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Sonstige

Alte Hanse-Kogge wird im Mai dem Publikum übergeben
Konservierungsbecken abgebaut – Zur Übergabe ein Expertenseminar im DSM

09.02.2000

Als im März vergangenen Jahres die Konservierung der Bremer Hanse-Kogge beendet wurde, hatte der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Henning Scherf, den Verantwortlichen des Deutschen Schifffahrtsmuseums (DSM) in Bremerhaven gewünscht, das Schiff möge nicht mit durch den Abfluss verschwinden. Jetzt kam die erfreuliche Nachricht von Dr. Per Hoffmann vom DSM: "Wir haben inzwischen das Konservierungsbecken abgebaut. Die Kogge ist noch da!" Nun steht auch der Termin fest, wann das alte Schiff der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll: Bürgermeister Dr. Henning Scherf wird als Vorsitzender des DSM-Verwaltungsrates die fertige Kogge dem Publikum im Rahmen eines Festaktes am Mittwoch, 17. Mai, um 10.30 Uhr zugänglich machen. Diese Übergabe ist mit Festvorträgen und einem zweitägigen internationalen Seminar zum Thema "Konservieren von Schiffsfunden" verbunden. Dazu erwartet das Schifffahrtsmuseum zahlreiche Experten aus vielen Ländern.

Der Schiffskörper wurde im Oktober 1962 in der Weser gegenüber dem Europahafen bei Baggerarbeiten zur Schaffung des Neustädter Hafens gefunden und unter Leitung des Focke-Museums geborgen. Das 23,5 Meter lange, 7,5 Meter breite und ebenso hohe Schiff konnte in mühevoller Arbeit in Einzelstücken erhalten werden. Die Kogge stellt ein einzigartiges Geschichtsdenkmal von dokumentarischem Wert dar, da die historischen Quellen bislang nur ungenügend Auskunft über diesen führenden Großschiffstyp gaben. Mit Hilfe der jahresringchronologischen Methode konnte die Entstehung der Bremer Hanse-Kogge auf das Jahr 1380 festgelegt werden.

Die Hebung von Restteilen und eine Untersuchung der gesamten Fundstelle in der Weser wurde 1963 fortgesetzt und 1965 mit einem Taucherglockenschiff durch Dr. Siegfried Fliedner und Dr. Rosemarie Pohl-Weber nachgeprüft und abgeschlossen. Im Jahre 1970 wurden die Einzelteile der Kogge zur weiteren Konservierung in die Seestadt Bremerhaven gebracht. Dort ist die umfangreiche Rekonstruktion im Rahmen des 1975 eröffneten Deutschen Schifffahrtsmuseums fortgesetzt und abgeschlossen worden.