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Sonstige

Von Milchriegeln, Obstzwergen und Lachbonbons – Ernährung für Kinder im Spiegel der Werbung

08.06.2000

Die Verbraucherzentrale des Landes Bremen teilt mit:

Eine Aufklärungskampagne der Universität und der Verbraucherzentrale


Glaubt man der Werbung in der Flimmerkiste, wird ein kindgerechtes Frühstück erst mit Flakes, Pops, Smacks, Trio, Crunchies und einer Nuss-Nougat-Creme so richtig attraktiv. Und für den Hunger zwischendurch bieten sich Milchschnitten, Fruchtzwerge und andere fröhliche Snacks an. Phantasievolle Verpackungen, niedliche Comic-Figuren und Beigaben zum Spielen und Sammeln reizen junge Konsumenten ganz besonders zum Kaufen.


Der Markt für Kinderlebensmittel boomt. Daher haben die Verbraucher-Zentralen eine bundesweite Aufklärungskampagne gestartet, um Akzente gegen den steigenden Konsum solcher unsinnigen Produkte zu setzen. Die dafür entwickelte Wanderausstellung wird in Bremen im Rahmen einer Gemeinschaftsaktion von der Verbraucher-Zentrale und dem Institut für arbeitsorientierte Allgemeinbildung der Universität Bremen gezeigt.


Die Lebensmittelindustrie ist ständig auf der Suche nach neuen Zielgruppen bzw. um die Entwicklung neuer Produkte bemüht. So ganz neu ist die Zielgruppe Kind zwar nicht mehr, aber ihre enorm gestiegene Kaufkraft macht sie hochinteressant. Nach der Kids-Verbraucheranalyse aus dem Jahr 1998 betrug die Kaufkraft der 6 – 17jährigen inkl. ihrer Sparguthaben 16,5 Milliarden DM. Und die 6 – 9jährigen geben 45% ihres Taschengeldes für Süßigkeiten aus. Doch auch die Eltern werden gekö-dert. Zusätze von Vitaminen und Mineralstoffen werden mit großem Werbetamt am angepriesen und täuschen darüber hinweg, dass die Produkte oft einen höheren Zucker – und Fettgehalt aufweisen als vergleichbare Lebensmittel. Spezielle Kinder-lebensmittel sind – mit Ausnahme der Säuglingsernährung – fast immer überflüssig.


Die von der Verbraucher-Zentrale und der Universität Bremen gezeigten Ausstellung spricht auf vergnügliche Art und Weise die Kinder selbst an. Bis zu einem Alter von etwa 12 Jahren ist die Unterscheidung zwischen Kinderfilmen und Werbebeiträgen kaum möglich. Ohne erhobenen Zeigefinger, dafür mit viel Humor und Spannung, wird deshalb den Kindern erklärt, mit welchen Methoden Lebensmittel – und Werbeindustrie mit ihnen Geschäfte macht. Mit einer aufregenden Geschichte, bei der die jungen Ausstellungsbesucher selbst mitmachen können, werden Werbestrategien der Industrie und Wissenswertes über eine gesunde Ernährung vermittelt.


Die Ausstellung wird in der Zeit vom 8.bis 30. Juni, montags bis freitags von 9 bis 18. Uhr in der Universität Bremen, Bibliothekstraße, GW II, gezeigt. Sie ist besonders gut für Schulklassen bzw. Hortgruppen bis zu einem Alter von etwa 12 Jahren geeignet. Interessierte Gruppen können sich bei der Verbraucher-Zentrale des Landes Bremen (Tel. 0421-1607784) für eine Betreuung und Führung anmelden.