19.11.2001
Im Bremer Güterverkehrszentrum (GVZ) ist jetzt auf Initiative und durch Mithilfe der Bremischen Hafenvertretung e.V. ein sowohl für Direktablader als auch für Spediteure und LKW-Unternehmen nutzbarer neutraler Hub für Stückgutladung in die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) eingerichtet worden. Der neue Service wird gemeinschaftlich von der internationalen Spedition Sovtransavto Deutschland GmbH, Köln, und der Dettmer Container Packing GmbH & Co. KG (DCP), Bremen, betrieben. Geboten werden wöchentliche Weiterleitungsmöglichkeiten per Lkw, per Container im Feederdienst via St. Petersburg und über die Fährverbindungen ab Kiel.
"Mit der Einrichtung des Stückgut-Sammellagers für die GUS-Staaten wollen wir den Standort Bremen als nordwestdeutsches Oberzentrum stärken. Und für DCP besteht die Chance, neben den überseeischen Destinationen zukünftig auch den Wachstumsmarkt östliches Europa und Vorderasien als zentraler Umschlagspunkt zwischen Straße, Schiene und Wasser zu bedienen", erklärt DCP-Geschäftsführer Uwe Gieseke.
DCP unterhält im Bremer GVZ auf einem Gesamtareal von 130.000 qm rund 30.000 qm Hallenfläche zum Stückgutumschlag (LCL/FCL). Das dortige Container-Depot verfügt über eine Stellplatzkapazität von 10.000 TEU (ground slots). Schon jetzt werden bei DCP im Bereich Sammelgut monatlich ca. 900 Im- und Exportcontainer im Auftrag von Spediteuren und Reedereien von bzw. aus über 150 Bestimmungshäfen weltweit be- und entladen.
Das neue Angebot sieht vor, dass DCP in seinem Lager die per Lkw aus Deutschland und den GVZ-Anrainern angelieferten Stückgüter neutral sammelt und zu Komplettladungen konsolidiert bzw. auf die dort eintreffenden Sovtransavto-Lkw lädt. Dafür benötigt DCP ein Avis des Anlieferspediteurs oder einen Vermerk auf dem Frachtbrief (DCP-Abt.GUS). Die von DCP erfassten Ladungsdaten werden elektronisch an Sovtransavto in Köln übermittelt.
Die auf Osteuropatransporte mit allen Verkehrsmitteln spezialisierte Spedition Sovtransavto kann über das Internet den Bestand im DCP-Lager abfragen. Zum Netzwerk des ehemaligen russischen Monopolisten gehören heute ca. 80 Firmen mit Standorten u.a. in Russland, Deutschland, Moldawien, Belorussland, Aserbeidschan und Turkmenistan.
Ebenso wie DCP sieht auch Sovtransavto in dem neuen Angebot gute Entwicklungsperspektiven. "Für uns ist der Service eine ideale Ergänzung zu unseren umfangreichen Transportangeboten ab Berlin. Und nach unseren Erfahrungen ziehen kleinere Transportaufträge oftmals auch größere Partien nach sich", unterstreicht Bodo O. Korzeniewski, Geschäftsführer Sovtransavto Deutschland. Das Geschäftsrisiko hält sich dabei in Grenzen. Korzeniewski: "Wir sind sicher, dass der Markt zunehmend nach solchen Angeboten verlangt. Und falls doch einige Lkw nicht voll werden sollten, können wir sie kurzerhand an unserem Standort in Berlin mit weiterer Ladung für die GUS-Staaten auffüllen."