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Sonstige

99. Stiftungsfest des Ostasiatischen Vereins mit Ministerpräsident Höppner als Ehrengast

21.02.2000

Traditionelles Mahl mit 411 Teilnehmern - Dabei elf Botschafter aus
Fernost

Bremen kennt viele besondere Veranstaltungen. Zu den traditionellen herausragenden Zusammenkünften gehört das Stiftungsfest des Ostasiatischen Vereins Bremen, das am Freitag (25.2.2000) im Bremer Rathaus stattfindet. Bei diesem 99. Treffen kann Vorsitzender Arend Vollers in der Oberen Rathaushalle 411 Teilnehmer aus aller Welt in der Oberen Rathaushalle begrüßen; darunter befinden sich elf Botschafter von fernöstlichen Staaten. Ehrengäste sind diesmal der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Dr. Reinhard Höppner, Washington SyCip aus Manila und Wirtschaftssenator Josef Hattig. Der vom Ostasiatischen Verein gestiftete und mit 5000 Mark dotierte Studienpreis geht diesmal an Inga Rottmann ("Das japanische Finanzsystem - Entwicklung, Struktur und aktuelle Krise"), Harald Köhler ("Globalisierung im Spiegel der Asienkrise") und Daiwei Huang ("Territorialplanung in der Volksrepublik China - Ansprüche, Konzepte und Organisationsformen").

Gereicht werden bei dem Traditionstreffen im Bremer Rathaus Glasnudel-Salat mit Garnelen, Wan-Tan-Suppe, Curry vom Huhn mit diversen Beilagen und exotisches Obst mit Mango-Sorbet. Und an Getränken gibt es nicht nur den Bordeaux 1994er Chateau du Grand Moueys als Jahreswein des Ostasiatischen Vereins, sondern aus Japan einen Pflaumenaperitif, Pink Gin und Tsingtao, ein Bier aus der Volksrepublik China. Es fehlen auch nicht ausgewählte Sumatra-Zigarren nach dem Curry.

Die Teilnehmer des Festessens versammeln sich im Festsaal des Neuen Rathauses und begeben sich nach dem Tempelgong in die Obere Halle. Dort sprechen nach der Begrüßung durch den OAV-Vorsitzenden Arend Vollers der Präsident des Senats, Bürgermeister Dr. Henning Scherf, Washington SyCip aus Manila ("Aus der Vergangenheit in die Zukunft") mit einem Appell zur Spende für das "Hilfswerk Ostasien", Ministerpräsident Dr. Reinhard Höppner, der Senator für Wirtschaft und Häfen, Josef Hattig, der Sprecher der asiatischen Botschafter und der OAV-Ehrenvorsitzende Friedrich Buttmann.

Tradition 1901 im historischen Essighaus begründet

Am 17. Januar 1901 trafen sich im historischen Essighaus in Bremen, bekannt wegen seines gepflegten Rotweins, zwölf Herren zu einem guten Essen. Alle hatten etwas gemeinsam: Sie waren lange Jahre in Asien (east of Suez) gewesen. Zehn Herren gründeten an diesem Abend den "Ostasiatischen Verein". Sie wollten die Erinnerung an ihre Zeit in Ostasien bewahren, die Beziehungen zu den Ländern im Osten pflegen und die Verbindungen mit den dort lebenden alten Freunden aufrechterhalten. Am Gründungsabend wurde beschlossen, monatlich im Winter eine Zusammenkunft mit gemeinschaftlichem Dinner im Kreise der Mitglieder und besonders aufgeforderter Gäste abzuhalten. Man war aus Ostasien das sowohl konventionelle aber auch kameradschaftliche Clubleben gewöhnt, und an die dort herrschenden Bräuche schloss man gerne an. Gegenüber dem Nur-"Herren-Dinner" in alten Zeiten veranstaltet der Verein heute in Verbindung mit einem Curry-Reis- Essen Vorträge, die ostasiatische Themen zum Inhalt haben. Um auch die Damen nicht zu kurz kommen zu lassen, wird ihnen separat ebenfalls ein Curry-Reis-Gericht serviert, zu den Vorträgen trifft man sich dann wieder

Hilfswerk "Ostasien" vielfach aktiv

In der Tradition hanseatischen Mäzenatentums liegt der Entschluss des OAV, einen Wissenschaftspreis für die Bremer Hochschulen auszuloben. Ausgezeichnet werden herausragende Arbeiten über Fragestellungen zum asiatisch-pazifischen Raum, dessen Bedeutung in Zukunft weiter wachsen wird. Die Auszeichnung des OAV, die nur an Nachwuchswissenschaftler vergeben wird, geht diesmal mit dem Studienpreis 2000 an Inga Rottmann, Harald Köhler und Daiwei Huang.

Damit nicht genug: Neben weiteren kleinen Vorhaben, die der OAV mit seinem "Hilfswerk Ostasien e.V. Bremen" aus Spenden auf den Weg bringen oder begleiten kann, wurde 1996 begonnen, jährlich für ein unterschiedliches Land Asiens einen Schülerwettbewerb auszuschreiben. Für die Gewinner ist als erster Preis ein etwa vierwöchiger Aufenthalt in dem entsprechenden Land ausgelobt. Im Jahre 1999 hat der OAV mit seinem Hilfswerk die Schaffung einer Wasserversorgung für ein abgelegenes Dorf in China ermöglicht.