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Sonstige

"Gefesselt, belebt" – so "spannend"!

04.07.2000

Musikfest Bremen GmbH teilt mit:

Die Klangtranstase begeistert am ersten Wochenende in der Glocke

Wer einen Blick in das Gästebuch am Ausgang der Glocke wirft, ist überzeugt: Hier passiert was Außergewöhnliches! "Eine grandiose Idee, eine geniale Umsetzung" ist da zu lesen. Ein paar Seiten weiter vorne lobt jemand: "Nichts ist so real und unrealistisch wie hier!" Alle haben eine Reise in neue Hörwelten hinter sich: Gut 500 Besucher haben am ersten Wochenende die Klangtranstase in der Glocke gesehen und vor allem gehört.

"Ich bin gefesselt, belebt", schwärmt eine Besucherin nach dem Gang durch Türenlabyrinth, weißen, orangen und stillen Raum. In der Liebeskammer, die auf 120 cm hohen Stelen scheinbar frei im Raum schwebt, präsentieren sich die Menschen plötzlich kopflos – für den Betrachter von außen. Innen entdecken sie Liebe neu: "Liebe kann so schön sein!" Vorbei an der Installation Lebensalterzelte wagen sich viele in die Dunkelheit der Installation Zeitfluss: "Hu, war das spannend!" Man fühlt sich wie im Weltraum, wie in unendlichen Weiten auf der Reise mit dem Raumschiff Enterprise – so ein häufiger Kommentar, wenn die Besucher hinter dem schwarzen Vorhang wieder auftauchen.

Höhepunkt der Reise in die neue Hörwelt bildet der Große Saal: 200 Schaufensterpuppen empfangen die Ausstellungsbesucher. Schnell haben diese den Trick raus: Die Puppen haben ein offenes Ohr für alle Geräusche – in interaktiven Phasen werden die Töne, die man dem Pupplikum ins Ohr sagt, verfremdet wiedergegeben. Da rufen sich die einen per Handy an und spielen die "Kleine Handymusik" nach, andere husten wie kurz zuvor noch die Dummys, andere flüstern ihrem Partner durch den ganzen Saal was zu. "Unser erster Auftritt in der Glocke. Es war toll!"

Ruhiger und vorsichtiger werden die Besucher im Kleinen Saal: Völlige Dunkelheit schließt sie ein, Töne aus dem Nichts von Einzeller-Geräuschen über Dschungelklänge bis zu Maschinen-Geräuschen steigern sich zu einer Hörsinfonie. Manch einer verbringt hier eine halbe Stunde, nutzt die Gelegenheit auf den bequemen Bänken auszuruhen, bis ihn in der letzten Installation Stille umfängt. Der "Weiße Raum" stimmt ruhig: "Entspannung im Sinne größerer Freiheit!"

Kurz vor dem Ausgang verewigen sich viele im Gästebuch und schreiben dem Berliner Künstler Götz Lemberg ihr Fazit hin: "We enjoyed what we saw, heard and imagined. Beautifully done!" steht da, geschrieben von Besuchern aus Südafrika. Andere kommen aus Indonesien und Indien. Und einer stellt klar: "Eigentlich muss man diese Ausstellung zwei Mal besuchen: 1. für den Überraschungseffekt, 2. fürs Genießen."