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Sonstige

Tierschutzbeirat: Innensenator soll höhere Kosten in den Tierheimen auffangen

16.06.2000

Vermehrte Abgabe von sogenannten Kampfhunden befürchtet

Der Tierschutzbeirat beim Senator für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales teilt die Befürchtungen der Tierschutzvereine in Bremen und Bremerhaven, dass aufgrund der neuen Polizeiverordnungen über das Halten von Hunden als gefährlich eingestufte Tiere vermehrt in den Tierheimen abgegeben werden. Bereits jetzt sind nach Angaben des Vorsitzenden des Bremer Tierschutzvereins, Wolfgang Apel, allein im Bremer Tierheim 22 Pit-Bull-Terrier, die kaum an neue Halter zu vermitteln sind. Einstimmig hat der Beirat in seiner Sitzung am 15. Juni 2000 den Innensenator aufgefordert, die höheren Kosten zu übernehmen, die durch die Verordnung in den Tierheimen entstehen.


Der Beirat setzt sich auch für eine Ausnahmeregelung beim Maulkorb-Zwang für sogenannte Kampfhunde ein, wenn die Tiere bislang friedlich und unauffällig waren und nicht zu erwarten ist, dass sie gefährlich werden. Eine Arbeitsgruppe des Gremiums wird sich nun mit der Frage befassen, wie dies nachgewiesen werden kann.


Der Beirat sprach sich dafür aus, bundeseinheitlich ein Heimtiergesetz zu erarbeiten, das die Zucht, den Handel und das Halten der Tiere regelt.


Im Zusammenhang mit der beabsichtigten Neufassung der Hennen-Haltungsverordnung der Bundesregierung bekräftigte der Beirat seine Auffassung, wonach das Halten in Käfigen nicht mit dem Tierschutz zu vereinbaren sei.


Der im Oktober 1987 eingerichtete Beirat hat die Aufgabe, die senatorische Behörde in Fragen des Tierschutzes zu beraten. Er wird gehört zu grundsätzlichen Fragen des Tierschutzes sowie zu speziellen Tierschutz-Problemen in Bremen und in Bremerhaven. Ihm gehören insgesamt sieben Mitglieder an, die vom Deutschen Tierschutzbund, den Fraktionen der Bremischen Bürgerschaft, der Tierärztekammer und der Kirchen benannt werden.