. Plump, „dass wir diese Potenziale künftig integriert und offensiv aus einer Hand nach außen vermarkten.“

Verstärkt wird die Handelskammer bei einzelnen Projekten mit benachbarten Kammern in Norddeutschland kooperieren. Der Erfolg des gemeinsamen Einsatzes der Handelskammer und acht weiterer Kammern für den Ausbau der Autobahn A 1 oder die gemeinsamen Initiativen für die Erweiterung der Containerumschlagskapazitäten an Weser und Jade sowie die Vertiefung der Außenweser geben ihr darin Recht. In der zweiten Jahreshälfte 2002 wird Bremen den Vorsitz in der vor wenigen Wochen gegründeten Arbeitsgemeinschaft norddeutscher Industrie- und Handelskammern übernehmen.

In der Frage der Standortpolitik kritisierte Präses Dr. Plump die aktuelle Wirtschaftspolitik der Bundesregierung: „Im Jahre 2000 hatten die Unternehmer gehofft, dass die Wirtschaftspolitik auf den richtigen Weg kommt,“ sagte er. In der folgenden Entwicklung habe die Regierung allerdings durch eine weitere Bürokratisierung des Arbeitsrechts und die Erhöhung der Ökosteuer sowie durch höhere Tabak- und Versicherungssteuern nur eine zusätzliche Belastung der Wirtschaft erreicht: „Die Ankündigung, die Lohnnebenkosten auf unter 40 Prozent des Bruttolohnes zu senken, blieb bislang ein ungehaltenes Versprechen.“

Ziel der bundesweiten DIHK-Initiative „Standort Deutschland stärken“ sei es, Deutschland zu einem der drei weltweit führenden Wirtschaftsstandorte zu machen. Für Bremen böten vor allem die engen Beziehungen zu den Transformationsländern in Mittel- und Osteuropa im Zuge der bevorstehenden Osterweiterung der Europäischen Union große Chancen.