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Sonstige

Brand in der Justizvollzugsanstalt in Blockland


17.07.2000

Der Senator für Justiz und Verfassung teilt mit:

In der Nacht zu Montag hat ein 18-jähriger Untersuchungsgefangener eine Zelle in der Justizvollzugsanstalt in Blockland in Brand gesetzt. Der junge Mann war mit einem anderen Häftling gemeinsam auf dessen Zelle untergebracht, für den der Anstaltspsychologe wegen Suizidgefahr eine Gemeinschaftsunterbringung vorgeschlagen hatte. Dieser Insasse wachte von dem Qualm auf und betätigte sofort das Notlicht. Er konnte sofort aus der völlig verqualmten Zelle befreit werden. Der Brandverursacher wehrte sich mit aller Kraft und hielt sich am Bett fest. Die Beamten mussten ihn zwangsweise aus der Zelle, die inzwischen voller beißender Dämpfe war, retten.


Der Brand konnte dann von den Bediensteten mit anstaltseigenen Feuerlöschern gelöscht werden. Zeitgleich wurde der Rettungswagen, Polizei und Feuerwehr verständigt. Letztere musste dann lediglich für die Beseitigung der Brandfolgen tätig werden. Die Feuerwehr lobte die gut der Arbeit der Vollzugsbediensteten.


Die beiden direkt vom Brand betroffenen Insassen wurden ins Diakonissen-Krankenhaus gebracht, wo sie zunächst stationär aufgenommen wurden, wie auch ein dritter Insasse, dessen Zelle unterhalb der Brandzelle lag. Des weiteren mussten drei der im Einsatz aktiven Beamten wegen der Rauchvergiftungen ins Krankenhaus gebracht werden, wo sie nach ambulanter Behandlung entlassen werden konnten. Eine vierte Bedienstete, die zunächst zur Bewachung der Häftlinge mit ins Kranken-haus gefahren war, verspürte dort erst die Folgen des Brandeinsatzes. Sie musste stationär aufgenommen werden.


Die Anstalt mobilisierte nachts sofort Bedienstete aus dem Wohnumfeld der Anstalt, die für die erkrankten Kollegen den Einsatz in der Anstalt übernahmen. Zudem unterstützte die Polizei die Anstalt in dankenswerter Weise durch die Übernahme notwendiger Fahrdienste und andere Maßnahmen. Gesa Lürßen, Leiterin des Jugendvollzuges: "Die Bediensteten haben sich in dieser dramatischen Situation vorbildlich verhalten und sie solidarisch gemeistert. Mein Dank gilt den Kollegen, die den Brand bekämpft und die Insassen gerettet haben, denen, die mitten in der Nacht in den Dienst geeilt sind um zu helfen und auch den Polizeibeamten."