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Sonstige

Die Musikfest-Woche im Kurzüberblick
Aus Wien und der Neuen Welt


08.09.2000

Zwei Konzerte in Industriehallen haben das 11. Musikfest Bremen eröffnet. Aus diesem ungewohnten Ambiente geht es jetzt wieder auf gewohntes Konzert-Terrain: Gleich am Samstag, 9. September, um 20 Uhr bespielen die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Maestro Zubin Mehta die Glocke. Auf dem Programm steht Anton Bruckners monumentale 8. Sinfonie c-Moll in der 2. Fassung von 1890. Die „Wiener“ sind geradezu prädestiniert für die Interpretation dieser dem Kaiser Franz Joseph von Österreich gewidmeten Bruckner-Sinfonie, haben sie doch die 2. Fassung bereits 1892, damals noch unter dem Namen „k.k. Hof-Opernorchester“, in Wien uraufgeführt.

Einen Tag später, am Sonntag, 10. September, kommt mit „Sonnerie“ ein Klangkörper, der sich seit seiner Gründung 1982 durch die Barockgeigerin Monica Huggett mir ihren Musikerkollegen Gary Cooper, Emilia Benjamin und Alison McGillivray weltweit einen exzellenten Ruf als Originalklang-Ensemble erspielt hat. In Unser Lieben Frauen Kirche spielen sie um 20 Uhr die sechs Brandenburgischen Konzerte, die durch ihre ausgesprochene Vielfalt in der Instrumentation und Besetzung einer der Höhepunkte in Bachs orchestermusikalischem Schaffen darstellen.

Am Dienstag, 12. September 2000, entführt das Flanders Recorder Quartet um 20 Uhr in der Unser Lieben Frauen Kirche mit seinen Blockflöten auf eine musikalische Reise, die 500 faszinierende Jahre Kunst der Fuge umspannt. Ein Komponist, dessen Name untrennbar mit der Kunst der Fuge verbunden ist, darf dabei nicht fehlen: Johann Sebastian Bach. Daneben stehen aber auch Werke weniger bekannter Tonsetzer wie Heinrich Isaac, Girolamo Frescobaldi oder Piet Swerts auf dem Programm.

Am Donnerstag, 14. September 2000, gibt das Dallas Symphony Orchestra im Großen Saal der Glocke sein Bremen-Debüt. Unter seinem Leiter Andrew Litton präsentierten die Musiker, die in Deutschland neben Bremen nur in München und Nürnberg gastieren, ein Programm in enger Verbindung zu ihrer Heimat. Mit dem Komponisten Aaron Copland, hat das Orchester nicht nur das Geburtsjahr 1900 gemein, seine dritte Sinfonie wird von vielen Kritikern sogar als die amerikanische Sinfonie des 20. Jahrhunderts schlechthin eingestuft. Das Cello-Konzert des tschechischen Komponisten Antonín Dvorák entstand in New York, wo er seit 1892 Direktor des Nationalkonservatoriums war. Solist des Musikfest-Konzertes ist der renommierte New Yorker Cellist Lynn Harrell, der zuletzt für seine Einspielung von Duos für Violine und Cello mit Nigel Kennedy begeisterte Kritiken erhalten hat.