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Sonstige

Ältestes Bremer Krankenhaus feiert Geburtstag

20.08.2001

Ausstellung „Gesundheit im Zentrum“ gibt Einblicke in die 150jährige Geschichte des ZKH Sankt-Jürgen-Straße

Seit 150 Jahren steht im Zentralkrankenhaus Sankt-Jürgen-Straße die „Gesundheit im Zentrum“. Davon können sich die Besucher der gleichnamigen Ausstellung über die Geschichte des ältesten und größten Bremer Krankenhauses in der Zeit vom 23. August bis zum 7. September in der Unteren Rathaushalle überzeugen. Die Ausstellung spiegelt die Entwicklung des Zentralkrankenhauses von der Städtischen Krankenanstalt zum modernen Gesundheitszentrum wider.

Die Besucher erfahren sowohl etwas über die Baugeschichte, die aufgrund der Vielfalt der unterschiedlichen Bauten und Stilrichtungen in Deutschland für ein Krankenhaus einmalig sein dürfte, als auch über die medizinische und pflegerische Entwicklung an der

St.-Jürgen-Straße. In der Ausstellung sind im Spiegel von 150 Jahren die Bereiche Innere Medizin, Chirurgie, Frauen- und Kinderheilkunde, Pathologie, Apotheke und Krankenpflege zu sehen. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Neben Schautafeln mit Informationen und vielen historischen und aktuellen Fotos werden eine Reihe von Exponaten ausgestellt. So sind alte Medizingeräte und -instrumente genauso zu sehen wie die Einrichtung eines Krankenzimmers vor 100 Jahren. Zudem finden täglich – bis auf sonntags – Aktionen rund um den Themenkomplex Gesundheit und Krankheit statt. Dabei geht es um Informationen und Beratungen zu bestimmten Erkrankungen, wie zum Beispiel chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Sehstörungen oder Schmerzen bei Kindern, sowie um Themen wie „Sonne und Haut“, „Medikamente – Nutzen und Nebenwirkungen“ und „Medizinische Versorgung von Früh- und Neugeborenen“. Auch werden kleinere Untersuchungen (z.B. Sehtests, Blutzuckerbestimmungen, Ultraschalluntersuchungen der Schilddrüse) durchgeführt und Operationen am Kunstknochen vorgenommen.

Die Sparkasse zu Bremen legte 1847 mit ihrer Entscheidung, der Bremer Bürgerschaft ein zinsloses Darlehen in Höhe von 50.000 Talern zu gewähren, quasi den Grundstein für das heutige Zentralkrankenhaus Sankt-Jürgen-Strasse. Gebaut wurde ein dreistöckiges Hauptgebäude (das noch existiert und unter Denkmalschutz steht) entlang der heutigen St.-Jürgen-Straße mit 270 Betten, ein Irrenhaus mit 62 Betten, ein Absonderungshaus (Pockenhaus) mit 29 Betten, ein Wohnhaus für die Direktoren sowie ein Waschhaus und Stallungen. Im Haupthaus gab es einen chirurgischen und einen internistischen Bereich, eine „geburtshilfliche“ Abteilung und einen Bereich für Ausschlagkrankheiten.

Das Krankenhauspersonal bestand zur Eröffnung im August 1851 aus 19 Pflegepersonen, davon eine Oberwärterin, elf Wärter und sieben Wärterinnen sowie drei Ärzten, drei Personen in der Verwaltung und 13 Arbeitskräften in den übrigen Hilfsdiensten. Nicht nur die Zahl der Mitarbeiter hat sich im Laufe der 150 Jahre um einiges vervielfacht. Heute versorgen im ZKH Sankt-Jürgen-Straße ca. 3400 Mitarbeiter pro Jahr rund 100.000 Patienten stationär und ambulant in insgesamt 19 Fachkliniken. Das Krankenhaus zählt mit seinen 1113 Planbetten zu den größten Allgemeinkrankenhäusern in Deutschland. Es ist ein Haus der Maximalversorgung, das auch schwerstkranke Patienten versorgt. Als Gesundheitszentrum hält das ZKH Sankt-Jürgen-Straße heutzutage neben stationären, teilstationären, tagesklinischen und ambulanten Angeboten eine Reihe von Serviceleistungen vor, die das Gesundwerden fördern und den Patienten einen hohen Komfort bieten.

Die Ausstellung wurde im Rahmen eines Sponsoring durch die Firma Zechbau finanziert.