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"ServiceCall Bremen": Bundesweit erste gemeinsame Hausnotrufzentrale zweier Wohlfahrtsverbände eröffnet

20.01.2000

11.500 Notrufkunden - Am Telefon sitzen ausgebildete Call-Agenten

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) haben am Donnerstag in Bremen die erste bundesweit tätige gemeinsame Hausnotrufzentrale zweier Wohlfahrtsverbände in Deutschland offiziell eröffnet. Die gemeinnützige "ServiceCall Bremen" (SCB) ist mit 3.500 Hausnotruf- und weiteren 8.000 Pflegenotrufkunden das größte Unternehmen seiner Art in der Hansestadt. Vor knapp einem Jahr begann der Probelauf der jungen Firma als bundesweit erstes Call-Center für soziale und medizinischpflegerische rund-um-die-Uhr Dienstleistungen.


"Wir wollen älteren und behinderten Menschen ein möglichst selbstbestimmtes und unabhängiges Leben ermöglichen", sagen ASB-Landesvorsitzender Erich Peters, AWO-Kreisverbandsvorsitzender Werner Falldorf und SCB-Geschäftsführer Michael Schnepel.


AWO und ASB haben bereits seit 1987 unabhängig voneinander als erste Organisationen in Bremen älteren Menschen Hausnotrufe angeboten. Die AWO dehnte ihre Dienstleistungen 1993 auf das gesamte Bundesgebiet aus. Mittlerweile gibt es Kooperationen mit Partnern in mehr als 40 Städten. Dazu gehören AWO-Verbände schwerpunktmäßig im Norden, Westen und Osten, Diakonie-Sozialstationen in Hessen sowie private Pflegedienste beispielsweise in Bremen, Hamburg und Göttingen.


In dem neu eingerichteten SCB-Gebäude an der Bremerhavener Straße vermitteln 20 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Dreischichtendienst Hilfe im Notfall. Der Kunde löst in der eigenen Wohnung per Knopfdruck auf einem Handsender einen Notruf aus, der in der Zentrale aufläuft und weiter bearbeitet wird. "Das Signal bringt einen individuell vereinbarten Hilfeplan ins Rollen", erläutert Michael Schnepel, der auch Vorsitzender des Bundesverbandes der Hausnotrufdienste in Deutschland und Sprecher des Arbeitskreises Hausnotruf in Bremen ist. Falls sich der Betroffene über das Mikrofon des Senders nicht meldet, starten Mitarbeiter des ASB mit einem bei den Samaritern hinterlegten Wohnungsschlüssel, um Beistand zu leisten.


Die SCB-Zentrale im Bremer Westen nimmt täglich etwa 400 Hausnot- und Pflegerufe entgegen. Die Kunden der Organisation sind durchschnittlich 80 Jahre alt und älter und größtenteils weiblich. Sie werden in der Hausnotrufzentrale von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut, die eine spezielle Ausbildung zum sozialmedizinischen Call-Agenten durchlaufen haben. SCB hatte die bundesweit ebenfalls einmalige Qualifizierungsmaßnahme im April 1999 zusammen mit dem Bildungszentrum der Wirtschaft im Unterwesergebiet (BWU) und dem Arbeitsamt aus der Taufe gehoben.


Im Lehrplan ging es unter anderem um Fragen sozialer Dienstleistungen, rechtliche Themen und ein spezielles Persönlichkeitstraining. Der Ausbildungsgang endete mit einer Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer und einem Zertifikat.